Regierung Modrow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Regierung Modrow
Regierung der DDR
{{{Legende}}}
Ministerpräsident Hans Modrow
Wahl 1986
Legislaturperiode 9.
Bildung 18. November 1989
Ende 12. April 1990
Dauer 145 Tage
Vorgänger 9. Ministerrat
Nachfolger Regierung de Maizière
Zusammensetzung
Partei(en) Allparteienkoalition
Minister 26
35
(ab 5. Februar 1990)
Repräsentation
Volkskammer:
500/500

Die Regierung Modrow bildete im Zuge der friedlichen Revolution die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) vom 13./18. November 1989 bis zu den freien Volkskammerwahlen am 18. März 1990. Sie wurde von den Mitgliedern der noch unfrei gewählten Volkskammer bestimmt und bestand als Allparteienregierung aus Mitgliedern der SED/PDS und den Blockparteien und Massenorganisationen in der Volkskammer.

Am 5. Februar 1990 nahm Modrow Vertreter der neuen oppositionellen Gruppierungen des zentralen Runden Tisches als Minister ohne Geschäftsbereich in die Regierung auf. Es entstand bis 12. April 1990 die Regierung der nationalen Verantwortung. Im Anschluss übernahm die aus der Allianz für Deutschland hervorgegangene Regierung de Maizière die Regierungsgeschäfte und Beitrittsverhandlungen bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990.

Regierung Modrow – 18. November 1989 bis 12. April 1990
Amt Name Partei
Vorsitzender des Ministerrates Hans Modrow SED/PDS
Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates und
Minister für Wirtschaft
Christa Luft SED/PDS
Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates und
Minister für örtliche Staatsorgane
Peter Moreth LDPD
Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates und
Minister für Kirchenfragen
Lothar de Maizière CDU
Minister für Auswärtige Angelegenheiten Oskar Fischer SED/PDS
Minister des Inneren Lothar Ahrendt SED/PDS
Minister der Verteidigung Theodor Hoffmann SED/PDS
Minister für Finanzen und Preise Uta Nickel (bis 24. Januar 1990)
Walter Siegert
SED/PDS

Minister für Bildung und Jugend Hans-Heinz Emons (ab 30. November 1989 Minister für Bildung) SED/PDS
Minister für Kultur Dietmar Keller SED/PDS
Vorsitzender der Staatlichen Plankommission Gerhard Schürer (bis 11. Januar 1990)
SED/PDS
Vorsitzender des Wirtschaftskomitees (ab 11. Januar 1990) Karl Grünheid SED/PDS
Minister für Schwerindustrie Kurt Singhuber SED/PDS
Minister für Maschinenbau Karl Grünheid (bis 11. Januar 1990)
Hans-Joachim Lauck
SED/PDS
Minister für Leichtindustrie Gunter Halm NDPD
Minister für Wissenschaft und Technik Peter-Klaus Budig LDPD
Minister für Handel und Versorgung Manfred Flegel NDPD
Minister für Bauwesen und Wohnungswirtschaft Gerhard Baumgärtel CDU
Minister für Außenwirtschaft Gerhard Beil SED/PDS
Minister für Tourismus Bruno Benthien LDPD
Minister für Gesundheits- und Sozialwesen Klaus Thielmann SED/PDS
Minister der Justiz Hans-Joachim Heusinger (bis 11. Januar 1990)
Kurt Wünsche
LDPD
Minister für Post und Fernmeldewesen Klaus Wolf CDU
Minister für Verkehrswesen Heinrich Scholz (bis Februar 1990)
Herbert Keddi
SED/PDS
Minister für Umweltschutz und Wasserwirtschaft Hans Reichelt (bis 11. Januar 1990)
Peter Diederich
DBD
DBD
Minister für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft Hans Watzek DBD
Minister für Arbeit und Löhne Hannelore Mensch SED/PDS
Leiter des Amtes für Nationale Sicherheit (bis 11. Januar 1990) Wolfgang Schwanitz SED/PDS
Regierungssprecher und Leiter des Presseamtes Wolfgang Meyer SED/PDS
Staatssekretär und Leiter des Amtes für Jugend und Sport (ab 30. November 1989) Wilfried Poßner SED/PDS
Staatssekretär und Beauftragter des VMR für den Zentralen Runden Tisch

und für die Auflösung des Amtes für Nationale Sicherheit

Walter Halbritter SED/PDS
Minister ohne Geschäftsbereich
(ab 5. Februar 1990)
Tatjana Böhm UFV
Rainer Eppelmann DA
Sebastian Pflugbeil NF
Gerd Poppe IFM
Walter Romberg SPD
Klaus Schlüter GL
Wolfgang Ullmann DJ
Matthias Platzeck GP
nicht besetzt VL[1]
  • Peter Schindler: Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages 1949 bis 1999. Gesamtausgabe in drei Bänden. Nomos-Verlag, Baden-Baden 1999, ISBN 3-7890-5928-5, S. 3917–3918.
  1. Wegen Modrows Unterstützung der Wiedervereinigung beteiligte sich die ebenfalls am Runden Tisch vertretene Vereinigte Linke nicht an der „Regierung der nationalen Verantwortung“.