Résiatal
Resia | ||
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Staat | Italien | |
Region | Friaul-Julisch Venetien | |
Provinz | Udine (UD) | |
Koordinaten | 46° 23′ N, 13° 18′ O | |
Höhe | 492 m s.l.m. | |
Fläche | 119,19 km² | |
Einwohner | 1.021 (31. Dez. 2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte | 9 Einw./km² | |
Postleitzahl | 33010 | |
Vorwahl | 0433 | |
ISTAT-Nummer | 030092 | |
Volksbezeichnung | Resiani | |
Schutzpatron | San Pietro | |
Website | http://www.comune.resia.ud.it/ |
Das Résiatal oder Resia (furlanisch Rèsie, slowenisch Rezija) ist ein Gebirgstal und eine Gemeinde mit 1021 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) in den westlichen Julischen Alpen im italienischen Friaul, das von Resiutta im Fellatal (Eisental) nach Osten in das Ucceatal führt. Sitz der Gemeinde ist in der Fraktion Prato di Resia. Das obere Ucceatal gehört ebenfalls noch zur Gemeinde Resia.
Inhaltsverzeichnis
Fraktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gniva (Njiva)
- Oseacco (Osoane)
- Prato di Resia (Ravanca)
- San Giorgio (Bila)
- Stolvizza (Solbica)
- Uccea (Učja)
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Resiutta | Chiusaforte | Dogna |
Venzone | ![]() |
Bovec (Goriška, SI) |
Gemona | Lusevera |
Ethnische Besonderheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Resiatal leben etwa 800 Menschen, die slawischer Herkunft sind. Die Einwohner leiten den Namen „Resianer“ von „Russen“ ab. Ihr Dialekt Resianisch hat jedoch gemeinsame Wurzeln mit den slowenischen Dialekten Kärntens, lehnte sich aber später, nachdem die sprachliche Verbindung zum Kanaltal durch friulanische und deutsche Kolonisation unterbrochen wurde, an die Küstendialekte (primorsko) des Slowenischen an.
Vom Resiatal führt ein Fahrweg über den Carnizzasattel ins Ucceatal, das ebenfalls von Resianern besiedelt ist, und weiter nach Zaga im Sočatal sowie nach Slowenien.
Musik und Tanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch die isolierte Lage bildeten bzw. hielten sich im Resiatal sehr eigenständige musikalische Traditionen: von Bedeutung sind vor allem die Tanzmelodien mit ihrem geringen Tonumfang und häufigen metrischen Unregelmäßigkeiten, gespielt meist im Wechsel zwischen zwei quintverwandten Tonarten. Gängige Besetzung sind zwei (seltener nur eine) Geigen ("Citira"), die die Melodien unisono spielen, sowie ein dreisaitiges Cello ("Bunkula"), das als Bassinstrument eine einfache Bordunbegleitung beisteuert. Besonders in der Karnevalszeit sowie am 15. August (Mariä Himmelfahrt) sind diese Traditionen nach wie vor lebendig. Wegen ihrer Besonderheiten und des mutmaßlich hohen Alters haben Tanzmusik und Lieder aus Resia eine herausragende Bedeutung im Repertoire des Folkrevivals in Slowenien und im Friaul bekommen (Gruppen wie Katice oder La Sedon Salvadie).
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Scherenschleifer-Museum
- Kalk-Brennöfen
- Kirche Mariä Himmelfahrt in Prato
- Freskenmalerei Kreuzigung an der Seitenwand eines alten Hauses in Stolvizza
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Julijan Strajnar: Citira. La musica strumentale in Val di Resia. Instrumentalna glasba v Reziji. Pizzicato, Udine, 1988. ISBN 8877361018
- Kurt F. Strasser, Harald Waitzbauer: Über die Grenzen nach Triest. Wanderungen zwischen Karnischen Alpen und Adriatischem Meer. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar 1999
- G. Pilgram, W. Berger, W. Koroschitz, A. Pilgram-Ribitsch: Die letzten Täler Wandern und Einkehren in Friaul. Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec 2008, ISBN 978-3-85435-532-8
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2016.