Rudolf Weinwurm

Rudolf Weinwurm (* 3. April 1835 in Scheideldorf, Niederösterreich; † 26. Mai 1911 in Wien) war ein österreichischer Jurist, Musikwissenschaftler, Chorleiter und Komponist in Wien.
Inhaltsverzeichnis
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weinwurm war von 1847 bis 1850 Hofsängerknabe in Wien. Er studierte Rechtswissenschaft an der Universität Wien. Er wandte sich bald der Musik zu und begegnete Anton Bruckner, dem er zeitlebens als Freund und Förderer verbunden blieb.
In seiner Heimatstadt wirkte Weinwurm als Universitäts-Musikdirektor, Direktor der Wiener Singakademie und Chormeister des Wiener Männergesangsvereins. Er war äußerst erfolgreich. Beim Sängerbundfest für Oberösterreich und Salzburg 1865 errang sein Chorwerk „Germania“ den ersten Preis vor Bruckners „Germanenzug“. Zum Makart-Festzug 1879 schrieb er den Hymnus und gastierte mit seinen Chören bei bedeutenden Anlässen, z. B. bei der Einweihung der Votivkirche, dem Begräbnis Grillparzers und der Eröffnung des Schutzhauses auf dem Großglockner.
1879/80 betreute er musikalisch das von Max Breitenstein herausgegebene Commersbuch der Wiener Studenten, das bis 1890 in drei Auflagen erschien und neben Scheffels Czernowitz-Lied auch Kompositionen Weinwurms enthält.
Er war Mitglied der Juristen-Liedertafel 1855–1859[1].
Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rudolf Weinwurm wurde in Wien auf dem Hietzinger Friedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab (Gruppe 25, Nummer 3) bestattet.
Im Jahr 1952 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) der Weinwurmweg nach ihm benannt.
In der Gemeinde Göpfritz im Waldviertel ist ihm in Scheideldorf ein Museum gewidmet.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Constantin von Wurzbach: Weinwurm, Rudolf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 54. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1886, S. 65–67 (Digitalisat).
- Peter Altmann: Rudolf Weinwurm (1835–1911). Wien, 1985.
- Gudrun Bramer: 150 Jahre Akademisches Musizieren an der Universität Wien. Diplomarbeit, Universität Wien 2008, S. 25. PDF-Datei
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Rudolf Weinwurm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Rudolf Weinwurm in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Reinhold Reimann, „Deutsche akademische Gesangsvereine in der Monarchie“ in „Die Vorträge der vierten österreichischen Studentenhistorikertagung“, 1980, S. 15 ff.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Weinwurm, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Jurist, Musikwissenschaftler, Chorleiter und Komponist |
GEBURTSDATUM | 3. April 1835 |
GEBURTSORT | Scheideldorf, Niederösterreich |
STERBEDATUM | 26. Mai 1911 |
STERBEORT | Wien |