Plestiodon takarai

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Plestiodon takarai
Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Familie: Skinke (Scincidae)
Unterfamilie: Scincinae
Gattung: Plestiodon
Art: Plestiodon takarai
Wissenschaftlicher Name
Plestiodon takarai
Kurita, Ota & Hikida, 2017

Plestiodon takarai (japanisch センカクトカゲ, Senkaku-Tokage) ist eine Skinkart der Gattung Plestiodon aus der Unterfamilie Scincinae. Im englischen Sprachraum wird die Art als Senkaku Skink bezeichnet.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plestiodon takarai (Jungtier)
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(Bitte Urheberrechte beachten)

Morphologisch ähnelt Plestidon takarai der Art P. elegans, die ebenfalls auf den Senkaku-Inseln verbreitet ist. P. takarai weist jedoch einige Unterschiede in der Beschuppung auf, darunter getrennte Präfrontalia. Zudem unterscheidet sich die Farbe des Schwanzes bei Jungtieren. Diese ist bei P. takarai hellblau an der Spitze und dunkelgrau oder braun am Ansatz, wohingegen bei P. elegans entweder der gesamte Schwanz glänzend dunkelblau bis violett ist oder die Schwanzspitze blau und der Schwanzansatz grünblau.[1]

Die Eier haben einen Längsdurchmesser von 1,5 bis 1,8 cm und einen Querdurchmesser von 1,1 bis 1,2 cm bei einer Masse von 0,94 – 1,43 g. Die frisch geschlüpften Jungtiere haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 2,8 bis 3,1 cm.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Skinkart kommt um Felsen in verschiedenen Lebensräumen vor, darunter Küstengebiete, Buschland, Bergwälder und Grasland. Als Nahrung der Skinke wurden Strandflöhe, Kakerlaken, Schmetterlingslarven und Zikadenlarven beobachtet sowie verdaute Fischstücke, die ein Seevogel für sein Küken erbrochen hatte.[2] Weibchen legen Gelege von 6 bis 7 Eiern, die sie bis zum Schlüpfen Ende Juni bewachen.[3]

Verbreitungsgebiet und Gefährdungsstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plestiodon takarai ist auf vier Inseln der unbewohnten Senkaku-Gruppe endemisch, deren Gesamtfläche lediglich 5,4 km² beträgt.[2]

Obwohl die Art derzeit häufig vorkommt, besteht auf Uotsuri-jima, das mehr als die Hälfte des Verbreitungsgebiets ausmacht, eine potenzielle Bedrohung durch eingeführte Ziegen. Deren Beweidung zerstört die als Lebensraum genutzte Vegetation der Skinke, jedoch gibt es nur wenige Informationen über die Auswirkungen auf die Skinkpopulation. Eine Gefährdungseinstufung der IUCN fehlt daher aufgrund der nicht ausreichenden Datengrundlage.[4] Auf der nationalen Roten Liste gefährdeter Reptilien Japans wird die Art dagegen als stark gefährdet („Endangered“) eingestuft.[5]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art wurde 2017 von Kazuki Kurita, Hidetoshi Ōta und Tsutomu Hikida erstbeschrieben.[2] Das Artepitheton takarai ist Tetsuo Takara, einem Professor der Universität Ryūkyū, gewidmet, der nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Senkaku-Inseln moderne biologische und geologische Studien leitete. Mit seinem Erkundungsteam führte er zwischen 1950 und 1968 fünfmal Feldforschungen durch.[1]

Lage der Nansei-Inselgruppen

Weitere auf den Nansei-Inseln verbreitete Arten sind:

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kazuki Kurita, Hidetoshi Ota, Tsutomu Hikida, 2017. A new species of Plestiodon (Squamata: Scincidae) from the Senkaku Group, Ryukyu Archipelago, Japan. Zootaxa 4254 (5): 520–536 doi:10.11646/zootaxa.4254.5.2

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Plestiodon takarai In: The Reptile Database; abgerufen am 2. Dezember 2021.
  2. a b c Kazuki Kurita, Hidetoshi Ota, Tsutomu Hikida, 2017. A new species of Plestiodon (Squamata: Scincidae) from the Senkaku Group, Ryukyu Archipelago, Japan. Zootaxa 4254 (5): 520–536 doi:10.11646/zootaxa.4254.5.2
  3. Hidetoshi Ōta 2004. Notes on reproduction and variation in the blue-tailed lizard, Eumeces elegans (Reptilia: Scincidae), on Kitakojima Island of the Senkaku Group, Ryukyu Archipelago. Current Herpetology 23(1): 37–41.
  4. Plestiodon takarai in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Eingestellt von: N. Kidera & H. Ota, 2017. Abgerufen am 2. Dezember 2021.
  5. 環境省レッドリスト2020 (Rote Liste 2020). (PDF, 662 KB) Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 10. Dezember 2021 (japanisch).