Roger A. Pielke junior

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Roger Pielke, jr.

Roger A. Pielke, Jr. (* 2. November 1968) ist ein US-amerikanischer Professor im Environmental Studies Program und Fellow des Cooperative Institute for Research in Environmental Sciences (CIRES) in Boulder, Colorado. Er war von 2001 bis 2007 Direktor des Center for Science and Technology Policy Research[1] der University of Colorado at Boulder.

Pielke war unter anderem als Gastprofessor an der Oxford University am James Martin Institute for Science and Civilization der Saïd Business School. Er interessiert sich unter anderem für die politischen Aspekte der Wissenschaft, politische Entscheidungsfindungen in unsicheren Situationen, den Klimawandel, Katastrophenschutz und Welthandel.

Pielke hat einen B.A. in Mathematik (1990), einen M.A. in Verwaltungswissenschaften (1992), und einen Ph.D. in Politikwissenschaften, jeweils an der University of Colorado at Boulder erworben. Vor seinen universitären Tätigkeiten war er 1993 bis 2001 Wissenschaftler an der Environmental and Societal Impacts Group des National Center for Atmospheric Research.[2]

Im Rahmen der Deutschen Klimatagung 2006 wurde Pielke mit dem Eduard-Brückner-Preis ausgezeichnet.[3] Die Universität Linköping verlieh Pielke 2012 die Ehrendoktorwürde.[4] Im selben Jahr erhielt er den GSA Public Service Award der Geological Society of America.[5]

Seit 2024 ist Pielke Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften.[6]

Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kofi Annans Buch Climate Change: The Anatomy of a Silent Crisis beim später aufgelösten Global Humanitarian Forum bezeichnete er als Musterbeispiel, wie man mit Statistik lügen könne.[7] Pielke nimmt an, dass erhöhte Hurrikanschäden keineswegs eine Folge des Klimawandels seien, sondern auf andere menschliche Faktoren zurückgehen.[8]

Sein Konzept des "Honest Broker" als Aufgabenstellung für Wissenschaftler, die der Politik zuarbeiten, wurde unter anderem Vorbild für Hans von Storch.

Bekannt wurde seine frühe Kritik am Space Shuttle, das er 1993 als nach wie vor unsicher und risikobehaftet kritisierte. Kurz vor dem Unglück der Columbia warnte er vor einem weiteren Unglück, das nur eine Frage der Zeit sei.[9]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater Roger A. Pielke senior ist ein bekannter Klimatologe. Pielke selbst ist verheiratet und hat drei Kinder.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Roger Pielke, Jr. beim Center for Science and Technology Policy Research
  2. Andrew C. Revkin: Climate-Change Program to Aid Poor Nations Is Shut. New York Times, 7. August 2008
  3. Luise Dirscherl: Deutsche Klimatagung an der LMU - Klimatrends: Vergangenheit und Zukunft. In: idw - Informationsdienst Wissenschaft. 6. Oktober 2006, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  4. Lennart Falklöf: Four honorary doctors. In: Linköping University. 12. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2021; abgerufen am 29. Oktober 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/liu.se
  5. 2012 GSA Public Service Award. In: The Geological Society of America. Abgerufen am 29. Oktober 2021 (englisch).
  6. Akademiets nye medlemmer 2024. 6. März 2024, abgerufen am 10. April 2024 (norwegisch (Bokmål)).
  7. 'Worse Than Fiction'. Wall Street Journal, 6. Juni 2009
  8. Roger A. Pielke Jr., Daniel Sarewitz: Bringing Society Back into the Climate Debate. Population and Environment, Vol. 26, No. 3, Januar 2005, S. 255–268 (PDF; 374 kB) doi:10.1007/s11111-005-1877-6
  9. Roger A. Pielke Jr.: When, not if, we lose another shuttle, what then? Houston Chronicle, 16. September 2002 (PDF; 106 kB)