Rammelsbacher Tunnel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rammelsbacher Tunnel
Altenglaner Tunnel
Nutzung Eisenbahntunnel
Verkehrsverbindung Bahnstrecke Landstuhl–Kusel
Ort Rammelsbach
Länge 143 m
Anzahl der Röhren 1
Bau
Bauherr Gesellschaft der Pfälzischen Nordbahnen
Baukosten 24.000 fl
Baubeginn 1866
Fertigstellung 28. August 1868
Betrieb
Freigabe 22. September 1868
Lage
Rammelsbacher Tunnel (Rheinland-Pfalz)
Rammelsbacher Tunnel (Rheinland-Pfalz)
Koordinaten
Ostportal 49° 33′ 3,2″ N, 7° 27′ 24,4″ O
Westportal 49° 32′ 57,9″ N, 7° 27′ 12,1″ O

Der Rammelsbacher Tunnel, auch Altenglaner Tunnel genannt[1], war ein von 1868 bis 1936 betriebener Eisenbahntunnel an der Bahnstrecke Landstuhl–Kusel zwischen den Bahnhöfen Altenglan und Rammelsbach. In den 1930er Jahren wurde die Trassierung der Bahnlinie in diesem Bereich geändert, womit der Tunnel anschließend zugemauert wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits in den 1860er Jahren bildeten sich sowohl in Ramstein als auch in Kusel Bahnbaukomitees. 1863 mündete dies in einer Denkschrift, die den Bau einer Bahnstrecke von Landstuhl an der Pfälzischen Ludwigsbahn entlang Mohrbach, Glan und Kuselbach bis nach Kusel proklamierte. Während der Verlauf von Landstuhl bis Altenglan durch die beiden erstgenannten Flüsse weitestgehend vorgegeben war, gestaltete sich das Einschwenken in das Kuselbachtal komplizierter. Deshalb wurden die Ausläufer des Remigiusberg zwischen Altenglan und Kusel mittels eines Tunnels, des sogenannten Rammelsbacher Tunnels unterquert.[2]

Um Kosten zu sparen, fiel seine Ausführung sehr schmal aus. Für die Errichtung des Tunnels, die ab 1866 erfolgte, wurden insgesamt 24.000 Gulden veranschlagt.[3] In diesem kam es 1892 zu einem tödlichen Unfall, da ein 22 Jahre alter Mann ihn als Abkürzung für einen Fußweg verwendete. Das enge Lichtraumprofil verhinderte, dass er einem durch den Tunnel fahrenden Zug ausweichen konnte.[4]

Im Laufe der Jahrzehnte wurde der Tunnel zunehmend baufällig. Zudem stellte der geringe Querschnitt vor allem bei Gütertransporten ein Problem dar. Dies führte bisweilen dazu, dass die Fracht in Altenglan entladen und mittels Fuhrwerken nach Kusel transportiert werden musste. Aus diesem Grund wurde die Bahnlinie ab 1936 um den Berg herumgeführt. Während des Zweiten Weltkriegs diente der Tunnel, der für den regulären Betrieb überflüssig geworden war, dem Abstellen von Lokomotiven; ebenso wurde er zu einer Werkstatt für Reparaturen umfunktioniert. Nachdem die Pfalz nach dem Krieg von Frankreich besetzt worden war, verwendete dessen Truppen den Tunnel als Depot. Später wurden die Portale des Tunnels zugemauert.[5][6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. Selbstverlag, Waldmohr 1996, ISBN 3-9804919-0-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. eisenbahn-tunnel-info.de: Deutsche Eisenbahn-Tunnel, sortiert nach Tunnel-Namen. Abgerufen am 5. Februar 2013.
  2. Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. 1996, S. 7 ff.
  3. eisenbahn-tunnelportale.de: Tunnelportale - Bilder der Strecke: 3202 (KBS 671 / KBS 272d). Abgerufen am 5. Februar 2013.
  4. Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. 1996, S. 35.
  5. Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. 1996, S. 12.
  6. Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. 1996, S. 49.