Rio Aripuanã

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Rio Aripuanã
Flusssystem des Rio Madeira

Flusssystem des Rio Madeira

Daten
Lage Brasilien Brasilien
Flusssystem Amazonas
Abfluss über Rio Madeira → Amazonas → Atlantischer Ozean
Quellgebiet südwestlich von Juína
11° 43′ 29″ S, 59° 29′ 24″ W
Quellhöhe ca. 500 m
Mündung Rio MadeiraKoordinaten: 5° 7′ 7″ S, 60° 22′ 55″ W
5° 7′ 7″ S, 60° 22′ 55″ W
Mündungshöhe 22 m
Höhenunterschied ca. 478 m
Sohlgefälle ca. 0,43 ‰
Länge 1110 km[1]
Einzugsgebiet 146.257 km²[1]
Abfluss am Pegel Prainha Velha[1]
AEo: 131.000 km²
NNQ (1998)
MQ
Mq
HHQ (1997)
106 m³/s
3419 m³/s
26,1 l/(s km²)
12.237 m³/s
Linke Nebenflüsse Rio Juma, Rio Branco, Rio Guariba, Rio Roosevelt
Rechte Nebenflüsse Rio Arauá
Mittelstädte Novo Aripuanã
Gemeinden Terra Roxa, Aripuanã
Einwohner im Einzugsgebiet 112.000
Rio Aripuanã am Zusammenfluss mit dem Rio Madeira

Rio Aripuanã am Zusammenfluss mit dem Rio Madeira

Der Rio Aripuanã ist ein rechter Nebenfluss des Rio Madeira in Brasilien (Südamerika).

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er entspringt westlich von Juína in der Bergkette Serra do Norte und verläuft über die gesamte Länge von etwa 1200 Kilometern im Wesentlichen nordwärts. In der nach ihm benannten Stadt Aripuanã bildet der Fluss die zwei großen Wasserfälle Cachoeira das Andorinhas und Cachoeira de Dardanelos. Bei Prainha mündet als wichtigster Nebenfluss der Rio Roosevelt. 300 km weiter nördlich, bei Novo Aripuanã, mündet der Aripuanã in den Rio Madeira.

Nebenflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den größten Nebenflüssen gehören (flussabwärts):[2]

  • Rio Canamã (rechts)
  • Río Maracanã (rechts)
  • Río Guariba (links)
  • Rio Roosevelt (links)
  • Rio das Pombas (rechts)

Arten und Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Juina und Colniza wurden in der jüngsten Vergangenheit große Teile des Regenwaldes nahe am Fluss gerodet. Auf der Höhe von Santa Eliseia wies die Landesregierung des Bundesstaates Amazonas 2006 ein „Areal nachhaltiger Nutzung“ (RDS) von 5896 Quadratkilometern aus. Ein großer Teil des Juma genannten Gebietes (benannt nach dem hier einmündenden Nebenfluss) wurde mittlerweile zum Vollschutzgebiet aufgewertet. In dieser Region wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Großtierarten beschrieben, darunter mehrere Affenarten, ein Nasenbär, ein Aguti, eine Spießhirschart, ein Zwergtapir und im Juli 2007 das Riesenpekari (Pecari maximus).[3][4]

Wasserkraftnutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Nutzung der Wasserkraft des Flusses wurde am Oberlauf das Kraftwerk Juína errichtet. Bei Aripuanã nutzen die Kraftwerke Dardanelos, Faxinal I und Faxinal II die Energie der dortigen über 100 Meter hohen Wasserfälle. Diese Wasserkraftanlagen sind wegen ihrer Auswirkungen auf das Ökosystem umstritten (Restwassermenge minimal 21 m³/s) und führten auch zu Konflikten mit der indigenen Bevölkerung.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Ministério de Minas e Energia et al.: Bacia Hidrográfica do Rio Aripuanã. Estudios de Inventário Hidrelétrico (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), Apêndice F - Avaliação Ambiental Integrada (AAI), Tomo 1 - Texto, 2011, PDF; 13,5 MB
  2. Kümmerly+Frey Rand McNally: Internationaler Atlas. Herausgegeben von Georg Westermann Verlag ISBN 3-07-508962-1
  3. Stiftung Artenschutz, Schutzmaßnahmen in der Region des Rio Aripuanã, Brasilien, abgerufen am 29. Sept. 2012
  4. Stiftung Artenschutz, Entdeckungen am Amazonas, abgerufen am 29. Sept. 2012