Richard Bürk

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Richard Bürk (* 2. September 1851 in Schwenningen am Neckar; † 26. Oktober 1934 ebenda) war ein deutscher Erfinder, Unternehmer und Politiker.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Villa Bürk (Denkmalschutzpreis 1999)

Sein Vater war Johannes Bürk, Gründer der Württembergischen Uhrenfabrik Bürk. Seine Mutter war Katharina Bürk, geb. Weiler (1822–1885).[2] Richard Bürk war mit Agnes Müller aus Mühlhausen[3] verheiratet und hatte sechs Kinder.

Nach Abschluss seiner Uhrmacherlehre in Geislingen an der Steige arbeitete er einige Jahre in der Schweiz, deren Staatsangehörigkeit er vorübergehend annahm. 1871 wurde er stellvertretender Direktor (Contremaitre) einer Uhrenfabrik in der französischsprachigen Schweiz.[2] Das ehemalige Fabrikgebäude, das Wohnhaus (Villa Bürk), und die Bürk-Turnhalle, die er errichten ließ, bestehen noch heute.

Württembergische Uhrenfabrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Fabrikgebäude, heute Uhrenindustriemuseum

Nach dem Tode seines Vaters 1872 übernahm er die technische Leitung der 1855 gegründeten Württembergischen Uhrenfabrik Bürk[4], während seinem Bruder Hugo Bürk die kaufmännische Leitung oblag.

Gesellschaftliches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürk-Turnhalle, heute mit großflächiger Solaranlage

Von 1876 bis 1884 war er Vorstand des von seinem Vater mitgegründeten Turngemeinde 1859 Schwenningen e.V.[5] Er gründete die Städtische Sparkasse und die Staatliche Fachschule für Uhrmacherei und Elektrotechnik mit. 1910 bis 1917 war er Präsident der Industrie- und Handelskammer Rottweil. Außerdem war er Vorsitzender des Verbandes Schwarzwälder Uhrenindustrieller und des Gewerbevereins Schwenningen.[2]

Politische Ämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürk gehörte der Demokratischen Volkspartei (VP) an.[6] 1884 wurde er Obmann des Bürgerausschusses. Er war von 1885 bis 1903 Mitglied des Schwenninger Gemeinderates. Von 1895 bis 1900 war er Abgeordneter im württembergischen Landtag (Oberamt Rottweil). Schwerpunkt seiner Tätigkeit waren die Bereiche Innere Verwaltung und Finanzen. 1900 kandidierte er wieder. Das Mandat errang jedoch Georg Maier aus Dietingen (Zentrumspartei). Gegen Maier unterlag Bürk erneut 1906, obwohl er als gemeinsamer Kandidat von VP und DP antrat.[2]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1904 Ernennung zum Kommerzienrat
  • 1926 Ehrenbürgerschaft der Stadt Schwenningen am Neckar
  • Benennung einer Schule in Schwenningen
  • Die Bürkstraße in Schwenningen ist nach seinem Vater und ihm benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gudrun Kopf: Zeit-Ordnung: Eine Geschichte der Stechuhr, S. 18, PDF
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon, 5. Auflage, 1897, Bd. 10, S. 514 f. und 6. Auflage, 1905, Bd. 11, S. 446 (zitiert nach Kopf, S. 18).
  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 109.
  • Werner Schmid: Die Württembergische Uhrenfabrik in Schwenningen und ihre Erzeugnisse, PDF
  • Richard Bürk: Die Schwenninger Uhrmacher bis um's Jahr 1929, Villingen-Schwenningen : Kuhn, 1990

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Richard Bürk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.rechnerlexikon.de/artikel/B%FCrk,_Richard
  2. a b c d Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815-1933 - im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg; Stuttgart: Kohlhammer, 2001, S. 109
  3. Otto Benzing: Geschichten vom Neckarursprung, Band 2, Verlag Kuhn, Schwenningen, 1987, S. 232.
  4. http://www.kontrolluhren.de/zeit.html
  5. http://www.tg-schwenningen.de/geschichte.html
  6. http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-527235