Raketenkomplex Rubesch

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Rumänisches Rubesch-Startfahrzeug während des Starts eines Seezielflugkörpers
Taktisch technische Daten
Bedienung 5 Mann
Abmessungen:
Länge 13,95 m
Breite 3,05 m
Höhe in Marschlage 4,05 m
Höhe mit ausgefahrener Antenne 7,2 m
Motordaten:
12-Zylinder-4-Takt-V-Motor mit Direkteinspritzung
Diesel W-2
Typ D12A-525A
Hubraum 38,8 l
max. Leistung bei 2300/min > 385 kW (525 PS)
Motormasse 1450 kg
Dauerhöchstgeschwindigkeit 60 km/h
Tankinhalt 2 × 350 l
Kraftstoffverbrauch 125 l/100 km
Reichweite 560 km
Startrampe:
Masse ohne Besatzung und Raketen ca. 38 t
Gefechtsmasse ca. 43,5 t
Bewaffnung
Anti-Schiff-Lenkwaffe P 21 und/oder P 22 (SS-N-2 Styx)
Kampfsatz 4 Raketen 2 auf der SSR und 2 auf dem Nachladefahrzeug KrAZ-255B

Der Küstenraketenkomplex Rubesch (GRAU-Index: 4K51, NATO-Code SS-C-3 Styx) ist eine sowjetische mobile Raketenstartrampe zur Küstenverteidigung gegen Seeziele. Mit der Waffe können schnelllaufende Ziele mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 Knoten bekämpft werden.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abschussgerät ohne Raketen

Das Basisfahrzeug 3P51M ist der MAZ-543M (siehe MAZ-543), auf den die Gefechtskabine mit Funkmessmast und der Startcontainer KT-161 aufgesetzt wurde.

Gestartet werden Seezielflugkörper vom Typ P 21 (NATO-Code SS-N-2 Charlie, mit aktiver Funkmess-Zielsuchlenkanlage) und P 22 (NATO-Code SS-N-2 Delta, mit passiver Infrarot-Zielsuchlenkanlage), beide sind Versionen der SS-N-2 Styx. Die Treffwahrscheinlichkeit der Raketen beträgt über 80 %. Die Marschflughöhe über See ist einstellbar zwischen 25 und 50 Metern. Die Geschwindigkeit beträgt 1150 km/h und die maximale technische Reichweite liegt bei 90 km.

Einsatz in der NVA-Volksmarine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Volksmarine übernahm 1980 die ersten beiden Systeme. 1990 besaß die Volksmarine zehn Systeme mit 112 Raketen, geplant waren zwölf Systeme. Die selbstfahrenden Startrampen gehörten zur Ausrüstung des Küstenraketenregiments 18Waldemar Verner“, das in Schwarzenpfost bei Rostock stationiert war.

Zu einer Stammbesatzung gehörten fünf Mann.

Im Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Küstenverteidigungssystem bzw. dessen Raketen befindet sich noch in folgenden Staaten im Einsatz:

Ehemalige Nutzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raketenkomplex der russischen Schwarzmeerflotte
Rakete vor dem Start

Das Küstenverteidigungssystem „Rubesch“ wurde von der russischen Küstenwache bis zum September 2018 vollständig außer Dienst gestellt. Die letzte Einheit befand sich auf der Kotelny-Insel. Als Ersatz wird permanent das Raketensystem K-300 Bastion in die entsprechenden Einheiten implementiert.[6]

Aus dem Bestand der Bundeswehr wurden sie 1992 offiziell gestrichen. Eines der ersten und auch das letzte Waffensystem dieses Typs auf deutschem Boden, die SSR 111, wurde am 27. April 1992 in das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden überführt und kann dort besichtigt werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus-Peter Gödde: Eine Elite-Einheit der NVA rüstet ab (Wie ein Regimentskommandeur seine Einheit dem vormaligen Gegner übergab). Das Neue Berlin, 2000, ISBN 3-89793-006-4.
  • Lothar Schmidt, Klaus-Peter Gödde, Wolfgang Schädlich: Die Küstenraketentruppen der Volksmarine. Geschichte und Geschichten. Steffen Verlag, 2012, ISBN 978-3-942477-32-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Raketenkomplex Rubesch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Military Balance 2016, S. 82
  2. The Military Balance 2016, S. 393
  3. The Military Balance 2016, S. 133
  4. The Military Balance 2016, S. 354
  5. The Military Balance 2016, S. 205
  6. Роман Крецул, Алексей Рамм: «Бастионы» прикроют «Рубежи» в Арктике. Известия - iz.ru, 11. September 2018, abgerufen am 14. September 2018 (russisch).