Rottendorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
Koordinaten: 49° 47′ N, 10° 2′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Würzburg | |
Höhe: | 252 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,83 km2 | |
Einwohner: | 5340 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 360 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97228 | |
Vorwahl: | 09302 | |
Kfz-Kennzeichen: | WÜ, OCH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 79 185 | |
Gemeindegliederung: | 3 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Rathaus 4 97228 Rottendorf | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Roland Schmitt (CSU) | |
Lage der Gemeinde Rottendorf im Landkreis Würzburg | ||
Rottendorf ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rottendorf liegt in der Region Würzburg.
Die Gemeinde besteht aus drei Gemeindeteilen:[2]
- Rothof
- Rottendorf
- Wöllriederhof
Es gibt nur die Gemarkung Rottendorf.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rottendorf, ursprünglich „Rotendorf“ oder „Rodendorf“, wurde um 1025 erstmals urkundlich erwähnt. Als Teil des Hochstiftes Würzburg (Stift Haug), das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde Rottendorf 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel.[3] Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde. Auf seinem Gut in Rottendorf gründete 1836 Joel Jakob von Hirsch neben einer Brauerei eine Rübenzuckerfabrik, wobei er, um das Königreich von Rohrzuckerimporten aus Übersee unabhängig zu machen, von der bayerischen Regierung Unterstützung erhielt.[4]
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | Einwohnerzahl |
---|---|
1950 | 2866 |
1961 | 3060[5] |
1970 | 3935 |
1987 | 4286 |
1991 | 4438 |
1995 | 4699 |
2000 | 4761 |
2005 | 5238 |
2010 | 5259 |
2015 | 5354 |
2020 | 5642 |
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder (mit dem 1. Bürgermeister). Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 4.282 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Rottendorf 2.853 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 66,63 % lag.[7]
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Roland Schmitt (CSU). Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 92,54 % der Stimmen wiedergewählt.[8] Sein Vorgänger war Rainer Fuchs (BWG).
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Geteilt; oben in Rot drei silberne Spitzen, unten in Blau ein goldener Sparren.“[9]
Das Wappen wurde von dem inzwischen verstorbenen Rottendorfer Maler und Graphiker Ossi Krapf entworfen und am 15. Februar 1962 vom Bayerischen Staatsministerium des Innern genehmigt. | |
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt den geteilten Schild; oben in Rot drei silberne Spitzen – unten in Blau ein goldener Sparren. Die drei silbernen Spitzen in Rot (Fränkischer Rechen) und die Wappenfarben Silber und Rot symbolisieren Hochstift und Domkapitel von Würzburg. Der goldene Sparren auf blauem Grund ist dem Wappen von Stift Haug, Würzburg, entnommen. |
Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Partnerschaft zum nordfranzösischen Ort Troarn (etwa zehn Kilometer von Caen entfernt) besteht seit 1987.
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Theatergruppe Rottendorf e. V.
Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Symphonisches Blasorchester Rottendorf der Musikkapelle Rottendorf e. V.
Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Käppele
- Kriegerdenkmal
- Wasserschloss
- Katholische Kirche St. Vitus
- Seinsheimschule, 1972 nach Plänen von Walther und Bea Betz erbaut,[10] die als ein Vorreiter des modernen Schulbaus in Deutschland gilt.[11]
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rottendorf ist mit 3919 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (Stand 30. Juni 2010) der größte Gewerbestandort im Landkreis Würzburg.[12]
Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hauptsitz von S.Oliver
- Hauptsitz von Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen
- Hauptsitz von Frankonia
- Hauptsitz von Norconia (Handelsvertretung für Norinco in Europa)
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rottendorf hat einen Bahnhof[13], an dem sich die Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg und die Bahnstrecke Würzburg–Bamberg verzweigen. Auf beiden Strecken verkehren stündlich je ein Regional-Express und eine Regionalbahn.
Rottendorf liegt an der Bundesstraße 8, über die die nahe gelegene Anschlussstelle Rottendorf und Biebelried der Autobahn 3 und der A 7 erreicht wird.
Öffentliche Einrichtungen und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Grundschule Rottendorf mit Schwimmhalle[14]
- Sing- und Musikschule
- Kindergarten „Am Marienheim“ des Johannesverein e. V.
- Kindergarten „Am Bremig“ der Evang. -Luth. Kirchengemeinde Rottendorf
- Mini-Club s.Oliver, Betriebsträger BRK Kreisverband Würzburg
Vereine, Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- TSV 1869 Rottendorf, Fußball, Volleyball, Badminton, Radball, Tischtennis, Schach, Turnen und Gymnastik, Karate
- Rottendorfer Karnevalsgesellschaft (RoKaGe), eine Abteilung des TSV Rottendorf
- Bayerisches Rotes Kreuz, Bereitschaft Rottendorf
- Wasserwacht, Ortsverband Rottendorf
- Malteser Hilfsdienst e. V., Ortsverband Rottendorf
- Freiwillige Feuerwehr Rottendorf
- KKS-Rottendorf, Kleinkaliber-Schützenverein
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Andreas Schellhorn (1761–1845), Pfarrer, Dichter, Lexikograf und Sprachwissenschaftler, war als Geistlicher in Rottendorf tätig
- Eulogius Böhler (1861–1943), Kirchenmaler und Restaurator, fertigte 1914 ein heute nicht mehr vorhandenes Kunstwerk für die örtliche Pfarrkirche an
- Eduard Eichmann (1870–1946), Priester, Theologe und Kirchenrechtler, war drei Jahre lang als Kaplan in Rottendorf tätig
- Fritz Geißler (1889–1971), Politiker und Jurist, war ab 1938 als Amtsverweser in Rottendorf tätig
- Helga Strätling-Tölle (1927–2017), Psychotherapeutin und Schriftstellerin, lebte ab 1960 in Rottendorf
- Gerhard Launer (* 1949), Luftbildfotograf, betreibt in Rottendorf die Gerhard Launer WFL-GmbH
- Achim Heukemes (* 1951), Ultramarathonläufer, lebt in Rottendorf
- Jürgen Müller (* 1963), Mediziner, besuchte in Rottendorf die Grundschule
- Bas Kast (* 1973), Autor und Journalist, lebt in Rottendorf
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johann Kaspar Bundschuh: Rottendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 674–676 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Rotendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 156 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 433 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Anton Rottmayer (Hrsg.): Statistisch-topographisches Handbuch für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern. Sartorius’sche Buchdruckerei, Würzburg 1830, S. 371 (Digitalisat).
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gemeinde Rottendorf
- Rottendorf: Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1,05 MB)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Tabellenblatt "Daten 2", Statistischer Bericht A1200C 202041 Einwohnerzahlen der Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke 1. Vierteljahr 2020 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Rottendorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 2. Februar 2021.
- ↑ Hubert Drüppel: „Ortsgeschichte – Aus Rottendorfs Vergangenheit“ auf rottendorf.eu
- ↑ Ursula Gehring-Münzel: Die Würzburger Juden von 1803 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. Band III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, S. 499–528 und 1306–1308, hier: S. 510.
- ↑ Horst-Günter Wagner: Die Stadtentwicklung Würzburgs 1814–2000. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 396–426 und 1298–1302, hier: S. 425 (Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, Gemeindedaten).
- ↑ Gemeinderatswahl 2020
- ↑ Gemeinderatswahl 2020
- ↑ Bürgermeisterwahl 2020
- ↑ Eintrag zum Wappen von Rottendorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 8. September 2017.
- ↑ Architekturmuseum der TU München, abgerufen am 23. November 2018.
- ↑ Colegios modernos en Alemania. In: Humboldt, Nr. 60 (1976), S. 30–43, hier S. 35–37.
- ↑ Gemeinde Rottendorf (Hrsg.): Jahresbericht der Gemeinde Rottendorf 2010. 53.
- ↑ Historie des Bahnhofs Rottendorf (Memento des Originals vom 15. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , S. 3 und 5.
- ↑ www.rottendorf.eu: Schwimmbad.