Reichertshausen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
Koordinaten: 48° 28′ N, 11° 31′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Pfaffenhofen an der Ilm | |
Höhe: | 448 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,64 km2 | |
Einwohner: | 5054 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 214 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85293 | |
Vorwahl: | 08441 | |
Kfz-Kennzeichen: | PAF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 86 146 | |
Gemeindegliederung: | 19 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Pfaffenhofener Straße 2 85293 Reichertshausen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Erwin Renauer (UWG) | |
Lage der Gemeinde Reichertshausen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm | ||
Reichertshausen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde liegt nahe der Bundesautobahn 9 genau auf halbem Wege zwischen München und Ingolstadt. Sie gehört zur Planungsregion Ingolstadt. Im Ort mündet der Nöbach in die Ilm. Durch die Ortsmitte von Reichertshausen führt die Bundesstraße 13.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt hat 19 amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2]
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Es existieren die Gemarkungen Langwaid, Paindorf, Pischelsdorf, Reichertshausen und Steinkirchen.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zum 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reichertshausen wurde erstmals 779 erwähnt, als eine Frau von Toza ein Bethaus errichten ließ. Als nächste Herren auf Reichertshausen wurde 1060 das Geschlecht der Babenberger nachgewiesen. In der Folge nannten sich die Schlossbesitzer von Richershusen.
Im Jahre 1334 wurden Schloss Reichertshausen und Besitzungen an einen Angehörigen der Münchner Patrizierfamilie Pütrich verkauft. Der Käufer Ludwig Pütrich erhielt 1347 von Kaiser Ludwig dem Bayern zudem die geschlossenen Hofmarksrechte und wurde als Pütrich von Reichertshausen in den Adelsstand erhoben. Auch der Ort Reichertshausen selbst gelangte so in den Besitz dieser Hofmarksherren. 1497 und 1502 wurde jeweils eine Hälfte des Besitzes von den beiden letzten Nachfahren der Pütrichs von Reichertshausen an Hans von Pfeffenhausen verkauft. Nächste Eigentümer waren ab 1607 mit Hanns Wolf von Weichs zu Steingriff die Freiherren von Weichs.[3]
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Inhaber der Patrimonialgerichtsbarkeit war zu dieser Zeit die Familie von Cetto. 1848 wurden durch eine königliche Verordnung die letzten Hofmarksrechte aufgehoben.
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. Januar 1971 wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern die bis dahin selbständige Gemeinde Paindorf eingegliedert. Langwaid und Pischelsdorf folgten am 1. April 1971.[4] Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Steinkirchen kamen am 1. April 1975 hinzu.[5]
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 4.048 auf 4.960 um 912 Einwohner bzw. um 22,5 %.
Einwohnerentwicklung in Reichertshausen | ||||
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von 1961 bis 2015 | ||||
Jahr | Einwohner | |||
1961 | 2177 | |||
1970 | 2299 | |||
1987 | 3837 | |||
1991 | 4358 | |||
1995 | 4772 | |||
2000 | 4863 | |||
2005 | 4942 | |||
2010 | 4896 | |||
2015 | 5018 |
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[6]
Partei/Liste | % | Sitze |
---|---|---|
CSU | 32,6 | 5 |
SPD | 10,0 | 2 |
Grüne | 13,5 | 2 |
Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) | 28,8 | 5 |
Freie Wähler (FW) | 15,0 | 2 |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erster Bürgermeister ist seit 2020 Erwin Renauer (UWG).[7] Sein Vorgänger war ab Juni 1995 Reinhard Heinrich (CSU), der bei den Kommunalwahlen in Bayern 2020 nicht mehr antrat.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Geteilt von Silber und Blau; oben ein golden gekrönter roter Adler, unten ein goldener Zickzackbalken.“[8]
seit 1972. | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Volksfest: Seit 1978 jährlich zu Christi Himmelfahrt bis zum darauf folgenden Sonntag.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Reichertshausen und Liste der Bodendenkmäler in Reichertshausen
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 166 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 169 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1654. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe elf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 65 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 957 ha, davon waren 606 ha Ackerfläche und 350 ha Dauergrünfläche.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Bahnhof Reichertshausen liegt auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München zwischen München und Ingolstadt. Es hält stündlich eine Regionalbahn.
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt folgende Einrichtungen:
- Kindergarten Reichertshausen
- Kindergarten Steinkirchen
- Kinderkrippe Reichertshausen
- Volksschule (Grund- und Hauptschule) Reichertshausen
- Grundschule Steinkirchen
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Jakob Püterich von Reichertshausen (* 1400; † 1469), Dichter, Büchersammler und herzoglich-bayerischer Rat und Amtsträger
- Johann Evangelist Müller (* 1877 in Gründholm; † 1965), 1. röm.-katholischer Bischof von Stockholm
Mit Reichertshausen verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Florian Simbeck (* 1971 in München), deutscher Schauspieler und Politiker (SPD); lebte zeitweise in Reichertshausen
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Tabellenblatt "Daten 2", Statistischer Bericht A1200C 202041 Einwohnerzahlen der Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke 1. Vierteljahr 2020 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Reichertshausen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. September 2019.
- ↑ Aus der Geschichte der Gemeinde Reichertshausen, auf reichertshausen.de, abgerufen am 19. Mai 2016.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 551.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 586.
- ↑ Gemeinderatswahl 2020 – Reichertshausen. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
- ↑ Bürgermeisterwahl 2020 (Stichwahl) – Reichertshausen. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Reichertshausen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte