Rollshausen

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Wappen Deutschlandkarte
Rollshausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rollshausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 34′ N, 10° 13′ OKoordinaten: 51° 34′ N, 10° 13′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Göttingen
Samtgemeinde: Gieboldehausen
Höhe: 160 m ü. NHN
Fläche: 11,67 km2
Einwohner: 917 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37434
Vorwahl: 05528
Kfz-Kennzeichen: , DUD, HMÜ, OHA
Gemeindeschlüssel: 03 1 59 028
Adresse der Verbandsverwaltung: Hahlestr. 1
37434 Gieboldehausen
Bürgermeister: Claus Bode (CDU)
Lage der Gemeinde Rollshausen im Landkreis Göttingen
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Karte

Rollshausen ist eine Gemeinde im Landkreis Göttingen in Niedersachsen. Sie gehört der Samtgemeinde Gieboldehausen an, die ihren Verwaltungssitz in dem Flecken Gieboldehausen hat.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Rollshausen liegt im Untereichsfeld und besteht aus den Orten Rollshausen und Germershausen. Zwischen dem Hellberg und dem Warteberg gelegen, wird die Gemeinde von der Hahle durchflossen und besitzt insgesamt eine Gemarkung von 9,15 km².

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1821):

  • 1821 - 460
  • 1939 - 579
  • 1973 - 762
  • 1986 - 665
  • 1996 - 684
  • 2001 - 721
  • 2011 - 864
  • 2016 - 846

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9. November 1141 findet Rollshausen seine erste Erwähnung. Erzbischof Markolf von Mainz bestätigte damals in einer teilweise gefälschten Urkunde dem Northeimer Kloster St. Blasien Besitzungen in einem Ort, welcher unter dem Namen „Rotholvishusen“ genannt wird. Während des Dreißigjährigen Krieges hatte auch Rollshausen unter den Kämpfen zwischen Herzog Christian von Braunschweig und General Tilly schwer zu leiden. Von letzterem ist bezeugt, dass er auf dem Hellberg ein Nachtlager einrichtete. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zählte Rollshausen zum Verwaltungsbezirk des Amtes Gieboldehausen, bevor es dann von 1885 bis 1972 zum Landkreis Duderstadt gehörte. Seit 1971 ist Rollshausen Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Gieboldehausen. Zum 1. Januar 1973 wurde der Nachbarort Germershausen in die Gemeinde Rollshausen eingegliedert. Gleichzeitig wurde der Landkreis Duderstadt aufgelöst und Rollshausen dem Landkreis Göttingen zugeordnet.

Traditionelle Erwerbsquellen im Ort bildeten seit jeher die Landwirtschaft, das Handwerk und der Handel. 1890 baute man eine Ziegelei und 1901 eine Zigarettenfabrik. Über Jahrzehnte existierte zudem ein Müllereibetrieb. Heute besitzen mehrere Gewerbebetriebe ihren Sitz in Rollshausen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindewahl 2021[3]
Wahlbeteiligung: 68,5 % (-2,21 %p)[2]
 %
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
56,1 %
(−43,9 %p)
43,9 %
(n. k. %p)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Wählergruppe Wir für Euch

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat der Gemeinde Rollshausen besteht aus neun Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 501 und 1000 Einwohnern, die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde ist.[4]

Sitzverteilung:

(Stand: Kommunalwahlen am 12. September 2021)

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenamtlicher Bürgermeister von Rollshausen ist seit 2016 Claus Bode (CDU). Seine Stellvertreter sind Carmen Heise (WIR FÜR EUCH) und Andreas Bienert (CDU).[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche St. Margareta[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Kirche St. Margaretha
Chorraum der Sankt-Margareta-Kirche in Rollshausen

In den Jahren 1901 bis 1903 wurde nach den Plänen des Hildesheimer Baurats Herzig die St. Margareta-Kirche in Rollshausen erbaut. Sie ist eine dreischiffige neuromanische Basilika dar und besitzt die Ausmaße in der Länge 38,5 m und in der Breite 15,5 m. Das Querhaus der Kirche erstreckt sich über eine Länge von 21 m und besitzt eine halbrunde Apsis. Das Außenbild der heutigen Kirche wird geprägt durch die backsteinerne Fassade, welche im Innenraum ummauert wurde und mit Gurt-Arkadenbögen, Wandpfeiler und Triumphbogen abgesetzt ist. Die Ausstattung stammt ebenfalls aus der Erbauungszeit und präsentiert sich somit im neuromanischen Stil. Unter den Ausstattungsstücken finden sich eine Herz-Jesu- und eine Margareta-Statue von 1903 sowie ein Zelebrationsaltar, der aus Muschelkalk-Kernstein besteht. Eine weitere Besonderheit stellt die aus dem 16. Jahrhundert stammende Kreuzwegstation dar. Sie ist beidseitig reliefiert mit der Kreuzigung und der Kreuztragung, besitzt die Form eines Medaillons und hat einen Durchmesser von ca. 50 cm. Weitere Bestandteile des Kreuzwegstationsmedaillons sind die zahlreichen Figuren, die lebendige Schilderung der beiden Szenen sowie die besondere Ansichtigkeit und Physiognomie. Seit dem 1. November 2014 gehört die Kirche zur Pfarrei „St. Johannes der Täufer“ mit Sitz in Seulingen.

Vorgängerkirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2014 entfernten Archäologen eines Grabungsunternehmens vor Sanierungsmaßnahmen wegen Hausschwammbefall den Kirchenfußboden. Darunter entdeckten sie die Fundamente der Vorgängerkirche aus dem Jahre 1639 und einer bis dahin unbekannten Kirche.[6] Der jüngere Vorgängerbau von 1639 war eine Barockkirche. Ihr Baudatum ist durch eine Inschrift in einem Altarstein dokumentiert. Diese Kirche mit einem Fachwerkturm wurde für den Kirchenneubau 1901 abgerissen. Ihr massiver Unterbau ließ auf eine noch früher angelegte Kirche schließen. Den bei der Ausgrabung von 2014 entdeckten älteren Kirchenbau datierten die Archäologen als spätromanisch oder frühgotisch.[7] Bei den Ausgrabungsarbeiten wurden auch Pflaster und das Fundament eines achteckigen Wehrturms freigelegt.[8]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rollshausen ist über die Bundesstraße 247 (NortheimDuderstadt), die in unmittelbarer Nähe des Ortes verläuft, und über Landstraßen an die Bundesstraße 27, die von Göttingen nach Herzberg am Harz führt, an das Straßennetz angebunden.
Rollshausen hatte einen Bahnhaltepunkt an der Bahnstrecke Leinefelde–Wulften. Diese ist inzwischen stillgelegt.

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Bernhard Theele: Chronik zur Kirche und Pfarrei in Rollshausen. Hildesheim, 1904.
  • Hartmut Nickel: Aus der Geschichte des Ortes Rollshausen. Duderstadt, 1991.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rollshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Gemeindewahl Rollshausen 2016 am 11.09.2016 (Memento vom 20. September 2016 im Internet Archive)
  3. Gemeindewahl 12.09.2021 - Samtgemeinde Gieboldehausen - Gemeinde Rollshausen. In: kdo.de. 12. September 2021, abgerufen am 4. Oktober 2021.
  4. § 46 Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG)
  5. Claus Bode bleibt Bürgermeister der Gemeinde Rollshausen. In: Göttinger Tageblatt / Eichsfelder Tageblatt. 17. November 2021, abgerufen am 16. Juli 2022.
  6. Eva Werler: Forscher entdecken zwei Kirchen in der Kirche bei ndr.de vom 11. November 2014
  7. Grabungen in der Rollshäuser Kirche: Grundriss einer unbekannten Vorgängerkirche entdeckt in Göttinger Tageblatt vom 10. November 2014
  8. Besucherandrang bei Kirchengrabung in Rollshausen in Göttinger Tageblatt vom 24. November 2014