Propoxycarbazon-Natrium

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Strukturformel
Strukturformel von Propoxycarbazon-Natrium
Allgemeines
Name Propoxycarbazon-Natrium
Summenformel C15H17N4NaO7S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 181274-15-7
EG-Nummer (Listennummer) 605-920-1
ECHA-InfoCard 100.116.019
PubChem 12056759
ChemSpider 7852353
Wikidata Q27274480
Eigenschaften
Molare Masse 420,37 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

230–240 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser (42 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 410
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Propoxycarbazon-Natrium ist ein Pflanzenschutzwirkstoff und gehört zur Klasse der Sulfonylharnstoff-Herbizide. Es ist ein farbloses kristallines Pulver.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Propoxycarbazon-Natrium wurde von Bayer CropScience entwickelt und im Jahr 2000 eingeführt.[1]

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Propoxycarbazon-Natrium ist ein systemisches Herbizid. Über die Wurzeln und Blätter wird es aufgenommen und in der Pflanze weitertransportiert. Der Wirkstoff dient als ALS-Inhibitor. Dabei wird die Biosynthese der Aminosäuren, L-Leucin L-Isoleucin und L-Valin, also einiger essentieller Aminosäuren, inhibiert. Dadurch wird die Zellteilung gehemmt, sodass es zum Wachstumsstillstand kommt. Letztendlich verblassen die Pflanzen und es bilden sich Nekrosen, weshalb die Unkräuter absterben. Einen großen Einfluss auf die Wirksamkeit haben die Feuchtigkeit und das Sorptionsvermögen des Bodens.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird hauptsächlich gegen breitblättrige Unkräuter und Ungräser in Getreidekulturen eingesetzt.[1]

Umweltaspekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Propoxycarbazon-Natrium ist nicht bienengiftig, aber chronisch gewässergefährdend. Der Abbau erfolgt mit einer Halbwertszeit von 9 bis 36 Tagen.[1]

Nachweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Pflanzen und Böden kann eine Rückstandsbestimmung mittels HPLC-Methode durchgeführt werden. Dabei wird ein UV-Detektor benötigt.[1]

Zulassungsstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In vielen Staaten der EU, beispielsweise in Deutschland, und in der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Propoxycarbazon-Natrium zugelassen, nicht aber in Österreich.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Propoxycarbazon-Natrium. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 9. Juli 2020.
  2. Eintrag zu Propoxycarbazon-Natrium in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Juli 2020. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu Propoxycarbazon-Natrium im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 13. Juli 2020. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Propoxycarbazone in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 6. April 2023.