Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Gumbinnen 3

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Die Wahlkreisaufteilung des Deutschen Reichs.

Der Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Gumbinnen 3 (in der reichsweiten Durchnummerierung auch Reichstagswahlkreis 13; nach den Kreisstädten der beiden Landkreise, die den Wahlkreis bildeten auch Reichstagswahlkreis Gumbinnen-Insterburg genannt) war der dritte Reichstagswahlkreis im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Westpreußen für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918.

Wahlkreiszuschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wahlkreis umfasste den Landkreis Gumbinnen ohne die Landgemeinde Grünheide, den Stadtkreis Insterburg und den Landkreis Insterburg.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1890 120.652
1895 125.602
1900 125.320
1905 126.002
1910 128.932
Berufszugehörige Männer
Landwirtschaft Industrie und Gewerbe Handel und Dienstleistungen
1895 60,2 19,7 20,1
1907 58,0 19,8 22,3
Konfession
Evangelisch Katholisch
1890 98,3 0,7
1905 97,4 1,2
1910 96,6 2,0

Abgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl Abgeordneter Partei Bild
Reichstagswahl Februar 1867 Reinhardt Vieth Konservative Partei 0
Reichstagswahl August 1867 Albrecht von Preußen Konservative Partei
Reichstagswahl 1871 Robert Müllauer Deutsche Fortschrittspartei 0
Reichstagswahl 1874 bis 1878 Konstanz von Saucken-Julienfelde Deutsche Fortschrittspartei
Reichstagswahl 1878 bis 1888 Otto Saro Deutschkonservativ
Ersatzwahl 1888 bis 1893 Gustav Dodillet Deutschkonservativ 0
Reichstagswahl 1893 bis 1912 Julius Mentz Deutschkonservativ 0
Reichstagswahl 1912 bis 1918 Ernst Siehr Fortschrittliche Volkspartei

Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1867 (Februar)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Reinhardt Vieth Konservative Partei 8022 0 0

1867 (August)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Albrecht von Preußen Konservative Partei 6828 0 0

1871[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Konservative Partei 4719 0 0
NLP 757 0 0
Robert Müllauer Deutsche Fortschrittspartei 5860 0 0
Sonstige 0 16 0 0

1874[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Konservative Partei 3474 0 0
Deutsche Fortschrittspartei 417 0 0
Konstanz von Saucken-Julienfelde Deutsche Fortschrittspartei 7165 0 0
Sonstige 0 25 0 0

1877[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Konservative Partei 3876 0 0
SPD 41 0 0
Konstanz von Saucken-Julienfelde Deutsche Fortschrittspartei 5744 0 0
Sonstige 0 34 0 0

1878[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Otto Saro Deutschkonservative Partei 11085 0 0
Deutsche Fortschrittspartei 4482 0 0
Sonstige 0 8 0 0
Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Otto Saro Deutschkonservative Partei 8384 0 0
Deutsche Fortschrittspartei 6663 0 0
Sonstige 0 12 0 0

1884[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 21.830 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 15.752, von denen 34 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 72,3 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Otto Saro Deutschkonservative Partei 10088 0 0
Deutsche Fortschrittspartei 5651 0 0
Sonstige 0 13 0 0

1887[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.603 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 18.372, von denen 21 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 81,2 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Otto Saro Deutschkonservative Partei 12241 0 0
Deutsche Fortschrittspartei 6082 0 0
SPD 49 0 0
Sonstige 0 13 0 0

Ersatzwahl 1888[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tod Saros fand am 21. November 1888 eine Ersatzwahl statt. Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.660 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 15.776, von denen 22 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 69,8 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Gustav Dodillet Deutschkonservative Partei 8426 0 0
Deutsche Fortschrittspartei 7346 0 0
Sonstige 0 4 0 0

1890[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kartellparteien NLP und Konservative unterstützen den konservativen Kandidaten. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.936 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 17.890, von denen 23 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 78,0 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Dannenberg Deutsche Fortschrittspartei 6309 35,3 Gutsbesitzer in Rogainen
Gustav Dodillet Deutschkonservative Partei 11.250 63,0 0
Carl Schultze SPD 295 1,6 0
Sonstige 0 13 0,1 0

1893[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BdL und die Konservative unterstützen den konservativen Kandidaten. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.904 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 16.532, von denen 39 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 72,2 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Dannenberg FVP 4348 26,4 0
Julius Mentz Deutschkonservative Partei 11.599 70,3 0
Carl Schultze SPD 492 3,0 0
Sonstige 0 54 0,3 0

1898[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind keine Wahlkreisabkommen der Parteien überliefert. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 23.246 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 14.943, von denen 51 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 64,3 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Maul FVP 2866 19,2 Gutsbesitzer in Sprindt
Julius Mentz Deutschkonservative Partei 10.614 71,3 0
Hugo Haase SPD 1367 9,2 0
Sonstige 0 45 0,3 0

1903[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BdL und die Konservative unterstützen den konservativen Kandidaten. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 23.771 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 16.461, von denen 42 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 69,2 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Paetsch FVP 2942 17,9 Ziegeleibesitzer aus Insterburg
Julius Mentz Deutschkonservative Partei 10.361 63,1 0
Hermann Linde SPD 3080 18,8 0
Sonstige 0 36 0,2 0

1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind keine Wahlkreisabkommen der Parteien überliefert. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 24.276 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 20.125, von denen 51 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 82,9 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Paetsch FVP 3632 18,1 0
Julius Mentz Deutschkonservative Partei 13.906 69,3 0
Hermann Linde SPD 2517 12,5 0
Sonstige 0 19 0,1 0

1912[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind keine Wahlkreisabkommen der Parteien für die Hauptwahl überliefert. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 25.491 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 21.783, von denen 66 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 85,5 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Ernst Siehr FoVP 5870 27,0 0
Dr. Brandes Deutschkonservative Partei 7902 36,4 Gutsbesitzer in Althof
Peter Vormauer NLP 4739 21,8 Rittergutsbesitzer und Rentier in Königsberg
Joseph Lübbring SPD 3200 14,8 0
Sonstige 0 6 0,0 0

Die SPD rief in der Stichwahl zur Wahl des freisinnigen Kandidaten auf. Die NLP rief zur Wahl des freisinnigen Kandidaten oder Enthaltung auf. Der Vorsitzende des liberalen Bauernbundes rief zur Wahl des konservativen Kandidaten auf. Die Zahl der abgegebenen Stimmen in der Stichwahl betrug 21.863, von denen 43 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 85,8 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Ernst Siehr FoVP 12.673 58,1 0
Brandes Deutschkonservative Partei 9147 41,0 0

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918, 1. Halbband, 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 44–46.
  • Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 9.