Disulfate

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Die chemische Struktur des Disulfat-Anions

Disulfate (auch: Pyrosulfate) sind die Salze der Dischwefelsäure. Disulfate haben die allgemeine Formel MeI2S2O7.[1] Disulfate haben eine dichromatähnliche Struktur, wobei Schwefel hier in einer Oxidationsstufe von +6 vorliegt.[2]

Einige Pyrosulfate sind zum Beispiel:

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disulfate sind feuchtigkeitsempfindliche Salze, die mit Wasser im ersten Schritt zu stark sauren Hydrogensulfaten reagieren. Bei der weiteren Verdünnung bilden sich daraus Sulfate und Oxoniumionen.[3]:

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disulfate werden durch Erhitzen von Hydrogensulfaten unter Wasserabspaltung hergestellt:

Auch können Disulfate durch Reaktion von Schwefeltrioxid mit einem Sulfat hergestellt werden:

Durch zu hohe Temperatur können sich Disulfate in umgekehrter Reaktion wieder zersetzen:

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disulfate haben Eigenschaften, die sie für besondere Aufgabenfelder nutzbar machen. Kaliumdisulfat wird zum Beispiel in der Synthese neuer Verbundionenleiter eingesetzt. Ebenfalls findet es Einsatz in der katalytischen Umwandlung von Diethylweinsäureester zu Brenztraubensäure.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Disulfate – Lexikon der Chemie. In: www.spektrum.de. Abgerufen am 19. Mai 2016.
  2. Kenny Ståhl, Tonci Balic-Zunic, Francisco da Silva, K. Michael Eriksen, Rolf W. Berg, Rasmus Fehrmann: The crystal structure determinations and refinements of K2S2O7, KNaS2O7 and Na2S2O7 from X-ray powder and single crystal diffraction data. In: Journal of Solid State Chemistry. Band 178, Nr. 5, 2005, S. 1697–1704, doi:10.1016/j.jssc.2005.03.022.
  3. Thilo, E., von Lampe, F. (1963). Beiträge zur Chemie der Alkalidi( = pyro)sulfate. ZAAC 319(5–6), 387–403; https://doi.org/10.1002/zaac.19633190519
  4. Eintrag zu Potassium Disulfate bei Toronto Research Chemicals, abgerufen am 21. Mai 2016 (PDF).