Robert Naumann (Maler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Robert Wilhelm Naumann (* 12. Mai 1890 in Schandelah bei Braunschweig; † 22. Juli[1] 1979 in Braunschweig) war ein deutscher Maler, Restaurator und Radierer.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naumann durchlief zunächst eine Ausbildung zum Dekorationsmaler an der Kunstgewerbeschule Braunschweig (der heutigen Hochschule für Bildende Künste), wo seine Lehrer unter anderem Hans Herse und Hans Pahlmann waren. Von 1908 bis 1910 folgten Studien an der Königlichen Kunstgewerbeschule München. Auf Anraten Alfred Lichtwarks wechselte Naumann 1910 an die Kunstschule Weimar, wo seine Lehrer Ludwig von Hofmann, Hans Olde, Theodor Hagen und Fritz Mackensen (Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede) waren.[2] Naumann wurde dort vor allem im Figuren- und Kopfzeichnen sowie in Öl- und Aquarellmalerei ausgebildet.[1]

Ab 1914 war er Soldat im Ersten Weltkrieg, wurde schwer verwundet und geriet in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1917 entlassen wurde.[2] 1920 ließ er sich als freischaffender Künstler in Braunschweig nieder. Von 1924 bis 1933 war Naumann Mitglied des Reichsverbandes bildender Künstler sowie des Künstlerbundes Niedersachsen, in dessen Vorstand er ab 1927 war.[2] In dieser Zeit schuf er unter anderem verschiedene Porträts bekannter Braunschweiger Persönlichkeiten. Seine Werke zeigen eine selbstständige Weiterentwicklung des Impressionismus Worpsweder Art und des Expressionismus. Naumanns Hauptwerke waren jedoch von der französischen Künstlerkolonie Barbizon beeinflusste Landschaftsdarstellungen.[1]

Während der Zeit des Nationalsozialismus war er von 1935 bis 1945 im Braunschweiger Künstlerbund, dessen stellvertretender Vorsitzender er war. 1938 und 1941 nahm Naumann jeweils an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München teil. Das von ihm dort ausgestellte Gemälde Norddeutsche Landschaft erwarb der spätere Staatssekretär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda Hermann Esser für 2400 RM.[3] Von 1940 bis 1945 war Naumann Soldat im Zweiten Weltkrieg.[2] 1941 war Naumann der erste Künstler, der den gerade erst von den Nationalsozialisten neu gestifteten Kunstpreis der Stadt Braunschweig verliehen erhielt.[4]

Von 1954 bis 1965 war er schließlich Geschäftsführer der Landesgruppe Braunschweig des Bundes Bildender Künstler (BBK).[2] Zahlreiche seiner Werke befinden sich heute im Städtischen Museum Braunschweig und in Privatbesitz.[5] Das Bild Winter am Strom (Elbe, 1958) befindet sich im Kunstmuseum Thun.[6]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 12. Dezember 1943 bis 22. Januar 1944: Auf der Braunschweiger Kunstausstellung im Herzog Anton Ulrich-Museum (Gaukunstausstellung) waren sechs Gemälde ausgestellt.[7] Neben Naumann waren hier unter anderem Werke von Käthe Bewig und Herman Flesche zu sehen.[8]
  • Bei der 3. Wanderausstellung der Deutschen Kunstgesellschaft 1943 waren von ihm die Ölgemälde Winterabend mit Jägern, Italienisches Bergstädtchen im Gewitter, Winter am Niederrhein und ein Bildnis Professor A. A. zu sehen.[9]
  • 12. Oktober bis 9. November 1958 und 3. bis 31. Oktober 1965: Robert Naumann. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen Städtisches Museum Braunschweig.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Norman-Mathias Pingel: Naumann, Robert Wilhelm. In: Jarck, Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. S. 435.
  2. a b c d e Städtisches Museum Braunschweig, Hochschule für Bildende Künste (Hrsg.): Deutsche Kunst 1933–1945 in Braunschweig. Kunst im Nationalsozialismus. S. 281.
  3. GDK Research – Bildbasierte Forschungsplattform zu den Großen Deutschen Kunstausstellungen 1937–1944 in München auf gdk-research.de
  4. Archiv für Landes- und Volkskunde von Niedersachsen. Stalling Verlag, Oldenburg 1941 S. 256.
  5. Norman-Mathias Pingel: Naumann, Robert. In: Luitgard Camerer, Manfred Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. S. 165.
  6. Gemälde in Museen – Deutschland, Österreich, Schweiz Online.
  7. Braunschweiger Kunstausstellung 1943. 1943, S. 13 (Textarchiv – Internet Archive).
  8. Julia M. Nauhaus, Justus Lange: Die städtische Gemäldegalerie in Braunschweig: Ein Beispiel bürgerlicher Sammelkultur vom 19. Jahrhundert bis heute. Olms 2009, ISBN 978-3-487-14233-3, S. 290.
  9. Deutsche Kunstgesellschaft (Hrsg.): 3. Wanderausstellung der Deutschen Kunstgesellschaft 1943. C. F. Müller, Karlsruhe 1943, S. 14 (Textarchiv – Internet Archive).