Portal:Wissenschaft/Artikel des Monats/Chronologie 2010

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September 2010[Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftszweig des Monats[Quelltext bearbeiten]

Die Metaphysik (lat. metaphysica, von altgriech. μετά metá = „danach, hinter, jenseits“ und φύσις phýsis = „Natur, natürliche Beschaffenheit“) ist eine Grunddisziplin der Philosophie. Metaphysische Systementwürfe behandeln in ihren klassischen Formen die zentralen Probleme der theoretischen Philosophie: die Beschreibung der Fundamente, Voraussetzungen, Ursachen oder „ersten Gründe“, der allgemeinsten Strukturen, Gesetzlichkeiten und Prinzipien sowie von Sinn und Zweck der gesamten Wirklichkeit bzw. allen Seins.

Konkret bedeutet dies, dass die klassische Metaphysik „letzte Fragen“ verhandelt, beispielsweise: Gibt es einen letzten Sinn, warum die Welt überhaupt existiert? Und dafür, dass sie gerade so eingerichtet ist, wie sie es ist? Gibt es einen Gott/Götter und wenn ja, was können wir über ihn/sie wissen? Was macht das Wesen des Menschen aus? Gibt es so etwas wie „Geistiges“, insbesondere einen grundlegenden Unterschied zwischen Geist und Materie? Besitzt der Mensch eine unsterbliche Seele, verfügt er über einen Freien Willen? Verändert sich alles oder gibt es auch Dinge und Zusammenhänge, die bei allem Wechsel der Erscheinungen immer gleich bleiben? mehr

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Der junge Gustav Hirschfeld, vermutlich während seines Aufenthaltes in Italien (1871/1872)

Paul Oscar Gustav Hirschfeld (* 4. November 1847 in Pyritz; † 10. April 1895 in Wiesbaden) war ein deutscher klassischer Archäologe. Während seines Studiums schloss er sich eng an Ernst Curtius an, unternahm danach ausgedehnte Bildungsreisen und schließlich eine Expedition in das bis dahin noch weitgehend unerforschte Innere Kleinasiens. Als erster Leiter der deutschen Ausgrabungen in Olympia (1875–1878) und als Professor für Archäologie in Königsberg (1878–1895) setzte er seine Karriere fort, verstarb aber schon früh im Alter von 47 Jahren. Hirschfeld zählt als Forscher, Feldarchäologe und akademischer Lehrer zu den bedeutendsten Archäologen des späten 19. Jahrhunderts. Seine Schriften brachten neue Erkenntnisse in der Vasenmalerei, der Topografie insbesondere Griechenlands und Kleinasiens und der historischen Geografie. mehr

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Die Entwicklung von bildgebenden Verfahren – hier ein fMRT-Scan – wirft zahlreiche neuroethische Probleme auf.

Die Neuroethik (engl. „neuroethics“) ist eine relativ neue Disziplin im Grenzgebiet zwischen den Neurowissenschaften und der Philosophie.

In der Forschung herrscht noch Uneinigkeit über den Themenbereich der Neuroethik. Einige Wissenschaftler sehen die Neuroethik als den Teil der Bioethik an, der sich mit der moralischen Bewertung von neurowissenschaftlichen Technologien beschäftigt. So definierte William Safire (* 1929) die Neuroethik als „den Bereich der Philosophie, der die Behandlung oder Verbesserung des menschlichen Gehirns moralisch diskutiert.“ Typische Fragen der so verstandenen Neuroethik sind: In welchem Maße darf man in das Gehirn eingreifen, um Krankheiten zu heilen, oder kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit oder Gedächtnis zu verbessern?

Die meisten Forscher verwenden den Begriff der Neuroethik jedoch in einem weiteren Sinne. Für sie steht das Verhältnis zwischen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und moralisch relevanten Konzepten, , wie etwa „Verantwortung“, „Freiheit“, „Rationalität“ oder „Personalität“ ebenfalls im Zentrum neuroethischer Überlegungen. mehr

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Caspar Voght (* 17. November 1752 in Hamburg; † 20. März 1839 in Hamburg), später Caspar Reichsfreiherr von Voght (zeitgenössisch zumeist Baron Caspar von Voght), war ein deutscher Kaufmann, Hanseat und Sozialreformer. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner und Freund Georg Heinrich Sieveking führte er eines der größten Handelshäuser Hamburgs in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Auf zahlreichen Reisen durchquerte er ganz Europa. Zu seinen größten Leistungen zählt die Reform des hamburgischen Armen- und Gefängniswesens im Jahre 1788. Seit 1785 widmete er sich verstärkt landwirtschaftlichen und landschaftsgärtnerischen Projekten und baute in Flottbek vor den Toren Hamburgs ein landwirtschaftliches Mustergut auf. mehr

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Sprachwissenschaft, auch Linguistik (lat. lingua „Sprache“, „Zunge“), ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die in verschiedenen Herangehensweisen die menschliche Sprache untersucht. Inhalt sprachwissenschaftlicher Forschung ist generell die Sprache als System, ihre Bestandteile und Einheiten sowie deren Bedeutungen. Des Weiteren beschäftigt sich die Sprachwissenschaft mit Entstehung, Herkunft und geschichtlicher Entwicklung von Sprache, mit ihrer vielseitigen Anwendung in der schriftlichen und mündlichen Kommunikation, mit dem Wahrnehmen, Erlernen und Artikulieren von Sprache sowie mit den damit einhergehenden Störungen.

Üblicherweise werden in der Sprachwissenschaft drei große Teilgebiete unterschieden, wobei in der Klassifikation unterschiedliche Auffassungen bestehen. Über die Allgemeine Sprachwissenschaft und die Angewandte Sprachwissenschaft als zwei dieser Bereiche besteht allgemeine Übereinkunft. Meist aber sind es universitäre Kriterien, die darüber entscheiden, ob als drittes Teilgebiet entweder eine Vergleichende Sprachwissenschaft oder eine Historische Sprachwissenschaft angenommen wird. ... Mehr

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Johann Heinrich Zedler (* 7. Januar 1706 in Breslau; † 21. März 1751 in Leipzig) war ein Buchhändler und Verleger. Sein wichtigstes Verdienst war die Begründung des Grossen vollständigen Universal-Lexicons Aller Wissenschafften und Künste, das sich zur umfassendsten deutschsprachigen Enzyklopädie des 18. Jahrhunderts entwickelte.

Nach einer Buchhändlerlehre gründete Zedler 1726 zunächst im obersächsischen Freiberg und dann 1727 in dem damaligen Verlags- und Buchhandelszentrum Leipzig eine eigene Verlagsbuchhandlung. Mit einer zwischen 1728 und 1733 erschienenen elfbändigen Ausgabe der Schriften Martin Luthers (sogenannte „Leipziger Lutherausgabe“, 1729–1734, 11 Bände, Registerband 1740) brachte er sein erstes größeres Verlagsprodukt auf den Markt. Als Gründungsverleger des 1731 begonnenen und zu seinen Lebzeiten auf insgesamt 64 Bände angewachsenen Universal-Lexicons geriet Zedler in einen langjährigen Konflikt mit der etablierten Leipziger Verlegerschaft und musste sein Projekt bis zur Mitte der 1730er Jahre immer wieder gegen die Klagen seiner Konkurrenten verteidigen. ... Mehr

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Die Epidemiologie (von griech. epi „auf, über“, demos „Volk“, logos „Lehre“, ursprünglich: "Seuchenkunde") ist jene wissenschaftliche Disziplin, die sich mit den Ursachen und Folgen sowie der Verbreitung von gesundheitsbezogenen Zuständen und Ereignissen in Populationen beschäftigt. Eine der wichtigsten Kennzahlen stellt die Lebenserwartung einer Population dar, denn dies ist der am sichersten erfassbare Wert. Die Epidemiologie untersucht somit jene Faktoren, die zu Gesundheit und Krankheit von Individuen und Populationen beitragen und ist deshalb die Basis aller Maßnahmen, die im Interesse der Volksgesundheit unternommen werden. In der Veterinärmedizin wird dafür der analoge Begriff Epizootiologie bevorzugt.

Im Gegensatz dazu kümmert sich die Medizin darum, dem einzelnen Menschen in einem konkreten Krankheitsfall zu helfen.... Mehr

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Rachel Carson in den 1940er Jahren

Rachel Louise Carson (* 27. Mai 1907 in Springdale, Pennsylvania; † 14. April 1964 in Silver Spring, Maryland) war eine US-amerikanische Zoologin, Biologin, Wissenschaftsjournalistin und Sachbuchautorin, deren Hauptwerk „Silent Spring“ (Der stumme Frühling) aus dem Jahr 1962 häufig als Ausgangspunkt der US-amerikanischen Umweltbewegung und als eines der einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird.

Sie begann ihre berufliche Karriere als Biologin des U.S. Bureau of Fisheries. Der erste große schriftstellerische Erfolg Rachel Carsons war das 1951 erschienene Buch „The Sea Around Us“ (Wunder des Meeres). Es wurde im Folgejahr mit dem US-amerikanischen National Book Award und der John-Burroughs-Medaille ausgezeichnet. Ihr nächstes Buch „The Edge of the Sea“ (Am Saum der Gezeiten) sowie ihr wieder aufgelegtes Erstlingswerk „Under the Sea-Wind“ (Unter dem Meerwind) wurden ebenfalls zu Bestsellern. Nach dieser Trilogie, die das Leben im Meer thematisierte, befasste sie sich zunehmend mit Problemen des Umweltschutzes. 1962 erschien ihr bis heute bekanntestes Buch „Silent Spring“ (Der stumme Frühling), in dem sie die Auswirkungen eines rigorosen Pestizid-Einsatzes auf Ökosysteme thematisierte. Das Buch löste in den USA eine heftige politische Debatte aus und führte letztlich zum späteren DDT-Verbot.

Rachel Carson wurde im Jahre 1980 postum mit der Presidential Medal of Freedom, der höchsten zivilen Auszeichnung der USA, ausgezeichnet. ... Mehr

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Die Paläontologie (Griechische Sprache|gr. παλαιός palaiós „alt“, ὄντος ontos „das Seiende“ und -logie) ist die Wissenschaft von den Lebewesen vergangener Erdzeitalter. Gegenstand paläontologischer Forschung sind in Sedimentgesteinen vorkommende Organismenreste und Hinweise aller Art auf vorzeitliche Lebewesen, die als Fossilien (vom lateinischen fossilis „ausgegraben“) bezeichnet werden. Der französische Zoologe und Anatom Henri Marie Ducrotay de Blainville|de Blainville führte 1825 den Begriff „Paläontologie“ ein, der allmählich die älteren Bezeichnungen Oryktologie (gr. oryktós – „ausgegraben“) und Petrefaktenkunde (gr. Petrefakt „Versteinerung“) ersetzte. ... Mehr

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Louis Agassiz

Jean Louis Rodolphe Agassiz (* 28. Mai 1807 in Môtier, Gemeinde Haut-Vully, Kanton Freiburg, Schweiz; † 14. Dezember 1873 in Cambridge (Massachusetts)|Cambridge, Massachusetts, Vereinigte Staaten|USA) war ein schweizerisch-amerikanischer Zoologe, Paläontologe, Glaziologe und Geologe, Ehemann der Erzieherin Elizabeth Cary Agassiz und einer der ersten international renommierten US-amerikanischen Wissenschaftler. Bekannt ist er vor allem wegen seiner bahnbrechenden Eiszeitstudien sowie seiner Leistungen als Ichthyologie|Ichthyologe (Fischkundler) und Hochschullehrer. Von ihm stammt die Wortwendung, dass Gletscher „die große Pflugschar Gottes“ seien. ... Mehr

Februar 2010[Quelltext bearbeiten]

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Der Physikalismus ist in der Philosophie einerseits ein metaphysikkritisches Programm des Logischen Empirismus, das zum Ziel hatte, alle Erfahrungswissenschaften in einer einheitlichen physikalistischen Wissenschaftssprache auszudrücken, andererseits in seiner ontologischen Form die metaphysische These, dass alles, was existiert, physisch sei. Physisch sind dabei alle Objekte, Eigenschaften oder Ereignisse (alle Entitäten), die in den Theorien der Physik beschrieben werden. Diese These von einer vollständig physischen Struktur der Welt ist umstritten, wird jedoch von vielen Gegenwartsphilosophen und Naturwissenschaftlern vertreten. Eine besondere Rolle spielt der Physikalismus in der Philosophie des Geistes, da mit ihm die Ablehnung der Idee eines immateriellen Bewusstseins verbunden ist. Wenngleich der Ausdruck „Physikalismus“ erst durch den Wiener Kreis geprägt wurde, wird er auch dazu verwendet, die damit gemeinte Position klassischen Philosophen zuzuschreiben. Kandidaten sind etwa Vertreter der These, dass es nichts „Geistiges“, sondern „nur Materielles“ gebe, dass es keine ewigen Ideen, sondern nur sich wandelnde Atome gebe u.a. Andererseits spricht man in heutigen systematischen Debatten gerade deswegen eher von Physikalismus als von Materialismus, weil viele Konnotationen an „materialistische“ klassische Positionen nicht dem heutigen, engeren Begriff von Physikalismus mit zugehören. Vormoderne Vertreter eines Physikalismus werden daher unter Materialismus behandelt. ... Mehr

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Lise Meitner und Otto Hahn im Labor, KWI für Chemie, 1913

Lise Meitner (* 17. November 1878 in Wien; † 27. Oktober 1968 in Cambridge) war eine österreichisch-schwedische Kernphysikerin. Unter anderem lieferte sie im Januar 1939 zusammen mit Otto Frisch die erste physikalisch-theoretische Erklärung der Kernspaltung, die ihr Kollege Otto Hahn und dessen Assistent Fritz Straßmann am 17. Dezember 1938 entdeckt und mit radiochemischen Methoden nachgewiesen hatten. ... Mehr

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Die Immunologie oder Immunbiologie ist die Lehre von den biologischen und biochemischen Grundlagen der körperlichen Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Pilzen sowie anderen körperfremden Stoffen wie beispielsweise biologischen Toxinen und Umweltgiften, und darüber hinaus von Störungen und Fehlfunktionen dieser Abwehrmechanismen. Sie ist damit eine Teildisziplin der Biologie. Forschungsgegenstand ist das Immunsystem, ein System von zellulären und molekularen Prozessen, welche die Erkennung und Inaktivierung von Krankheitserregern und körperfremden Substanzen realisieren. Diese Prozesse werden unter dem Begriff Immunantwort zusammengefasst. Aufgrund der zentralen Rolle des menschlichen Immunsystems bei einer Vielzahl von Erkrankungen ist die Immunologie in der Medizin für das Verständnis, die Prävention, die Diagnostik und die Therapie von Krankheiten von großer Bedeutung.

Es gibt verschiedene Teilgebiete der Immunologie. Die Immunchemie untersucht die Struktur von Antigenen, Antikörpern und die chemischen Grundlagen der Immunreaktionen. Die Immungenetik untersucht die genetische Variabilität von Immunreaktionen, bzw. die Mechanismen der Erzeugung von Antikörpern, T-Zell-Rezeptoren und antigenpräsentierenden Komplexen. Die Immunpathologie und die klinische Immunologie untersuchen Störungen des Immunsystems, die beispielsweise im Falle von Allergien, bei der Bildung von Tumoren und bei Autoimmunkrankheiten auftreten.

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Robert Koch

Robert Koch (* 11. Dezember 1843 in Clausthal; † 27. Mai 1910 in Baden-Baden; vollständiger Name Heinrich Hermann Robert Koch) war ein deutscher Mediziner und Mikrobiologe. Koch gelang es im Jahre 1876, erstmals den Erreger des Milzbrands (Bacillus anthracis) in Kultur zu vermehren und dessen Rolle bei der Entstehung der Krankheit nachzuweisen. 1882 entdeckte er den Erreger der Tuberkulose (Mycobacterium tuberculosis) und entwickelte später das Tuberkulin. 1884 entdeckte er den Cholera-Erreger. 1905 erhielt er den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.