Resko
Resko | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Łobez | |
Fläche: | 4,49 km² | |
Geographische Lage: | 53° 46′ N, 15° 24′ O | |
Höhe: | 49 m n.p.m. | |
Einwohner: | 4289 (31. Dez. 2016)[1] | |
Postleitzahl: | 72-315 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 91 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZLO | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW 152 Płoty ↔ Buślary | |
Nächster int. Flughafen: | Stettin-Goleniów | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadt- und Landgemeinde | |
Gminagliederung: | 45 Ortschaften | |
11 Schulzenämter | ||
Fläche: | 285,24 km² | |
Einwohner: | 8117 (31. Dez. 2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 28 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 3218043 | |
Verwaltung (Stand: 2013) | ||
Bürgermeister: | Arkadiusz Czerwiński | |
Adresse: | Rynek 1 72-315 Resko | |
Webpräsenz: | www.resko.pl |
Resko ['rɛskɔ] (deutsch Regenwalde) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zum Powiat Łobeski. Sie hat etwa 4400 Einwohner. Sie ist gleichzeitig Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage und Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Resko liegt in Hinterpommern am rechten Ufer des Flusses Rega, unweit des Regastausees. Die nächsten größeren Städte sind Nowogard (Naugard) im Westen und Świdwin (Schivelbein) im Osten, beide etwa 20 Kilometer entfernt.
Der Ort ist nur über Nebenstraßen zu erreichen, von Stettin aus über die Droga krajowa 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28), die 10 Kilometer westlich vorbeiführt, in die die Woiwodschaftsstraße 152 (die ehemals als Reichsstraße 161 den Ort durchquerte) einmündet.
Seit 1992 verfügt die ehemalige Kreisstadt über keinen Bahnanschluss mehr. Die Bahnstrecke Worowo–Wysoka Kamieńska (Wurow-Wietstock) wurde zu diesem Zeitpunkt stillgelegt. Die Bahnstrecke Piepenburg–Regenwalde, 1893 eröffnet, wurde bereits 1945 stillgelegt.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fund einer Urne mit Silbermünzen aus der Römerzeit in Regenwalde belegt, dass das Gebiet schon sehr früh besiedelt war. So waren hier auch Wenden zuhause, sie errichteten einen Burgwall. Nachdem das Land christianisiert war, erhielt der aus Kolberg stammende Theodorich Horn im Zuge der Ostkolonisation 1255 den Auftrag, im Bereich des Burgwalls eine Siedlung zu gründen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten war der Ort so weit erschlossen, dass ihm 1282 das lübische Stadtrecht verliehen werden konnte. 1295 erbaute die Adelsfamilie von Borcke auf den Resten des alten Burgwalls ihre eigene Burg und wurde gemeinsam mit der Familie von Vidante Eigentümer der Stadt Regenwalde. 1365 mussten die Vidantes ihren Anteil an den Herzog von Pommern-Wolgast Barnim IV. abtreten, ab 1447 waren die Borckes alleinige Stadtherren von Regenwalde.
Der Dreißigjährige Krieg brachte erhebliche Zerstörungen mit sich, und als auch noch die Pest ausbrach, verringerte sich die Zahl der Einwohner drastisch. Nach Kriegsende kam die Stadt unter Mark brandenburgische Herrschaft, weil das pommersche Greifengeschlecht 1637 ausgestorben war. Regenwalde gehörte jetzt zum Borckschen Kreis, benannt nach der Familie von Borcke, der fast der gesamte Grundbesitz des Kreises gehörte. Ackerbau, Viehzucht, Handwerk und Handel waren zu dieser Zeit die Erwerbsquellen der Bevölkerung.
Als Preußen 1815 seine Kreisverwaltung reformierte, wurde der Name Regenwalde auf den neu gebildeten Kreis übertragen, jedoch wurde die Stadt Labes Kreisstadt. Im Zuge der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand eine Reihe neuer Betriebe, unter denen die 1843 gegründete Landmaschinenfabrik eine hervorragende Stellung einnahm. Neben ihr nahmen noch ein Sägewerk, eine Ölmühle und eine Gerberei den Betrieb auf. Die Eisenbahn kam erst sehr spät 1895 mit einer Kleinbahnstrecke von Kolberg nach Regenwalde und der Anschluss an das Hauptstreckennetz erfolgte erst 1906 mit dem Bau der Bahnlinie nach Labes. In den 1920er Jahren erweiterte sich die Stadt im Osten und Westen durch neue Wohnsiedlungen.
Während des Zweiten Weltkrieges reichten die Kapazitäten der Torpedoschule in Flensburg-Mürwik nicht mehr aus. Daher wurde 1944 bei Regenwalde eine weitere Torpedoschule eingerichtet, die aber weiterhin Flensburg.Mürwik unterstand.[2] Zum Ende des Zweiten Weltkriegs versuchte in den letzten Tagen des Monats Februar 1945 ein Teil der Stadtbevölkerung, sich vor der näherrückenden Kriegsfront in Sicherheit zu bringen. Am 3. März 1945 wurde Regenwalde eingenommen, ging in Flammen auf und wurde von der Roten Armee besetzt. Bald danach wurde Regenwalde unter polnische Verwaltung gestellt. Viele Geflohene kehrten zurück. Nicht geflohene oder zurückgekehrte einheimische Stadtbewohner wurden in der Folgezeit vertrieben. Regenwalde wurde in Resko umbenannt.
Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1740: [3] 714
- 1782: [3] 862, darunter 22 Juden
- 1794: [3] 943, darunter 31 Juden
- 1812: 1154, darunter zehn Katholiken und 40 Juden[3]
- 1816: 1182, darunter zehn Katholiken und 47 Juden[3]
- 1831: 1958, darunter sieben Katholiken und 82 Juden[3]
- 1843: 2402, darunter sieben Katholiken und 102 Juden[3]
- 1852: 3163, darunter acht Katholiken und 139 Juden[3]
- 1861: 3442, darunter elf Katholiken und 148 Juden[3]
- 1875: 3363[4]
- 1880: 3370[4]
- 1890: 3183[4]
- 1925: 4023, darunter 89 Katholiken und 72 Juden[5]
- 1933: 4346[4]
- 1939: 4014[4]
Gmina Resko[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadt- und Landgemeinde Resko umfasst eine Fläche von 285,24 km² bei 8300 Einwohnern.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zur Gmina Resko gehören die Schulzenämter
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In diese sind als Ortschaften integriert:
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Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Stadtkirche St. Marien, dreischiffige Hallenkirche, um 1360 im spätgotischen Baustil errichtet. Der 60 Meter hohe Turm wurde Mitte des 19. Jahrhunderts angebaut.
- Grabstätte von Carl Sprengel
Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es besteht eine Städtepartnerschaft mit der niedersächsischen Stadt Melle.
Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Balthasar Friedrich von Schütz (~1664–1734), deutscher Offizier, theologischer Übersetzer und Schriftsteller
- Friedrich Leo (1851–1914), deutscher klassischer Philologe und Hochschullehrer
- Hans Leo (1854–1927), deutscher Mediziner und Pharmakologe
- Otto von der Linde (1892–1984), deutscher Offizier, Landwirt und Jagdschriftsteller
- Hans-Joachim Laabs (1921–2009), deutscher Politiker (SED), Minister für Volksbildung der DDR
- Jörg Panknin (* 1944), deutscher Schauspieler
- Renata Zaremba (* 1967), polnische Politikerin, Abgeordnete des Sejm
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriss ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 322–324.
- Unser Pommerland, Jg. 16, H. 7–8: Kreis Regenwalde.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


- Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Stadt Regenwalde im ehemaligen Kreis Regenwalde in Pommern (2011).
- Website der Stadt (polnisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2016. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 5,19 MiB), abgerufen am 29. September 2017.
- ↑ Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS 1939-1945, Dienststellen des Torpedowesens in der Kriegsmarine. S. ?.
- ↑ a b c d e f g h i Kratz (1865), S. 323.
- ↑ a b c d e http://www.verwaltungsgeschichte.de/regenwalde.html#ew39rgnwmregw
- ↑ http://stadt.regenwalde.kreis-regenwalde.de/
Städte: Dobra (Daber) | Łobez (Labes) | Resko (Regenwalde) | Węgorzyno (Wangerin) Landgemeinden: Łobez – Gmina (Labes – Land) | Radowo Małe (Klein Raddow) |