Diphosphorsäure

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Strukturformel
Strukturformel von Diphosphorsäure
Allgemeines
Name Diphosphorsäure
Andere Namen

Pyrophosphorsäure

Summenformel H4P2O7
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2466-09-3
EG-Nummer 219-574-0
ECHA-InfoCard 100.017.795
PubChem 1023
ChemSpider 996
DrugBank DB04160
Wikidata Q411092
Eigenschaften
Molare Masse 177,98 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

61–63 °C[1]

pKS-Wert
Löslichkeit
  • sehr gut in Wasser (7090 g·l−1 bei 23 °C)[3]
  • löslich in Ethanol und Diethylether[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Diphosphorsäure (auch Pyrophosphorsäure) ist eine Oxosäure des Phosphors und gehört zu den anorganischen Säuren.

Die Salze und Ester der Diphosphorsäure werden Diphosphate oder Pyrophosphate genannt.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie leitet sich von der Phosphorsäure ab und lässt sich als Zusammenlagerung zweier Phosphorsäuremoleküle unter Abspaltung von Wasser darstellen.

Diphosphorsäure wird entsprechend obiger Formel durch Dehydratisierung von Phosphorsäure bei 200–300 °C hergestellt.[4] Reine Diphosphorsäure entsteht aus Phosphorsäure und Phosphoroxychlorid:[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diphosphorsäure ist stark hygroskopisch und eine mittelstarke anorganische Säure. Mit Wasser hydrolysiert Diphosphorsäure exotherm zu Phosphorsäure.

Die Pyrophosphorsäure ist die einzige von den linearen Polyphosphorsäuren, die leicht in kristalliner Form erhalten werden kann. Sie besitzt einen theoretischen Diphosphorpentoxid-Gehalt von 79,8 %. Bringt man eine flüssige Säure mit dieser Konzentration zum kristallisieren, erhält man Pyrophosphorsäure (Form I), die gewöhnliche Form (Schmelztemperatur 54,3 °C), als weißen Festkörper. Wird die kristalline Form I in einem abgeschlossenen Rohr mehrere Stunden auf 50 °C erhitzt, dann erfolgt eine Umwandlung in eine Form II (Schmelztemperatur 71,5 °C), die bei Raumtemperatur die stabile Form ist.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Datenblatt Pyrophosphoric acid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 14. Oktober 2023 (PDF).
  2. a b c d A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9.
  3. a b Werner Baumann, Bettina Herberg-Liedtke: Chemikalien in der Metallbearbeitung. Springer Berlin Heidelberg, 2013, ISBN 978-3-642-61004-2, S. 836 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Eintrag zu Diphosphorsäure. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 16. Juni 2014.
  5. Georg Brauer (Hrsg.): Handbook of Preparative Inorganic Chemistry. 2nd edition. Volume 1. Academic Press, New York u. a. 1963, S. 546–547.
  6. E. Schwarzmann: Hydroxide, Oxidhydrate und Oxide Neue Entwicklungen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-87024-8, S. 55 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).