Reiner Braun (Aktivist)

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Reiner Braun bei der Demo "Nein zu Kriegen" (Berlin, 2023)

Reiner Braun (* 22. Dezember 1952 in Braunschweig) ist ein deutscher Aktivist und Autor, der Mitarbeiter und Geschäftsführer von friedenspolitischen Organisationen war.

In den 1980er-Jahren war Reiner Braun am Krefelder Appell beteiligt. Vor dem Einstein-Jubiläum im Jahr 2005 war er Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte. Von 2006 bis etwa 2014 war er Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler und war bis 2017 Geschäftsführer der IALANA (International Association of Lawyers against Nuclear Arms). Außerdem war er Sprecher der „Kooperation für den Frieden“.[1] Reiner Braun ist außerdem stellvertretender Vorsitzender der NaturwissenschaftlerInnen-Initiative Verantwortung für Friedens- und Zukunftsfähigkeit e. V. (NatWiss).[2] sowie im Vorstand der Stiftung Friedensbildung.[3] Darüber hinaus war er der maßgebliche Initiator des Friedenswinter 2014/15. Er wollte die alte Friedensbewegung durch das Bündnis mit den Mahnwachen neu beleben, deren Vertreter einbinden und zu Führungspersonen aufbauen.[4] Von 2013 bis 2019 war Reiner Braun Co-Präsident des Internationalen Friedensbüros (IPB) in Genf.[5]

Braun lebt in Berlin.

Nähe zum Antisemitismus

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Zentrale Figur der Mahnwachen seit 2014 war unter anderen Ken Jebsen, dem das Landgericht Köln antisemitische Äußerungen beeidete.[6] Braun verteidigte derartige Aussagen Jebsens als „relativ scharfe Israelkritik“.[7]

Russischer Überfall auf die Ukraine

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Im April 2022 sprach Braun der Ukraine nach dem russischen Überfall auf die Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung ab und trat gegen Waffenlieferungen auf.[8]

Im Juni 2023 trat Braun im Rahmen seiner Tätigkeit beim IPB gemeinsam mit Gerhard Kofler vom Aktionsbündnis für Frieden, aktive Neutralität und Gewaltfreiheit (AbFaNG) als Veranstalter eines „Friedensgipfels“ in Wien auf.[9] Einer der geplanten Stargäste des Gipfels war Jeffrey Sachs, welcher auch in russischen Propagandashows auftrat.[10] Die Ankündigung des Gipfels folgte der russischen Propaganda und führte die Schuld an der „illegalen Invasion“ der Ukraine auf „westliche Pläne“ und die NATO-Erweiterung zurück. Statt eines Abzugs russischer Truppen wurde ein sofortiger Waffenstillstand gefordert, welche als Zuschlagung der besetzten Gebiete zu Russland gewertet werden könne.[11]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Pazifist über Mahnwachenbewegung Putins Politik ist reaktiv. In: taz. 12. Dezember 2014, S. 3; Interview mit Braun von Pascal Beucker und Martin Reeh
  2. NaturwissenschaftlerInnen-Initiative Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit e. V.
  3. Stiftung Friedensbildung Reiner Braun
  4. Claudia van Laak: Friedensbewegung: Neue Bündnisse kratzen an der Glaubwürdigkeit. Deutschlandfunk, 4. Dezember 2014
  5. IPB Organizational Chart@1@2Vorlage:Toter Link/ipb.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Urteil: taz gewinnt gegen Ken Jebsen.
  7. Martin Kaul: Friedensbewegung will sich verjüngen: Gute Nacht, Freunde. taz, 25. November 2014
  8. Wiener Ukraine-"Friedensgipfel": Organisator fordert Waffenstillstand.
  9. Abschlusserklärung des International Summit for Peace in Ukraine.
  10. Wiener Ukraine-„Friedensgipfel“ trotzt Ausladung.
  11. Wiener Ukraine-"Friedensgipfel" trotzt Ausladung durch ÖGB.