Roscoff

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Roscoff
Rosko
Roscoff (Frankreich)
Roscoff (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Finistère (29)
Arrondissement Morlaix
Kanton Saint-Pol-de-Léon
Gemeindeverband Haut-Léon Communauté
Koordinaten 48° 44′ N, 3° 59′ WKoordinaten: 48° 44′ N, 3° 59′ W
Höhe 0–58 m
Fläche 6,19 km²
Einwohner 3.334 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 539 Einw./km²
Postleitzahl 29680
INSEE-Code
Website http://www.roscoff.fr/
Blick auf Roscoff

Roscoff (bretonisch Rosko) ist eine 3.334 Einwohner (Stand 1. Januar 2021) zählende französische Gemeinde im Département Finistère an der Nordküste der Bretagne. Der Ort verfügt über einen historischen Stadtkern und war im 19. Jahrhundert wegen seines milden Meeresklimas ein erstes Zentrum der Thalassotherapie. Seit den 1970er Jahren ist Roscoff ein wichtiger Fährhafen für Reisende nach Großbritannien, Irland und auf die vorgelagerte Ile de Batz.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2017
Einwohner 3528 3339 3404 3581 3711 3550 3621 3404
Quellen: Cassini und INSEE

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Roscoff

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Exotischer Botanischer Garten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Museum Maison des Johnnies

Ein wichtiges landwirtschaftliches Produkt der Region ist eine spezielle Zwiebel. Sie wird traditionell zu Zöpfen geflochten und wurde früher geschätzt als Schiffsproviant. Bauern aus Roscoff vertrieben die Zwiebeln früher als Fliegende Händler in Süd-England. Daher stammt der Spitzname Johnnies für die Zwiebelhändler, denen im kleinen Heimatmuseum Maison des Johnnies gedacht wird. Mit der Weltwirtschaftskrise und spätestens mit dem Zweiten Weltkrieg und der Abwertung des Britischen Pfund ging das Geschäft nach und nach zurück. Erst in den 1980er und 1990er Jahren erfuhr die Roscoff-Zwiebel dann als Spezialität ihre Renaissance. Sie trägt seit 2009 das Gütesiegel Appellation d’Origine Contrôlée und seit 2013 die Herkunftsbezeichnung Appellation d’Origine Protégée.[1][2]

Der Fischgroßhandel Viviers de Béganton ist ein international bekanntes Handelszentrum für Meeresfrüchte.

Heute ist der Hafen Ziel und Ausgangspunkt für Fähren der Reederei Brittany Ferries über den Ärmelkanal und die Irische See nach Plymouth und Cork. Ebenso erreicht man die nahe gelegene Île de Batz.

Roscoff liegt am westlichen Ende der Radroute EuroVelo 4, die in Kiew beginnt. Gleichzeitig liegt es auf der Radroute EuroVelo 1, die vom Nordkap bis ins portugiesische Sagres führt.

Die Eisenbahnstrecke Morlaix – Roscoff (SNCF-Strecke 447 000) ist nach einem durch Unwetter verursachten Erdrutsch seit dem 3. Juni 2018 betrieblich gesperrt. Seit dem 2. Januar 2019 besteht Schienenersatzverkehr mit Bussen. Ein Wiederaufbau der Strecke ist wegen Finanzierungsproblemen noch unsicher bzw. in der Diskussion.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Finistère. Flohic Editions, Band 2, Paris 1998, ISBN 2-84234-039-6, S. 1398–1403.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Roscoff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Roscoff – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die 6 bretonischen Produkte „Appelation d’Origine Contrôlée“. 27. Oktober 2013, abgerufen am 14. Juni 2021.
  2. Die Roscoff-Zwiebel – aus der Bretagne in die Welt. In: GenussNetzwerk. 21. Januar 2021, abgerufen am 14. Juni 2021.
  3. Le Télégramme de Brest et de l'Ouest vom 11. Dezember 2018.