Reutlingendorf

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Reutlingendorf
Gemeinde Obermarchtal
Wappen von Reutlingendorf
Koordinaten: 48° 13′ N, 9° 34′ OKoordinaten: 48° 12′ 31″ N, 9° 33′ 42″ O
Höhe: 580 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. April 1972
Postleitzahl: 89611
Vorwahl: 07375
Reutlingendorf von Süden
Reutlingendorf von Süden

Reutlingendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Obermarchtal im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg. Das Dorf mit knapp 300 Einwohnern liegt circa 3 Kilometer luftlinie südlich von Obermarchtal.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reutlingendorf wird 790 erstmals urkundlich genannt. Das Kloster Sankt Gallen erhielt in jenem Jahr umfangreichen Besitz. Die Herren von Reutlingendorf, vermutlich Niederadlige, sind um 1200 bis 1431 genannt.

Kirche St. Sixtus

Im 15. Jahrhundert ist ein Großteil der Grundherrschaft als klösterliches Lehen nachweisbar. Der Lehenbesitz war in den Händen der Herren von Reutlingendorf, ein Teil der Güter wurde 1360 an die von Hornstein verkauft, die wenig später auch die Ortsherrschaft innehatten. Daneben waren auch die Herren von Stein begütert, die die von Hornstein teilweise beerbten und zusammen mit diesen 1419 das Dorf an das Kloster Obermarchtal verkauften. Das Kloster Sankt Gallen verzichtete 1420 auf seine Lehensrechte. Weiteren hornsteinischen Besitz erwarb das Kloster 1440.

1803 kam durch die Säkularisation der Klosterbesitz an die Thurn und Taxis und 1806 unter württembergische Landeshoheit. Reutlingendorf wurde 1807 dem Oberamt Zwiefalten unterstellt und kam 1810 zum Oberamt Riedlingen, das 1938 im Landkreis Ehingen aufging.

In Reutlingendorf wurde bis in die 1950er Jahre der Brauch des Dorfwächters gepflegt, woran seit 2007 der von dem Bildhauer Josef Alexander Henselmann geschaffene Dorfwächter-Brunnen, am Ortseingang von Obermarchtal her kommend, erinnert.[1][2]

Zum 1. April 1972 wurde die ehemals selbständige Gemeinde Reutlingendorf in die Gemeinde Obermarchtal eingegliedert.

An der Kreisstraße 7346 in Richtung Kreisgrenze zum Landkreis Biberach bzw. nach Dietelhofen liegen die Schwedenhöhlen, welche auch „Schwedenlöcher“ oder „Dobellöcher“ genannt werden.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeinde Obermarchtal, Ortsverwaltung Reutlingendorf (Hrsg.): 1200 Jahre Reutlingendorf: 790–1990. Zur Geschichte und mit Geschichten eines schwäbischen Dorfes zwischen Bussen und Donau. 1. Auflage. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1991, ISBN 3-88294-162-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reutlingendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Infos zum Dorfwächter am Dorfwächter-Brunnen: Fotografie vom 24. April 2021
  2. Fotografie des Dorfwächterbrunnens: Dorfwächter-Brunnen Reutlingendorf