Regina Ziegler

Regina Ziegler (geborene Krömer; * 8. März 1944 in Quedlinburg) ist eine deutsche Filmproduzentin.
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Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Regina Ziegler ist die Tochter einer Journalistin und eines Brunnenbauers. Am Ende des Zweiten Weltkrieges floh die Familie nach Obernkirchen ins Weserbergland, wo ihre Mutter als Lokalreporterin für die Schaumburger Zeitung in Rinteln arbeitete. Im Anschluss an ihr Abitur 1964 ging sie mit ihrem ersten Ehemann Hartmut Ziegler nach Berlin und begann ein Jurastudium, das sie jedoch nach einem Semester abbrach. Danach machte sie eine Ausbildung zur Wirtschaftsdolmetscherin, arbeitete jedoch nie in diesem Beruf, sondern nahm eine Tätigkeit als Produktionsassistentin beim Sender Freies Berlin auf.
Nach der Scheidung 1972 gründete Regina Ziegler ein Jahr später ihre eigene Produktionsfirma, die Regina Ziegler-Filmproduktion, und erhielt für ihre erste Produktion Ich dachte, ich wäre tot den Bundesfilmpreis. Der Film war zugleich die erste Spielfilmregie von Wolf Gremm, den Ziegler beim SFB kennengelernt hatte und den sie 1977 heiratete.
Sie konzentrierte sich zunächst auf die Förderung von jungen, wenig bekannten Regisseuren. Später produzierte Ziegler häufig für das Fernsehen. Sie produzierte bisher weit über 400 Filme. Ihre Tochter aus erster Ehe, Tanja Ziegler (* 1966), stieg im Jahr 2000 in das Unternehmen ein und besitzt seit 2006 die Mehrheit der Anteile.
2005 wurde Regina Ziegler von der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ zur Honorarprofessorin für das Fach Film- und Fernsehproduktion bestellt.
Vom Museum of Modern Art, New York City, wurde Regina Ziegler im April 2006 mit einer Retrospektive geehrt.[1]
Seit 2011 führt Regina Ziegler mit ihrer Tochter Tanja das Berliner Programmkino Filmkunst 66.[2]
Im Oktober 2017 veröffentlicht Ziegler ihre Autobiografie "Geht nicht gibt's nicht", die in Zusammenarbeit mit Andrea Stoll entstanden ist.[3]
Politisches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Regina Ziegler initiierte die kontrovers diskutierte Facebook-Kampagne zur Bundestagswahl 2013, „Sag Ja zu Angela“, in der sie sich für Kanzlerin Angela Merkel einsetzte. Die Seite eröffnete mit der Erklärung: „Ich bin Wechselwählerin. Bei jeder Wahl betrachte ich Programm und Führungsteam der jeweiligen Partei. Am 22. September 2013 werde ich Angela Merkel wählen. Ich hoffe, Sie auch.“ Die Kampagne wurde vom 28. Juni bis zum 26. August massiv über gekaufte Werbeeinblendungen beworben und gewann über 20.000 Fans. Mit Einstellung der Kampagne wurde auch die Webseite abrupt aus dem Netz entfernt.
Ziegler war 2016 Mitinitiatorin der Rosen-Aktion, um Angela Merkel für Ihre Asylpolitik zu danken.[4]
Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
als Produzentin
- 1975: Sommergäste
- 1976: Die Brüder
- 1977: Tod oder Freiheit
- 1977: Heinrich
- 1979: Fabian
- 1980: Panische Zeiten
- 1981: Nach Mitternacht
- 1982: Kamikaze 1989
- 1982: Sei zärtlich, Pinguin
- 1993: Der flämische Meister (The Dutch Master)
- 1998: Solo für Klarinette
- 1999: Sturmzeit (Fernseh-Mehrteiler)
- 2001: Frauen, die Prosecco trinken
- 2001: Die Meute der Erben
- 2002: Zwei Seiten der Liebe
- 2003: Alles Samba
- 2003: Im Schatten der Macht (Fernseh-Zweiteiler)
- 2004: Liebe ist die beste Medizin
- 2007: Einmal Dieb, immer Dieb
- 2007: Das Wunder der Liebe (Fernsehfilm)
- Seit 2008: Mordkommission Istanbul (Krimireihe)
- 2008: Der Besuch der alten Dame (Fernsehfilm)
- 2009: Die Wölfe (Fernseh-Mehrteiler)
- 2009: Alle Sehnsucht dieser Erde (Fernsehfilm)
- 2009: Tatort – Oben und unten
- 2010: Weissensee (Fernsehserie, 1. Staffel)
- 2010: Henri 4
- 2011: Der Mann mit dem Fagott (Fernseh-Zweiteiler)
- 2011: Der Winzerkrieg
- 2012: Kennen Sie Ihren Liebhaber? (Fernsehfilm)
- 2012: Die Holzbaronin (Fernsehfilm)
- 2013: Die Landärztin – Entscheidung des Herzens (Fernsehfilm)
- 2013: Bella und der Feigenbaum
- 2013: Weissensee (Fernsehserie, 2. Staffel)
- 2013: Im weißen Rössl – Wehe Du singst!
- 2014: Tatort – Großer schwarzer Vogel
- 2015: Dresden Mord – Dresdner Dämonen
- 2016: Dresden Mord: Nachtgestalten
- 2016: Bergfried
- 2017: Rückkehr nach Montauk (Return to Montauk)
- 2018: Gladbeck
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Bundesverdienstkreuz
- Deutscher Filmpreis
- Grimme-Preis
- Berlinale Kamera
- American Cinema Foundation Award
- Verdienstorden des Landes Berlin (2001)
- Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis) (2003)
- Goldener Julius (2008)
- Emmy Award (2009)
- Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin
- Platin-Romy der Akademie für das Lebenswerk (2016)[5]
- Carl-Laemmle-Preis 2018 (2018)[6]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Regina Ziegler in der Internet Movie Database (englisch)
- Regina Ziegler bei filmportal.de (Biografie, Filmografie und Bild)
- ziegler-film.com
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Regina Ziegler bei kress.de, abgerufen am 24. Februar 2012
- ↑ Filmkunst 66. Regina Ziegler und Tanja Ziegler GbR, abgerufen am 1. März 2013 (Impressum der Website des Kinos).
- ↑ Geht nicht gibt's nicht! Abgerufen am 16. September 2017.
- ↑ Welt.de, 8. Mai 2016
- ↑ Kleine Zeitung: Wer heuer für eine Romy nominiert ist. Artikel vom 22. Februar 2016, abgerufen am 22. Februar 2016.
- ↑ "Laemmle-Nobelpreis" für Grande Dame der Filmproduzenten
Personendaten | |
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NAME | Ziegler, Regina |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Filmproduzentin |
GEBURTSDATUM | 8. März 1944 |
GEBURTSORT | Quedlinburg |