Richard Riedel (Gartenarchitekt)

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Der Zentralfriedhof in Gleiwitz
Das Ulanendenkmal im Gleiwitzer Stadtpark (1928)
Das heutige Gleiwitzer Palmenhaus mit einer Dattelpalme im Vordergrund

Richard (Rudolf[1]) Riedel (* 1887 bei Waldenburg, Provinz Schlesien; † 1965 in Aschau) war ein deutscher Gärtner, Botaniker und Gartenarchitekt. Riedel war Stadtgarteninspektor und Gartenbaudirektor in der oberschlesischen Stadt Gleiwitz. Als Autor schrieb Riedel für und war ein Mitarbeiter der Zeitschrift Die Gartenwelt[2]. Riedel lebte im Gärtnerhaus im Gleiwitzer Stadtpark.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Erfahrungen als Gärtner sammelte Riedel im Kurort Görbersdorf, anschließend war er in Ahrensburg bei Hamburg und in Oels tätig. 1910 arbeitete er in Liegnitz und schuf in den Jahren darauf einen Schlossgarten für den Fürsten von Lichnowsky in Kuchelna bei Hultschin. 1913 zog Riedel nach Gleiwitz. 1917 stieg Riedel zum Garteninspektor auf und 1920 wurde Riedel zum städtischen Gartendirektor in Gleiwitz ernannt[2].

Zu Riedels Wirken gehörte die Umgestaltung der Stadt Gleiwitz nach den Ideen der Gartenstadt zu einer grünen Stadt. Während seiner Amtszeit ließ er 10.000 Bäume entlang der Klodnitz, des Klodnitzkanals, an Straßen und Plätzen pflanzen. Er entwarf Pläne für neue Park-, Grün- und Friedhofsanlagen und dokumentierte die Grünanlagen in Fotografien. Riedel arbeitete eng mit dem Gleiwitzer Stadtbaurat Karl Schabik (1882–1945) zusammen.

Riedel beschaffte Kanarische Dattelpalmen für die Grünanlagen von Gleiwitz, die auch noch heute im 21. Jahrhundert die Stadt schmücken. Zudem ließ er 1925 ein großes Becken für Wasserpflanzen im Palmenhaus errichten und besorgte Riesenseerosen (Victoria regia). Sein Amt als Gartendirektor übte er bis zur Besetzung der Stadt durch die Sowjetarmee aus. Er flüchtete 1945 nach Westen und verstarb 1965 in Aschau.

Werke (in Gleiwitz/Gliwice)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Entwurf (eigenständiger, 1920[3]) und Realisierung des Zentralfriedhofs in Zusammenarbeit mit Karl Schabik,
  • Grünfläche um das Ulanendenkmal im Stadtpark,
  • Städtisches Palmenhaus,
  • Projekt und Realisierung Erweiterung der Stadtgärtnerei (Anzuchts- und Kulturhäuser),
  • Umgestaltung Stadtpark,
  • Schweizerei,
  • Waldschloss,
  • Vierreihige Lindenallee an der Gustav-Freytag-Allee (Heute ul. Mickiewicza).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard Riedel (1887–1965), „Gliwicki Magazyn Kulturalny“, Nr. 6, 2004 (eine Kurzbiografie).
  • „Życie Gliwic“, Nr. 12, 2013.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Persönliche Nachrichten, „Die Gartenwelt“, Jg. XXIII, Nr. 6, 7. Februar 1919, S. 48, (Rudolf Riedel, städt. Garteninspektor, Gleiwitz O./Schles.).
  2. a b Persönliche Nachrichten, „Die Gartenwelt“, Jg. XXIV, Nr. 49, 3. Dezember 1920, S. 472, (Riedel, Richard, Garteninspektor der Stadt Gleiwitz O./S.).
  3. Der Zentralfriedhof in Gleiwitz, „Die Gartenwelt“, Jg. XXIV, Nr. 12, 19. März 1920, S. 97–100 (mit Plan und Modell des Friedhofs).