Rinchen Sangpo

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Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
རིན་ཆེན་བཟང་པོ་
Wylie-Transliteration:
rin chen bzang po
Andere Schreibweisen:
Rinchen Zangpo; Rinchen Sangpo; Renqin Sampo
Chinesische Bezeichnung
Vereinfacht:
仁钦桑布
Pinyin:
Rénqīn Sāngbō
Rinchen Sangpo
Thoding-Kloster: Der Rote Tempel (2007)
Kyi-Kloster über dem Spiti-Tal, die größte Klosteranlage in Spiti, Sitz des Lochen Trülku (lo chen sprul sku),[1] der gegenwärtigen 19. Reinkarnation des Rinchen Sangpo

Rinchen Sangpo (tib. rin chen bzang po;[2] geb. 958; gest. 1055) bzw. Lochen Rinchen Sangpo (lo chen rin chen bzang po;[3] „der Große Übersetzer Rinchen Sangpo“) war ein einflussreicher Mönch des tibetischen Buddhismus und ein großer Übersetzer buddhistischer Schriften, der die spätere Blütezeit des Buddhismus im Königreich Guge in Westtibet einleitete.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde zum Studium dreimal ins Ausland nach Kaschmir und Indien geschickt und übersetzte viele buddhistische Schriften. Er war der große Lehrer der ersten Schule der Neuen Übersetzungen (gsar ma).[4] Ihm wurde der Ehrentitel eines Dorje Lopön[5] verliehen.

Den Blauen Annalen zufolge meisterte und erläutere Rinchen Sangpo alle Haupttexte der Prajnaparamita- und Tantra-Klassen, insbesondere erläuterte er Yoga-Tantras. Dass die tantrischen Lehren größtenteils während der späteren Blütezeit des tibetischen Buddhismus weiter verbreitet waren als während der früheren, ist Gö Lotsawa zufolge hauptsächlich diesem Übersetzer zu verdanken.

Er hatte viele Schüler, darunter die Hauptschüler Lochung Legpe Sherab (lo chung legs pa'i shes rab), Gungshing Tsöndru Gyeltshen (gur shing brtson 'grus rgyal mtshan aus mang nang), Drapa Shönnu Sherab (gzhon nu shes rab aus Dra (gra)) und Kyinor Jnana (skyi nor jny’ana), die als seine "Vier geistigen Söhne" (thugs sras) bekannt waren.[6]

Er soll über hundert Klöster gegründet haben, vor allem in Westtibet (Ngari) und Ladakh (Mar yul).

Unter dem Guge-Kronprinzen und Stammeshäuptling Yeshe Ö (tib. ye shes 'od)[7] wurde das Thoding-Kloster (Tholing-Kloster) in Guge gegründet, das älteste Kloster und religiöse Zentrum des Gebiets von Ngari, dessen Abt er später wurde.

Rinchen Sangpo soll auch das Manam-Kloster[8] in Zanda (Tsada), das Tabo-Kloster[9] im Spiti-Tal von Himachal Pradesh und Khorchag Gönpa in Burang gegründet haben.

Yeshe Pel aus Kyithang (Khyi-thang-pa Ye-shes-dpal) in Guge schrieb seine Biografie.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rev. T. K. Lochen Tulku norbucholingcentre.org
  2. chin. Renqin Sangbo 仁钦桑波
  3. chin. Da yishi Renqin Sangbo 大译师仁钦桑波
  4. Sarma. rigpawiki.org
  5. tib. རྡོ་རྗེ་སླb་དཔོན་; rdo rje slob dpon; chin. Jingang Asheli 金刚阿阇梨
  6. himalayanart.org: Auszug aus Roerich
  7. Bzw. Kor-re, auch Byang-Chub Ye-shes 'Od genannt.
  8. chin. Mana si 玛那寺 im Kreis Zanda (Tsada) in Ngari; vgl. Gyurme Dorje: Tibet handbook: with Bhutan (Manam Gonpa)
  9. Tabo Monastery (web)
  10. russisch: Юрий Николаевич Рерих