Richard Kahn (Unternehmen)

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Die Richard Kahn GmbH war eine deutsche Industrieholding, die bis 1932 Bestand hatte und Beteiligungen an mehreren großen Unternehmen der deutschen Industrie hielt.

Die Richard Kahn GmbH wurde durch den Industriellen Richard Kahn als eine Dachgesellschaft für seine Unternehmensbeteiligungen gegründet. Zu den Beteiligungen des Kahn-Konzerns zählten unter anderem die Stock Motorpflug AG, die Deutschen Niles-Werke AG, die Maschinenfabrik Geislingen (MAG)[1], die Riebe-Werk AG, die Vereinigten Fabriken C. Maquet AG, die Schnellpressenfabrik AG Heidelberg und die Rhenania Motorenfabrik, die 1917 von Richard Kahn zusammen mit Alfred Eversbusch gegründet wurde.[2] Unter den beteiligten Unternehmen des Konzerns herrschte ein Interessensgemeinschaftsvertrag, der eine gegenseitige Gewinn- und Verlustbeteiligung vorsah. Die Dachgesellschaft Richard Kahn GmbH glich Verluste einzelner Unternehmen mit dem Reingewinn der anderen Gesellschaften aus und verteilte den eventuell übrig bleibenden Betrag auf alle Unternehmen gemäß der Höhe deren Stammkapitals.[3]

Aufgrund von Unrentabilität einiger Konzerngesellschaften und einer enormen Verschuldung brach das gesamte Konzernkonstrukt 1932 zusammen und Kahn selbst wurde nach Ermittlungen gegen ihn inhaftiert. Bereits 1931 wurden jedoch einige der profitablen Geschäftsbereiche, darunter die Schnellpressenfabrik und die Niles-Werke, auf Drängen der Banken aus dem Konzern ausgegliedert. Diese zählten zu den größten Gläubigern und sicherten somit ihre eigenen Interessen, da ein beträchtlicher Teil der Unternehmensanteile schon an sie verpfändet war.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg: Maschinenfabrik Geislingen, abgerufen am 30. September 2018.
  2. Arnold Troß: Der Aufbau der Eisen- und eisenverarbeitenden Industrie-Konzerne Deutschlands S. 111. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1923, ISBN 978-3-662-38786-3
  3. Martin Krauß: Vom Glockenguss zum Offsetdruck. Geschichte der Heidelberger Druckmaschinen AG. S. 45–52. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2000, ISBN 978-3897351486