Playlist pitching

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Playlist Pitching (englisch für auf die Wiedergabeliste werfen) ist ein Marketing-Verfahren, bei dem Lieder an die Ersteller von Wiedergabelisten versendet werden, damit sie in die in ihnen aufgenommen werden. Meist konzentriert man sich hierbei auf möglichst große Wiedergabelisten, um viele Hörer zu erreichen. Die größten Playlists werden meist von den Musikstreaming-Plattformen selbst erstellt und verwaltet. Es gibt jedoch auch Playlists, die von Hörern und Nutzern der jeweiligen Portale erstellt wurden.

Playlist Pitching ist eine gängige Methode, um mehr Hörer zu erreichen. So gab es Fälle, in denen sich Künstler in mehreren hundert Playlists platzieren konnten und so viele neue Hörer gewinnen konnten.[1]

Rezeption und Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Bericht von Rolling Stone vom 27. Februar 2020 nutzten über 70 Tausend Musiker auf Spotify bereits das systemeigene Tool, um sich für eine Playlist zu bewerben. Die Zeitung sieht hierbei auch eine Chance für kleinere Musiker, im großen Musikmarkt aufsteigen zu können.[2] Fortune kritisiert hingegen das Geschäft mit der Marketing-Methode und wie sie die Musiklandschaft beeinflusst und Zahlen verfälscht. Mit der Aussage “streaming killed the radio star” bezieht die Zeitung sich auf den Songhit Video Killed the Radio Star von The Buggles und sieht daher in Playlist-Pitching auf Streamingdiensten mittlerweile ein ähnliches Geschäftsmodell wie beim bezahlten Spielen von Songs im Radio.[3] Wired schrieb bereits 2017 einen Artikel über die Bedeutung des Playlist-Pitching auf Spotify für die Musikindustrie und deckte damit die Praktik für die Öffentlichkeit auf.[4] Die Zeitung The Guardian widmete sich ebenfalls 2017 der zunehmenden Bedeutung von Playlists und Playlist-Pitching im Musikbereich und vermerkte, dass Playlists das Musikalben-Format auf Streamingplattformen vermehrt ersetzten oder an Bedeutung zunähmen.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • T. J. Connors: Mehr Streams, nur wie? Spotify-Strategien für Bands & Musiker: Teil 1 Organische Methoden für Spotify-Wachstum, Neobooks, 2020, ISBN 9783752900644
  • Ari Herstand: How To Make It in the New Music Business: Practical Tips on Building a Loyal Following and Making a Living as a Musician, Liveright Publishing, 2019, ISBN 9781631496325
  • Bobby Borg: Music Marketing for the DIY Musician: Creating and Executing a Plan of Attack on a Low Budget, Rowman & Littlefield, 2020, ISBN 9781538134634
  • Anthony Obas: Volume 1: Shifting Your Music Into A Career-- A Guide For Independent Artists To Be Full Time Artists, Lulu, 2019, S. 28 ff., ISBN 9780359373178

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Torben Lux: Tommie King generiert mehrere hundert tausend Streams durch Playlist Pitching. In: OMR. OMR, abgerufen am 19. April 2020.
  2. Amy X. Wang: How Do You Get a Hit Song? Spotify Says to Pitch It. In: Rolling Stone. 27. Februar 2020, abgerufen am 12. Juni 2020 (amerikanisches Englisch).
  3. The Murky Business of Spotify 'Playlist Pitching'. Abgerufen am 12. Juni 2020 (englisch).
  4. David Pierce: The Secret Hit-Making Power of the Spotify Playlist. In: Wired. 3. Mai 2017, ISSN 1059-1028 (wired.com [abgerufen am 12. Juni 2020]).
  5. Eamonn Forde: 'They could destroy the album': how Spotify's playlists have changed music for ever. In: The Guardian. 17. August 2017, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 12. Juni 2020]).