Punktualismus (Musik)

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Der Punktualismus bezeichnet eine kaum bekannte Erscheinungsform der seriellen Kompositionstechnik, bei der die hinsichtlich Tonhöhe, Lautstärke, Tondauer u. a. nach "Reihen" festgelegten Einzeltöne auch ständig von Instrument zu Instrument wechseln.

Es sollen sich dadurch im Noten- und Klangbild einzelne "Punkte" mit sich permanent ändernder Tonhöhe, Tondauer, Lautstärke, Klangfarbe ergeben, anstatt melodischer oder instrumentaler Linien. Bei strenger Benutzung dieser intellektualistisch-konstruktivistischen Technik ergeben sich keine eigentlichen Zusammenklänge, weil jeder Einzelton ("Punkt") gleichberechtigtes und selbständiges Glied einer Reihe ist. Auch die Bevorzugung extremer Intervallsprünge, ungewöhnlicher Instrumentallagen und aphoristischer Kürze charakterisiert diese Experimente, die beim Hörer den Eindruck einer "räumlichen" Bewegung hervorrufen sollen.