Plattköpfe

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Plattköpfe

Platycephalus fuscus

Systematik
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Drachenkopfverwandte (Scorpaenoidei)
Familie: Plattköpfe
Wissenschaftlicher Name
Platycephalidae
Gill, 1872

Die Plattköpfe oder Krokodilfische (Platycephalidae) leben küstennah in tropischen Breiten des Indopazifik. Eine Art (Solitas gruveli) lebt im östlichen Atlantik, an der afrikanischen Küste, drei Arten sind durch den Suezkanal in das Mittelmeer eingewandert (Lessepssche Migration). Die Fische bevorzugen kontinentale Küsten und halten sich oft auch in Lagunen von Korallenriffen und in Flussmündungen auf.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namensgebend für die Plattköpfe ist ihr flacher, großer, oft mit Stacheln besetzter Kopf. Ihr Körper ist langgestreckt, vorn leicht abgeflacht, hinten mit einem runden Querschnitt und dünn, und mit kleinen Kammschuppen bedeckt. Der Unterkiefer steht vor. Die Tiere werden zwischen 17 Zentimeter und 1,10 Meter lang. Sie haben zwei deutlich getrennte Rückenflossen. Die Stachelstrahlen der ersten Rückenflosse haben keine Giftdrüsen, wie sie z. B. die Skorpionsfische besitzen. Der erste Stachelstrahl der ersten Rückenflosse ist sehr kurz und mit den anderen nicht durch die Flossenmembran verbunden. Die Bauchflossen stehen hinter dem Brustflossenansatz.

Flossenformel: Dorsale 1 VI–X, Dorsale 2 11–15, Pectorale 16–22

Die großen, runden Augen der Plattköpfe liegen auf der Kopfoberseite und sind durch ein netzartiges Lid, das sich je nach Lichteinstrahlung ausdehnt oder zusammenzieht, besonders an die sonnendurchfluteten Flachwasserzonen angepasst.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind hauptsächlich nachtaktive Bodenbewohner ohne Schwimmblase, die als Lauerjäger auf Beute warten. Auf Geröllböden sind sie wegen ihrer fleckigen, meist bräunlichen oder grauen Zeichnung gut getarnt, in Sandböden graben sie sich durch Rüttelbewegungen des Körpers ein, bis nur noch die Augen und das Maul herausschauen. Nähert sich ein unvorsichtiger Fisch, so wird er durch Aufreißen des großen Mauls eingesogen. Fische die in größerem Abstand, bis zu einem Meter über dem Krokodilsfischen schwimmen werden geschnappt, indem die Krokodilsfische plötzlich senkrecht emporschnellen. Neben Fischen werden auch Krebstiere, kleine Kopffüßer und Borstenwürmer verzehrt. Werden die Plattköpfe bedroht, so vertrauen sie auf ihre Tarnung, und stellen zur Abwehr ihre erste mit Stachelstrahlen bewehrte Rückenflosse auf. Sie fliehen erst im letzten Augenblick und schwimmen nur ein kurzes Stück, um sich anschließend wieder auf den Boden zu legen oder einzugraben.

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fortpflanzung der Krokodilsfische ist noch weitgehend unbekannt. Einige Arten führen jährliche Laichwanderungen durch. Die Fische paaren sich nachts. Die Eier sind planktonisch und haben einen Durchmesser von unter einem Millimeter.

Gattungen und Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt zwei Unterfamilien[1] und etwa 80 Arten aus 19 Gattungen:

Ambiserrula jugosa
Cociella crocodila
Braunkopf-Plattkopf (Cymbacephalus beauforti)
Inegocia japonica
Teppich-Krokodilsfisch (Papilloculiceps longiceps)
Ratabulus diversidens
Thysanophrys cirronasa
Thysanophrys chiltonae

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Smith, W.L., Everman, E. & Richardson, C. (2018): Phylogeny and Taxonomy of Flatheads, Scorpionfishes, Sea Robins, and Stonefishes (Percomorpha: Scorpaeniformes) and the Evolution of the Lachrymal Saber. Copeia 106(1):94-119. 2018 doi: 10.1643/CG-17-669
  2. Prokofiev, A.M. (2019): A new genus of Platycephalidae from the western Indian Ocean and a classification of the genus Suggrundus (Teleostei: Scorpaeniformes). Amurian Zoological Journal, 11 (3): 233-239. DOI: 10.33910/2686-9519-2019-11-3-233-239

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Plattköpfe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien