Rédange

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Rédange
Rédange (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Thionville
Kanton Algrange
Gemeindeverband Pays Haut Val d’Alzette
Koordinaten 49° 30′ N, 5° 55′ OKoordinaten: 49° 30′ N, 5° 55′ O
Höhe 299–425 m
Fläche 5,5 km²
Einwohner 996 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 181 Einw./km²
Postleitzahl 57390
INSEE-Code

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Rédange (deutsch Redingen, luxemburgisch Réideng) ist eine französische Gemeinde mit 996 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Thionville.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt 22 Kilometer nordwestlich von Thionville (deutsch Diedenhofen) an der Grenze zu Luxemburg auf einer Höhe zwischen 299 und 425 m. Das Gemeindegebiet umfasst 5,5 km².

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1602 hatte der Ort als Lehen zu Luxemburg gehört. Im Jahr 1766 wurde er zusammen mit dem Herzogtum Bar von Frankreich annektiert.

Nach dem Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam Redingen zusammen mit neunzehn weiteren Orten von Französisch-Lothringen durch Gebietsaustausch an Deutschland,[1] wo es dem Bezirk Lothringen im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet wurde. Der Ort hieß damals amtlich Redingen i. Lothr., um ihn von der 40 km nördlich gelegenen gleichnamigen luxemburgischen Gemeinde zu unterscheiden. Westlich des Ortes befand sich das Dreiländereck zwischen dem Deutschen Reich, Frankreich und Luxemburg.

Das Gemeindewappen zeigt die Symbole der früheren Herrschaften über Rédange: der Bär der Abtei St. Maximin in Trier und der Löwe von Valcourt.[2]

Von 1883 bis 1929 gab es in dem Dorf ein Hüttenwerk. Die Dillinger Hütte errichtete in Rédange 1861 einen ersten Hochofen. Es folgten 1881 und 1887 zwei weitere. Der Koks kam von der Ruhr. Das produzierte Eisen wurde in Dillingen verarbeitet.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Ortschaft 1919 aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags an Frankreich abgetreten werden.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 1.270 1.074 922 837 904 820 895 995

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Dreiländerecke Europas

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Redingen, Kreis Diedenhofen-West, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Redingen)
  • Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 325 (Google Books).
  • H. V. Sauerland: Einige Notizen zur lothringischen Eisenindustrie im Mittelalter. In: Jahrbuch der Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde. Achter Jahrgang (Zweite Hälfte), G. Scriba, Metz 1896, S. 62–65, (Google Books).

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 77–78 unten (online).
  2. Wappenbeschreibung auf genealogie-lorraine.fr (französisch)
  3. www.memotransfront.uni-saarland.d

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rédange – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien