Rosenthal (Hessen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 58′ N, 8° 52′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Waldeck-Frankenberg | |
Höhe: | 270 m ü. NHN | |
Fläche: | 51,54 km2 | |
Einwohner: | 2165 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35119 | |
Vorwahlen: | 06458, 06457 (Roda) | |
Kfz-Kennzeichen: | KB, FKB, WA | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 35 017 | |
Stadtgliederung: | 3 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Rathaus 2 35119 Rosenthal | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hans Waßmuth (CDU) | |
Lage der Stadt Rosenthal im Landkreis Waldeck-Frankenberg | ||
Rosenthal ist eine Stadt im Südosten des Landkreises Waldeck-Frankenberg in Hessen, Deutschland.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rosenthal liegt im Burgwald südöstlich von Frankenberg.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rosenthal grenzt im Norden an die Gemeinde Burgwald, im Osten an die Stadt Gemünden (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Südosten an die Gemeinde Wohratal, im Süden an die Städte Rauschenberg und Wetter, sowie im Westen an die Gemeinde Münchhausen (alle im Landkreis Marburg-Biedenkopf).
Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rosenthal
- Roda
- Willershausen
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rosenthal wurde um 1327 vom Mainzer Erzbischof Matthias von Buchegg als mainzischer Vorposten gegen die Landgrafschaft Hessen gegründet, mit einer (um 1700 abgerissenen) Burg bewehrt und so zum Mittelpunkt des gleichnamigen Amtes ausgebaut. Bereits 1343 wurde Rosenthal erstmals als Stadt (Oppidum) erwähnt. Nach dem Ende der hessisch-mainzischen Auseinandersetzungen 1427 kam Rosenthal im Zuge der Mainzer Stiftsfehde 1464 zunächst als Pfandschaft zur Landgrafschaft Hessen. Nach dem Merlauer Vertrag wurde es 1583 schließlich vollständig an Hessen-Marburg abgetreten. Am 16. März 1595 brannte Rosenthal vollständig ab. Nach dem Aussterben der hessischen Nebenlinie zu Marburg gelangte Rosenthal 1604 in den Besitz der Landgrafschaft Hessen-Kassel, mit der es 1866 an Preußen fiel. Während des kurzlebigen Königreichs Westphalen (1806–1813) war Rosenthal Verwaltungssitz des Kantons Rosenthal. Bis 1932 bestand das Amtsgericht Rosenthal.
Fragwürdige Berühmtheit erlangte die Stadt im Jahre 1688 durch die letzten Hexenverbrennungen in Hessen.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Im roten Schild ein sechsspeichiges silbernes Rad, begleitet oben und unten zu beiden Seiten von je einer fünfblättrigen goldenen Rose mit blauem Butzen und grünen Kelchblättern.“
Das Stadtwappen erinnert an die Gründung der Stadt durch den Erzbischof von Mainz. Das Bistumswappen (Rad) wurde um die Rosen aus dem Familienwappen des Erzbischofs ergänzt.
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Rahmen der hessischen Gebietsreform wurden am 1. April 1972 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Roda und Willershausen nach Rosenthal eingemeindet.[2]
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stadtverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[3] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[4][5]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 45,8 | 7 | 44,6 | 7 | 43,6 | 7 | 40,7 | 6 | |
BLR | Bürgerliste Roda | 28,5 | 4 | 34,9 | 5 | 32,9 | 5 | 21,1 | 3 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 25,7 | 4 | 20,6 | 3 | 23,5 | 3 | 11,1 | 2 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | — | — | — | — | — | — | 27,1 | 4 | |
Gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | ||
Wahlbeteiligung in % | 53,6 | 52,4 | 55,8 | 60,7 |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[6]
Hans Waßmuth wurde am 8. Februar 2004 mit mehr als 79 % der abgegebenen Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Am 27. September 2009 wurde Hans Waßmuth mit 86,2 % der abgegebenen Stimmen in seinem Amt bestätigt. Im Juli 2015 wurde er erneut wiedergewählt.[6][7]
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gerichtseiche am Galgenberg (eigentlich Gänseberg) mit einem Umfang von 7,39 m (2014).[8]
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Heinrich Hildebrand (1866–1940), Rechtsmediziner
- Ernst Kornemann (1868–1946), deutscher Althistoriker
- Karl Mengel (1900–1975), hessischer Politiker (CDU)
- Konrad Mengel (1929–2012), deutscher Hochschullehrer für Pflanzenernährung
- Adam Ludwig von Ochs (1759–1823), kurhessischer General und Diplomat
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Magnus Backes: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen, 2. Auflage Sonderausgabe Darmstadt 1982. S. 753.
- Erich Keyser: Hessisches Städtebuch, Stuttgart 1957. S. 369–370.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 150–151.
- Georg Wilhelm Sante (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4: Hessen (= Kröners Taschenausgabe. Band 274). 3., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1976, ISBN 3-520-27403-5, S. 387 (Nachdruck 1993).
- Hans-Georg Hentschel/Karl Trust: Unsere Gemeinde Rosenthal
- Hans-Georg Hentschel/Karl Trust: Unsere Kirchengemeinde Rosenthal
- Fritz Himmelmann: Heimatbuch der Stadt Rosenthal, Marburg, 1939
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerungsstand am 31.12.2019 (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 390.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Memento vom 18. Juni 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt.
- ↑ a b Bürgermeister-Direktwahlen in Rosenthal. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- ↑ https://www.hna.de/lokales/frankenberg/rosenthal-hessen-ort317419/rosenthals-buergermeister-hans-wassmuth-831-prozent-bestaetigt-5206753.html
- ↑ Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017