Ronald Fritzsch

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Ronald Horst Fritzsch (* 8. September 1951 in Hannover; † 10. November 2022 in Berlin[1]) war ein Mitglied der terroristischen Vereinigung Bewegung 2. Juni.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ronald Fritzsch besuchte in Hannover die Volksschule, anschließend die Handelsschule. Eine Ausbildung im Verwaltungsdienst brach er ab und zog Ende 1970 nach Berlin, wo er sich der Anarcho-Szene anschloss. Zwischen 1971 und 1974 arbeitete er als Kraftfahrer für die Deutsche Reichsbahn im Reichsbahnausbesserungswerk Berlin-Grunewald.

Nach der Entführung des Berliner CDU-Politikers Peter Lorenz wurde er am 9. September 1975 gefasst.[2] Gemeinsam mit Fritz Teufel, Ralf Reinders, Till Meyer, Gerald Klöpper und Andreas Vogel stand er ab dem 11. April 1978 wegen Lorenz’ Entführung sowie der Ermordung des Berliner Kammergerichtspräsidenten Günter von Drenkmann vor Gericht.[3]

Während des Prozesses 1978 griff er wie seine Mitangeklagten Teufel und Reinders seinen Pflichtverteidiger bei einer Unterredung mit ihm im Gefängnis handgreiflich an, um zu erreichen, einen Verteidiger seiner Wahl zu erhalten.[4]

Wegen seiner Beteiligung an der Entführung von Peter Lorenz und wegen Bildung terroristischer Vereinigungen wurde Fritzsch 1980 zu einer Freiheitsstrafe von 13 Jahren und drei Monaten verurteilt.[5] 1989 wurde er aus der Justizvollzugsanstalt Moabit entlassen.[6] Nach seiner Freilassung betätigte er sich als selbständiger Kaufmann für Bürobedarfsartikel.[2]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ronald Fritzsch verstorben, jungewelt.de, Ausgabe vom 12. November 2022, abgerufen am 11. November 2022.
  2. a b Christoph Ehmann: Neues zur Entführung von Peter Lorenz und ihren Folgen. In: spd-krumme-lanke.berlin. 22. Februar 2019, abgerufen am 13. November 2022.
  3. Alle für einen. In: Der Spiegel. Nr. 15, 1978 (online9. April 1978).
  4. Holger Schmale: Fritz Teufel schlug zu. In: fr.de. 22. Juli 2015, abgerufen am 13. November 2022.
  5. Verfassungsschutz contra Justiz. In: Der Spiegel. Nr. 43, 1980 (online20. Oktober 1980).
  6. Zwei Entführer und ein ehemaliger Regierender Bürgermeister: Eine sprachlose Debatte über den Fall Peter Lorenz Zeugen einer anderen Zeit, Berliner Zeitung, 10. Februar 2000