Rosario (Santa Fe)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Januar 2009 um 21:54 Uhr durch Ulli Purwin (Diskussion | Beiträge) (sorry - aber weblinks (auch interwiki) sind im lemma-text nicht erlaubt. wenn dich das rot stört, schreib halt den artikel!). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rosario
Basisdaten
Fläche: 179 km2
Lage 32° 57′ S, 60° 39′ W keine Zahl: 909.397Koordinaten: 32° 57′ S, 60° 39′ W
Höhe ü. d. M.: 23 m
Einwohnerzahl (2001): 909,397
Dichte: 5080 Einw./km²
Agglomeration: Gran Rosario
  – Einwohnerzahl: 1.250.000
  (Argentinien)
  (Argentinien)
Einwohner Zahlenformat
 
Verwaltung
Provinz: Santa Fe Santa Fe
Departamento: Rosario
Bürgermeister: Roberto Lifschitz, PS
Sonstiges
Postleitzahl: S2000
Telefonvorwahl: 0341
Website von Rosario
Karte
Lage von Rosario

f1

Rosario ist mit 909.397 Einwohnern (2001, INDEC) nach Buenos Aires und Córdoba die drittgrößte Stadt Argentiniens und ein bedeutendes Industriezentrum. Es liegt 300km nordwestlich von Buenos Aires, am westlichen Ufer des Paraná. Rosario hat nach der Volkszählung 2001 909.397 Einwohner. Rosario ist die Hauptstadt des Departamento und ist im Herz des wichtigsten Industrie-Korridor in Argentinien gelegen. Seine Vororte und benachbarten Städte bilden eine Metropolregion mit 1.121.441 Einwohnern.

Die Stadt ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und das Schifffahrtszentrum für das nordöstliche Argentinien. Ozeandampfer erreichen die Stadt über den Paraná, der die Existenz eines 10m tiefen Hafens ermöglicht. Eine Brücke, die über den Paraná führt, wurde 2003 eröffnet, um Rosario mit Victoria über das Delta des Paraná zu verbinden.


Geografie

Klimadiagramm Rosario

Die Stadt liegt am Río Paraná im Süden der Provinz Santa Fe. Mehrere Vororte ziehen sich am Fluss entlang, so dass das bebaute Gebiet zwischen Alvear und San Lorenzo etwa 50 Kilometer lang ist. Trotz ihrer Größe ist die Stadt nur Departamento-Hauptstadt, die Provinzhauptstadt ist das 170 km nördlich von Rosario gelegene Santa Fe.

Geschichte

Die dauerhafte Besiedlung in dem Gebiet des heutigen Rosario begann im 17. Jahrhundert. Der erste Landbesitzer war Luis Romero de Pineda und die erste offizielle koloniale Siedlung wurde von Santiago de Montenegro initiiert, der 1751 zum Bürgermeister der Siedlung ernannt wurde. Ein konkretes Gründungsdatum gibt es nicht, die Stadt entwickelte sich im 18. Jahrhundert nur langsam aus einer kleinen Ansiedlung rund um eine Kapelle der Jungfrau von Rosario, woher die Stadt auch den Namen hat (rosario span. für Rosenkranz). 1811 wurde ein Militärbatallion im Norden der heutigen Stadt gegründet, in dem ein Jahr später der General Manuel Belgrano zum ersten Mal die Flagge Argentiniens hisste. An diesen Akt erinnert heute ein monumentales Denkmal im Zentrum.

Dagegen begann die Stadt erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu wachsen, besonders ab 1880, als Europäern die Einwanderung nach Argentinien erleichtert wurde, was einen Zuzug von mehreren Hunderttausenden nach Rosario zur Folge hatte. Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte Rosario große, acht Stockwerke hohe Kornspeicher, 3 Gießereien, 5 Sägemühlen, 5 Dampfkornmühlen, 4 Gerbereien, 3 Brauereien, 5 Druckereien, eine Ziegelbrennerei, Fabrikation elektrischer Schellen und von Marmelade. Es gab 5 Clubs, darunter einen deutschen. 1887 bezifferte sich die Einwohnerzahl auf 50.914 Einwohner.

Politik

Rosario ist die einzige Großstadt Argentiniens, in welcher der Sozialismus in der Lokalpolitik eine bedeutende Rolle spielt. Der aktuelle Bürgermeister Lifschitz und sein Vorgänger Hermes Binner waren Sozialisten. Hermes Binner wäre um ein Haar 2003 Gouverneur der wirtschaftlich wichtigen Provinz Santa Fe geworden, scheiterte aber um wenige Prozentpunkte am Kandidaten der Partido Justicialista.

Seit 1997 ist Rosario eine Menschenrechtsstadt nach der Vorstellung von Shulamith Koenig

Wirtschaft

Rosario ist vor allem ein Industrie- und Handelszentrum. Sein Hafen, schiffbar für Hochseeschiffe, ist der zweitwichtigste des Landes, von hier aus werden vor allem Erzeugnisse aus dem Norden Argentiniens und aus Bolivien verschifft. Ein weiterer wichtiger Faktor in der Wirtschaft ist die Automobilindustrie.

Bildung

Rosario ist ein wichtiges Bildungszentrum auf nationalem und internationalem Level. Rosario ist seit 1968 Sitz der Universidad Nacional de Rosario und einer regionalen Fakultät der National Technological University (UTN), die beide öffentlich und frei sind, auch die Pontifical Catholic University of Argentina (UCA), die Austral University, die University of the Latin American Educational Center (UCEL) und die Interamerican Open University (UAI), die private Institutionen sind.

Etwa ein Drittel der Stadtbevölkerung waren einer staatlichen Erhebung zufolge im Jahr 2008 Analphabeten.[1]

Kultur

Rosario hat sich seinen Ruf als Kulturzentrum vor allem in der Musik erstritten. So ist die Stadt neben Buenos Aires und Montevideo eine der Wiegen des Tango, der sich Ende des 19. Jahrhunderts im Milieu der Einwanderer entwickelte. In den 1970er-Jahren entwickelte sich aus mehreren Folklorestilen und Rockmusik ein eigenständiges Genre, das als Trova Rosarina bekannt ist und landesweit erfolgreich war.

Im Oktober 2008 wurde mit dem Bau eines ca. 3ha großen Gebäudekomplexes am Ufer des Río Paraná begonnen, der nach den Plänen des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer ausgeführt wird. Er umfasst unter anderem einen Konzertsaal für 2.500 sowie ein Open-Air-Stadion für 25.000 Zuschauer[2].

Außerdem ist Rosario die Stadt mit der höchsten Theaterdichte des Landes, auch die Filmproduktion ist, wenn sie auch nicht mit der in Buenos Aires vergleichbar ist, doch nicht zu unterschätzen (zum Beispiel der Kassenhit "El Asadito").

Sport

Rosario ist die Heimat zweier Erstliga-Vereine Argentiniens: Rosario Central (1889 gegründet) und Newell’s Old Boys (1903).

Verkehr

Hafen

Der hochseetaugliche Hafen Rosarios liegt im Südosten der Stadt am Río Paraná. Er war früher der Motor der Wirtschaft der Stadt und ist einer der bedeutendsten Häfen Argentiniens. Es werden insbesondere landwirtschaftliche, aber auch industrielle Erzeugnisse aus der Nordregion Argentiniens verschifft. Der Hafen von Rosario leidet jedoch unter Verschlammung und muss periodisch ausgekiest werden.

Schienenverkehr

Rosario war einst eines der Zentren des argentinischen Schienenverkehrs und besaß mehrere bedeutende Bahnhöfe. Seit 1990 ist der Passagierverkehr wegen der Privatisierung des Schienenverkehrs beinahe zum Erliegen gekommen, Züge gibt es nur noch nach Buenos Aires, Córdoba, Santa Fe und San Miguel de Tucumán, wobei die Anzahl der Verbindungen sehr niedrig sind. Das Schienennetz wird jedoch zur Zeit teilweise erneuert, so dass neue und schnellere Verbindungen möglich werden. Der ehemalige Hauptbahnhof Rosario Central ist heute in einen Park umgewandelt worden.

Nahverkehr

Der öffentliche Personennahverkehr wird heute ausschließlich von Bussen und Trolleybussen abgewickelt, die teils im Stadtgebiet, teils ins Umland fahren.

Langstreckenverkehr

Der Flughafen Rosario liegt nahe dem Stadtviertel Fisherton etwa zehn Kilometer westlich des Zentrums. Er bietet hauptsächlich innerargentinische Verbindungen an, sowie Verbindungen nach Uruguay, Brasilien und Chile. Der Großteil des Langstreckenverkehrs wird jedoch von Überlandbussen bewältigt, der Busbahnhof befindet sich drei Kilometer vom Zentrum entfernt.

Straßenverkehr

Rund um den Innenstadtbereich von Rosario zieht sich eine Stadtautobahn, die Avenida Circunvalación. Rosario ist über Autobahnen mit Santa Fe und Buenos Aires verbunden, in Bau befindet sich außerdem eine Autobahn nach Córdoba. Weitere Nationalstraßen gehen sternförmig von der Stadt aus nach Tucumán, Mendoza, Río Cuarto und Santa Rosa de Toay.

Eine Brücke zwischen Rosario und Victoria (Provinz Entre Ríos) über den Río Paraná wurde von 1998 bis 2002 gebaut. Im April 2002 war sie zu 95 Prozent fertiggestellt. Die argentinische Wirtschaftskrise verzögerte das Projekt, so dass sie erst am 22. Mai 2003 dem Verkehr übergeben werden konnte. Sie bildet ein wichtiges Element im innerargentinischen Handelsverkehr und ist eine von insgesamt nur vier Verkehrswegen über (bzw. unter) den Río Paraná (die anderen liegen bei Zárate, Santa Fe und Corrientes).

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Einzelnachweise

  1. Viele Bewohner von Rosario sind Analphabeten. In: http://www.tageblatt.com.ar. Argentinisches Tageblatt, Sonnabend, 24. Mai 2008, Seite 2, abgerufen am 15. Juni 2008.
  2. Oscar Niemeyer baut noch mit 100 Jahren. Abgerufen am 30. Dezember 2008.

Weblinks

Commons: Rosario – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien