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Raschötzer Bahn

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Raschötzer Bahn
Trasse der Raschötzer Bahn
Trasse der Raschötzer Bahn
Länge 2,402 km
Maximale Steigung 46,8 % (25,1°)
Höhendifferenz 818 m
Tiefster Punkt St. Ulrich in Gröden 1304 m
Höchster Punkt Raschötzer Alm 2122 m
Talstation 46° 34′ 40,9″ N, 11° 40′ 20″ O
Bergstation 46° 35′ 52,4″ N, 11° 40′ 45,8″ O
Betriebsart elektrisch
Beförderungsleistung 800 Personen pro Stunde
Eröffnung 17. September 2010

Die neue Raschötzer Bahn ist eine Standseilbahn, die seit 2010 den Ort St. Ulrich in Gröden (Südtirol) mit der Raschötz verbindet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste Sessellift auf die Raschötz wurde von Leo Demetz-Cademia und seinem Vetter Luis Trenker in den Jahren 1951–1952 gebaut. Es war eine der ersten Anstiegsanlagen in den Dolomiten, die auch einen beträchtlichen Höhenunterschied überwand. Die Fahrt durch den Raschötzer Wald dauerte 20 Minuten und war bei angenehmen Wetterverhältnissen ein sehr beruhigendes Erlebnis. Im Jahr 2009 wurde diese, eine der letzten existierenden 1er-Sesselbahnen mit der letzten Fahrt am 30. August eingestellt, da sie nicht mehr den modernen Bedürfnissen der Sicherheit entsprach und nicht mehr kollaudiert werden konnte.

Bau der neuen Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man entschied sich für den Bau einer Standseilbahn, weil ein Sessellift oder eine Umlaufbahn mit entsprechendem Schutz gegen Witterung für die jährliche Instandhaltung zu kostspielig gewesen wäre. An der Talstation wäre auch nicht genug Platz für eine Umlaufbahn-Station gewesen, und man wollte sowohl Fußgänger als auch Mountainbiker oder Familien mit Kinderwagen befördern können, was mit einem 1er-Sessellift nicht möglich gewesen wäre. Der Verlauf der Bahn entspricht der Strecke des alten Sessellifts. Die Seilbahntechnik lieferte das Unternehmen Doppelmayr, die Wagen der Schweizer Hersteller Gangloff.

Die Bahnstrecke verläuft, nach etwa 100 m unterirdisch im Wohnbereich des Dorfes St. Ulrich, immer auf der Ebene des umstehenden Waldgeländes. Nur in der oberen Hälfte musste eine 250 m lange und 20 m hohe Metallbrücke gebaut werden. Vier Unterführungen ermöglichen die Überquerung der Waldstraße, die im Winter eine Naturrodelbahn ist. Die Bergstation und der anliegende Maschinenraum sind mit einer Holzstruktur überdacht. Ungewöhnlich ist der Oberbau in Form einer festen Fahrbahn mit einem durchgehenden Kanal in der Gleismitte, der die Tragrollen des Zugseils aufnimmt.

Es verkehren zwei Wagen, die je 90 Fahrgäste befördern können, die Fahrzeit beträgt etwa 10 Minuten. Auf 1800 m Höhe ermöglicht eine Zwischenstation in der Kreuzungsstelle mit zwei Abtschen Weichen den Ausstieg zum historischen Troi Paian.

Die Raschötzer Bahn ist die längste Standseilbahn Südtirols mit 2402 m Betriebslänge in einer Sektion. Die Mendelbahn bei Kaltern ist 2374 m lang.

Die Inbetriebnahme erfolgte am 17. September 2010.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Mahlknecht, Margareth Runggaldier Mahlknecht: 1885–1985 Der Fremdenverkehr in St. Ulrich in Gröden, seine wechselvolle Geschichte in einem ereignisreichen Jahrhundert. Eine Ortschronik zum hundertjährigen Bestehen des Fremdenverkehrsvereins. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1985, S. 148.
  • Margit und Rainer Bernardi: Furnadoia de Resciesa. Calënder de Gherdëina. Union di Ladins de Gherdëina St. Ulrich. Jahrgang 2010/S. 170–172. (Ladinisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Raschötzer Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien