Reiling (Unternehmen)

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Reiling Unternehmensgruppe

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1957
Sitz Harsewinkel
Leitung Bernhard Reiling (Inhaber und Geschäftsführer)
Mitarbeiterzahl rund 600 (2017)
Branche Recycling
Website www.reiling.de

Die Reiling Unternehmensgruppe ist ein deutsches familiengeführtes Recyclingunternehmen mit Sitz in Harsewinkel in Nordrhein-Westfalen.

Die Reiling Unternehmensgruppe ist seit Beginn des Recyclings in der Entsorgungs- und Recyclingbranche tätig und nach eigenen Angaben führend in der Aufbereitung von Altglas. Weitere Tätigkeitsbereiche sind die Aufbereitung von PET-Flaschen, Sammlung und Aufbereitung von Holz und Papier sowie kommunale Dienste, Städtereinigung und Akten- und Datenträgervernichtung.

Das Unternehmen beschäftigte im Jahr 2017 rund 600 Mitarbeiter an 12 deutschen und vier internationalen Standorten in Polen, Dänemark und Schweden.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firma Reiling wurde 1957 von Bernhard Reiling in Gütersloh gegründet. Schon seit 1900 war die Familie Reiling in Wiedenbrück im Rohstoffhandel tätig. Als Einmannbetrieb sammelte Bernhard Reiling Senior in den 1960er Jahren Altglas bei Gewerbebetrieben mit Flachglasverarbeitung und bei der Getränkeindustrie. Das Material verkaufte er an die Hohlglashersteller. 1968 verlegte Bernhard Reiling Senior das Geschäft von Gütersloh nach Marienfeld und begann mit der Altglasaufbereitung und baute das Geschäftsfeld Glas auf die Sammlung und Aufbereitung von Verbundgläsern und Mischgläser aus.

1970 stellte die Firma Reiling den ersten Altglassammelcontainer in Gütersloh auf, in den die Bürger Einweggläser einwerfen konnten. Bald weitete die Firma Reiling ein Containernetz regional und auch bundesweit aus. [2]

1984 übernahm Bernhard Reiling, heutiger Inhaber des Recyclingunternehmens, die Geschäftsanteile des Unternehmens. In der Folgezeit wurden das Dienstleistungsangebot und die Firmenaktivitäten ausgebaut. Weitere Geschäftsfelder, wie Kunststoff-, Holz- und Papierrecycling sowie kommunale Dienste und die  Akten- und Datenträgervernichtung kamen in den darauf folgenden Jahren dazu.[3]

2015 investierte die Firma Reiling in Naestved in Dänemark in eine Recyclinganlage im dortigen Industriepark „Ressource City“.[4] Die Aufbereitungsanlage für Flach- und Hohlglas wurde durch den eigenen Anlagenbau der Firma Reiling entwickelt. Im süddeutschen Raum plant die Firma Reiling den Bau einer Aufbereitungsanlage für das PET-Recycling.[5]

Leistungsprofil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reiling Unternehmensgruppe ist für Industrie, Kommunen, Handel, Gewerbe und den dualen Systemen tätig. In den 2000er Jahren baute Reiling sein Wertstoffmanagement deutlich aus. Das Unternehmen deckt die Sammlung, Transport und Aufbereitung bis hin zur Lieferung von Recyclate ab.[6] Die gesammelten Wertstoffe werden in Sortier- und Recyclinganlagen aufbereitet und der Industrie als Sekundärrohstoffe wieder zur Verfügung gestellt. Ca. 170 Fahrzeuge sind bei der Sammlung und zum Transport von Wertstoffen im Einsatz. 

Anlagentechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen einer gemeinschaftlichen Entwicklung mit zwei US-amerikanischen Unternehmen hat Reiling die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) weiterentwickelt, so dass die im Altglas enthaltenen Glaskeramiken und Bleiglasstücke online, d. h. im Massenstrom während der Aufbereitung mittels Röntgenfluoreszenzanalyse, identifiziert und ausgeschleust werden können.

Verunreinigungen durch „glasähnliche Störstoffe“ im Altglas sind ein Kernproblem der glasproduzierenden Industrie und verursachen immer wieder schwere Störungen bei der Glasproduktion. Reiling hat erkannt, dass eine schnelle Identifizierung dieser Störstoffe mittels Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) möglich ist. Seit einigen Jahren werden daher RFA-Handanalysatoren in der Material-Eingangskontrolle eingesetzt.

Mit seinem hauseigenen Anlagenbau und seinen selbst entwickelten Aufbereitungsverfahren und Techniken erschloss Reiling neue Möglichkeiten im Recycling und optimierte die Aufbereitungsschritte aus eigener Hand. Auch Forschung und Entwicklung spielen im Geschäftsalltag eine tragende Rolle. Zusammen mit Forschungsinstitutionen forscht Reiling an weiteren Möglichkeiten im Recycling, zum Beispiel „Das Recycling von PV-Modulen“.[7]

Produkte und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sammlung und Aufbereitung verschiedener Rohstoffe und Gewerbeabfällen
  • Sammlung und Sortierung für Duale Systemträger
  • Dienstleistungen für Industrie- und Gewerbekunden
  • Kommunale Dienste
  • Städtereinigung und Entrümpelung
  • Datenträger- und Aktenvernichtung nach DIN 66399
  • Containergestellung und Logistik

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2010 ist der Inhaber der Reiling Unternehmensgruppe, Bernhard Reiling, der Präsident des Bundesverband für Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) in Bonn.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reiling Unternehmensgruppe : Start. Abgerufen am 7. August 2017.
  2. Reiling Unternehmensgruppe : 100 Jahre Reiling. Abgerufen am 7. August 2017.
  3. Reiling Unternehmensgruppe : 100 Jahre Reiling. Abgerufen am 7. August 2017.
  4. Reiling Unternehmensgruppe : Von der Papierfabrik zur „Ressource City“. Abgerufen am 7. August 2017.
  5. Reiling Unternehmensgruppe : Reiling expandiert weiter. Abgerufen am 7. August 2017.
  6. http://reiling.de/de/start
  7. SONNENENERGIE: Solarmodulrecycling. Abgerufen am 7. August 2017.
  8. bvse - Unsere Aufgabe. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. August 2017; abgerufen am 7. August 2017 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bvse.de