Regierungsbezirk Kleve

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Der Regierungsbezirk Kleve (zeitgenössische Schreibweise: Cleve) war ein preußischer Regierungsbezirk in der Provinz Jülich-Kleve-Berg. Der Verwaltungssitz war in der Stadt Kleve.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der Beschlüsse des Wiener Kongresses (1815) sind umfangreiche Gebiete im Rheinland dem Königreich Preußen zugesprochen worden. Mit zwei in Wien ausgestellten Besitzergreifungs­patenten vom 5. April 1815, bekannt gemacht am 15. bzw. am 19. April 1815, übernahm König Friedrich Wilhelm III. diese Gebiete.[1] Am 30. April 1815 wurde die „Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzial-Behörden“ erlassen, wonach der preußische Staat in 10 Provinzen zu insgesamt 25 Regierungsbezirken eingeteilt werden sollte.[2] In der Folge wurden noch Regierungen in Stralsund, Aachen und Trier angeordnet, so dass im Jahr 1816 zunächst 28 Bezirke bestanden, deren einer der Regierungsbezirk Cleve in der Provinz Jülich-Kleve-Berg war.[3]

Mit Wirkung vom 1. Januar 1822,[4] wurde der Regierungsbezirk Cleve nach kaum sechs Jahren aufgelöst und dem Regierungsbezirk Düsseldorf zugeschlagen,[5] der einzige Regierungspräsident Friedrich August von Erdmannsdorff[6] in gleicher Eigenschaft nach Liegnitz versetzt.

Trotz der Auflösung der zivilen Verwaltungsstellen 1822 blieb das Gebiet des Regierungsbezirks dem VII. Armee-Korps in Münster zugeordnet und nicht wie das übrige Rheinland dem VIII. Armee-Korps in Koblenz. Erst mit dessen Auflösung 1919 endete dieser Zusammenhang. Auch kam der Regierungsbezirk Kleve 1821 zum Bistum Münster (bis heute).

Kreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Bekanntmachung vom 23. April 1816 wurde der Regierungsbezirk Cleve in sechs Kreise aufgeteilt:[7]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet des Regierungsbezirk Kleve gehört bis zum heutigen Tag zum katholischen Bistum Münster, das diese Gebiete erst 1821 zugeordnet bekam. Somit sind dessen niederrheinische Gebiete bis heute ein Relikt des Regierungsbezirks Kleve.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtsblatt für das Rhein- und Mosel-Departement vom 19. April 1815, S. 263 (Online-Ausgabe beim Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz)
  2. Amtsblatt für das Rhein- und Mosel-Departement vom 15. September 1815, S. 603 (Online-Ausgabe beim Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz)
  3. Friedrich Eduard Keller: Der Preussische Staat: Ein Handbuch der Vaterlandskunde. August Volkening, 1864, S. 237 (Online-Ausgabe bei Google Books)
  4. Bekanntmachung vom 8. Dezember 1821 im Amtsblatt der Regierung zu Cleve 1821 Nr. 53, S. 427
  5. Geschichtlicher Abriss der Rheinprovinz. Abgerufen am 17. Juli 2021.
  6. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 288.
  7. Constantin Schulteis: Die Karten von 1813 und 1818. Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Behrendt, Bonn 1895, S. 170. (Online-Ausgabe bei der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)