Prinzip der großen Abweichungen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Prinzip der großen Abweichungen (kurz LDP von Large Deviation Principle) ist ein Begriff aus der Theorie der großen Abweichungen. Es handelt sich um eine Charakterisierung des Grenzverhaltens einer Folge von Wahrscheinlichkeitsmaßen in Relation zu einer Ratenfunktion (siehe Konvergenzrate).

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ratenfunktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei ein topologischer Raum, der Hausdorff ist mit borelscher σ-Algebra . Eine Funktion heißt Ratenfunktion (auch Cramér-Funktion genannt) falls Folgendes gilt:

  1. ist unterhalbstetig, d. h. es gilt ist geschlossen für jedes .

Man spricht von einer guten Ratenfunktion, falls zusätzlich gilt:

  1. sind kompakt.

Prinzip der großen Abweichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei eine Familie von Wahrscheinlichkeitsmaßen auf . Weiter sei so dass . Dann gilt für das Prinzip der großen Abweichungen, falls eine Ratenfunktion auf existiert mit Rate , so dass Folgendes gilt:[1]

  1. Für alle offenen gilt
    .
  2. Für alle abgeschlossenen gilt
    .

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Annals of Probability Volume 36, Number 2, Large deviations by S. R. S. Varadhan. Abgerufen am 3. Februar 2021.