Russendenkmal Hollabrunn

Das denkmalgeschützte Russendenkmal in Hollabrunn ist eine Kriegsdenkmal und Friedhof für 65 Soldaten der ehemaligen Sowjetarmee, die während des Zweiten Weltkriegs in dieser Region gefallen sind.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im Oktober 1945 von der russischen Armee in Auftrag gegebene Anlage wurde nach Plänen des Architekten Roland Rainer von der Firma Karl Gagausch errichtet und steht im Eigentum der Stadtgemeinde Hollabrunn. Die Kosten von 15.000 Reichsmark wurden von der Stadtgemeinde Hollabrunn und dem Land Niederösterreich übernommen. Die Einweihung und Übergabe an die Stadtgemeinde erfolgte am 16. Dezember 1945 mit Ansprachen von Generalmajor Aron Davidovich Kapnik und dem Hollabrunner Bezirkshauptmann Hofrat Robert Hentl.[1][2]
Friedhofsanlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das zentrale Element des Friedhofs ist ein zehn Meter hoher Obelisk auf einem vierseitigen Sockel, gekrönt von einem roten, fünfzackigen Stern. Der Friedhof ist von einer Mauer umgeben und beherbergt 22 Einzelgräber sowie ein Massengrab. An der Front des Sockels sowie an den Außenseiten der Mauer befinden sich Gedenkinschriften in russischer Sprache. Die Pflege erfolgt durch die Stadtgemeinde Hollabrunn als Eigentümer.[3][2]
Bilder
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Inschrift (Übersetzung): „Ehre das Andenken der Krieger des Sowjetvolkes. Du verdankst ihnen das Leben und die Freiheit. Durch ihren Tod wurde das Leben des Vaterlandes gerettet.“
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Inschrift (Übersetzung): „Unsterblich sind die gefallenen Krieger der Roten Armee, wo auch immer ihre heiligen Gräber sind. Verneige Dich vor ihnen“
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Inschrift (Übersetzung): „Die dankbare Menschheit wird ewig die Helden ehren, die das eigene Leben geopfert haben, um die Welt vor dem Faschismus zu retten.“
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Inschrift (Übersetzung): „Unbekannt sind die Namen der Helden, jedoch wird man ihrer Ruhmestaten gedenken. Hier ruhen die Krieger der Roten Armee, die ihr Leben für ihre Heimat hingegeben haben.“
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Arnberger; Claudia Kuretsidis-Haider (Hrsg.): Gedenken und Mahnen in Niederösterreich : Erinnerungszeichen zu Widerstand, Verfolgung, Exil und Befreiung. Mandelbaum-Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-85476-367-3, S. 604–605.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rotarmistenfriedhof in Hollabrunn. In: Österreichische Volksstimme. Organ/Zentralorgan der Kommunistischen Partei Österreichs, 23. Dezember 1945, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ a b Lydia Steininger: Stilles Mahnmal: Ein Friedhof, dem die Lichter fehlen. In: https://www.noen.at/. 11. Januar 2018, abgerufen am 9. April 2025.
- ↑ Kriegerdenkmal Russenfriedhof Hollabrun. In: https://www.marterl.at/. 29. August 2020, abgerufen am 9. April 2025.
Koordinaten: 48° 33′ 14,8″ N, 16° 5′ 5,9″ O