Steineiben

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Steineiben

Großblättrige Steineibe (Podocarpus macrophyllus), Blätter

Systematik
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Steineibengewächse (Podocarpaceae)
Gattung: Steineiben
Wissenschaftlicher Name
Podocarpus
L’Hérit ex Pers.

Die Steineiben (Podocarpus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Steineibengewächse (Podocarpaceae). Die etwa 105 Arten gedeihen in den Tropen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großblättrige Steineibe (Podocarpus macrophyllus), Blätter und Samen mit roten Arillus

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Podocarpus-Arten sind immergrüne Sträucher oder Bäume, die Wuchshöhen von etwa 40 Meter erreichen können. Die wechselständigen Laubblätter sind nicht nadelförmig, sondern lanzettlich, sie sind derb und lederartig, sie besitzen meist einen Mittelnerv und selten wenige dazu parallele Nerven.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Podocarpus-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Samen sind von einem Samenmantel (Arillus) umgeben (wie bei den Eiben, daher der deutsche Name).

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Steineiben sind mit vielen Arten in den Gebirgen der Tropen vertreten; das Verbreitungsgebiet der Gattung Podocarpus reicht südlich bis Chile und Neuseeland, in nördlicher Richtung bis nach Japan und Mexiko.

Im Südosten Afrikas gab es ursprünglich umfangreiche Steineibenwälder, die unter anderem einen wichtigen Lebensraum für den heute vom Aussterben bedrohten Kappapagei darstellen. Diese Wälder sind weitgehend abgeholzt und mit nicht im südlichen Afrika einheimischen Baumarten wieder aufgeforstet worden. Dazu wurden vor allem Eukalyptus-Arten und Koniferen verwendet. Steineibenwälder finden sich nur noch in unzugänglichen Höhenlagen.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sektion Podocarpus: Podocarpus elongatus
Sektion Podocarpus: Breitblättrige Steineibe (Podocarpus latifolius)
Sektion Podocarpus: Breitblättrige Steineibe (Podocarpus latifolius) am Tafelberg in Südafrika
Sektion Scytopodium: Falsches Gelbholz (Podocarpus henkelii)
Sektion Australes: Neuseeländische Alpen-Steineibe (Podocarpus nivalis)
Sektion Australes: Chilenische Steineibe (Podocarpus nubigenus)
Sektion Australes: Totara (Podocarpus totara)
Sektion Australes: Totara (Podocarpus totara)
Sektion Lanceolati: Podocarpus matudae
Sektion Pumiles: Schmalblättrige Steineibe (Podocarpus angustifolius)
Sektion Foliolati: Oleanderblättrige Steineibe (Podocarpus neriifolius), Habitus
Sektion Foliolati: Oleanderblättrige Steineibe (Podocarpus neriifolius)
Sektion Macrostachyi: Podocarpus costalis
Sektion Polystachyi: Podocarpus elatus
Sektion Polystachyi: Großblättrige Steineibe (Podocarpus macrophyllus) mit männlichen Blütenständen

Die Gattung Podocarpus wurde 1807 durch Charles Louis L’Héritier de Brutelle in Christiaan Hendrik Persoon: Synopsis Plantarum, Band 2, 2, Seite 580 aufgestellt.[1] Typusart ist Podocarpus elongatus (Aiton) L'Herit. ex Pers. Der botanische Gattungsname Podocarpus bedeutet übersetzt „gestielte Frucht“. Allerdings tragen diese Nacktsamer keine Früchte im botanischen Sinne, sondern gestielte Samen mit einem farbigen Arillus. Podocarpus L’Hérit ex Pers. wurde konserviert gegenüber Podocarpus Labill. Ein weiteres Synonym für Podocarpus L’Hérit ex Pers. nom. cons. ist Margbensonia A.E.Bobrov & Melikyan.[1]

In der Gattung Podocarpus gibt es 105 Arten. Sie ist in zwei Untergattungen und mehrere Sektionen gegliedert. Bei den Namen der Untergattungen und Sektionen wurden die Endungen gemäß dem Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur korrigiert (Artikel 32.6):

Ohne Zuordnung zu einer Untergattung oder Sektion sind:

Heute nicht mehr in die Gattung Podocarpus gehören zum Beispiel folgende Arten:[6]

  • Pflaumen-Steineibe (Prumnopitys andina (Poepp. ex Endl.) de Laub., Syn.: Podocarpus andinus Poepp. ex Endl., Prumnopitys elegans Phil.)
  • Neuseeländische Warzeneibe (Dacrycarpus dacrydioides (A.Rich.) de Laub., Syn.: Podocarpus dacrydioides A.Rich., Dacrydium excelsum D.Don, Podocarpus thujoides R.Br., Nageia dacrydioides (A.Rich.) F.Muell., Nageia excelsa (D.Don) Kuntze, Podocarpus excelsus (D.Don) Druce)
  • Miro (Prumnopitys ferruginea (G.Benn. ex D.Don) de Laub., Syn.: Podocarpus ferrugineus G.Benn. ex D.Don, Stachycarpus ferrugineus (G.Benn. ex D.Don) Tiegh., Nageia ferruginea (G.Benn. ex D.Don) F.Muell.)
  • Nagibaum (Nageia nagi (Thunb.) Kuntze, Syn.: Podocarpus nagi (Thunb.) Pilg., Decussocarpus nagi (Thunb.) de Laub., Podocarpus formosensis Dummer, Podocarpus koshunensis (Kaneh.) Kaneh.)
  • Schlankes Afrogelbholz (Afrocarpus gracilior (Pilg.) C.N.Page, Syn.: Podocarpus gracilior Pilg., Decussocarpus gracilior (Pilg.) de Laub.)
  • Gewöhnliches Afrogelbholz (Afrocarpus falcatus (Thunb.) C.N.Page, Syn.: Podocarpus falcatus (Thunb.) R.Br. ex Mirb.)

Nutzung als Zierpflanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Arten sind in Mitteleuropa nicht winterhart. Auf den britischen Inseln werden mehrere Arten kultiviert und sind dort auch in Gärten und Parks zu sehen. Einzelne Arten sind als Zimmerpflanzen geeignet und sind sogar relativ robust.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steineiben (Podocarpus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christopher J. Earle: Podocarpus. In: The Gymnosperm Database. 14. Oktober 2011, abgerufen am 20. Oktober 2011 (englisch).
  • Liguo Fu, Yong Li, Robert R. Mill: Podocarpaceae: Podocarpus – textgleich online wie gedrucktes Werk. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 4: Cycadaceae through Fagaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, S. 81 (englisch)..

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Podocarpus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 29. April 2019.
  2. a b c Artenliste zu Podocarpus in der Red List of South African Plants
  3. a b c d e f g h Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  4. a b c d e f g h Podocarpus bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Madagascar. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. Podocarpus perrieri in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2022.1. Eingestellt von: Farjon, A., 2011. Abgerufen am 12. November 2022.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck Podocarpus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 2. Mai 2019..