Rödental

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Wappen Deutschlandkarte
Rödental
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rödental hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 18′ N, 11° 2′ OKoordinaten: 50° 18′ N, 11° 2′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Coburg
Höhe: 342 m ü. NHN
Fläche: 49,97 km2
Einwohner: 13.033 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 261 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96472
Vorwahl: 09563
Kfz-Kennzeichen: CO, NEC
Gemeindeschlüssel: 09 4 73 159
Stadtgliederung: 23 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bürgerplatz 1
96472 Rödental
Website: www.roedental.de
Erster Bürgermeister: Marco Steiner (Freie Wähler)
Lage der Stadt Rödental im Landkreis Coburg
KarteCallenberger Forst-WestGellnhausenLandkreis HaßbergeCoburgLandkreis KronachLandkreis LichtenfelsWeitramsdorfWeidhausen bei CoburgUntersiemauSonnefeldRödentalBad RodachNiederfüllbachNeustadt bei CoburgMeederLautertal (Oberfranken)ItzgrundGrub am ForstGroßheirathEbersdorf bei CoburgDörfles-EsbachAhorn (Landkreis Coburg)SeßlachLandkreis BambergThüringen
Karte
Schloss Rosenau
Domäne Oeslau
St.-Johannis-Kirche Oeslau
St. Marien Einberg

Rödental ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Coburg mit rund 13.000 Einwohnern und liegt zirka sieben Kilometer nordöstlich vom Stadtzentrum Coburgs an der Bayerischen Porzellanstraße.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die oberfränkische Stadt liegt im Norden Bayerns. Sie grenzt zum Teil an den Freistaat Thüringen und war von 1945 bis 1990 Grenzgebiet. Die Kommune liegt in den Ausläufern des Thüringer Waldes und hat bereits einen deutlichen Mittelgebirgscharakter (306–506 m ü. NHN). Dies wird durch mehrere kleinere Berge wie etwa den Weinberg, den Deutersberg, den Kulm oder den Mahnberg deutlich. Bis auf Rodungsflächen wird das Gebiet von ausgedehnten Laubwäldern geprägt; in den letzten Jahrhunderten wurden im Rahmen einer intensivierten Forstwirtschaft auch größere Fichten- und Kiefernpflanzungen angelegt. Die Siedlungsgebiete erstrecken sich zum Großteil an den Flussläufen von Itz und Röden. Die Itz fließt vom Norden der Stadt (Schönstädtspeicher) kommend an Schloss Rosenau vorbei in Richtung Oeslau und schließlich nach Coburg. Die Röden kommt aus Neustadt und fließt in Rödental der Reihe nach durch Mönchröden, Einberg und Oeslau und mündet in der Nähe der Stadtgrenze Rödentals in Richtung Coburg in die Itz. Die Röden, welche auch auf dem Wappen der Stadt zu sehen ist, hat den Namen Rödentals geprägt.

Aufgrund markanter Felspartien (wie etwa der Teufelskanzel) und Schluchten wird der Einberger Wald im gleichnamigen Gemeindeteil auch als Einberger Schweiz bezeichnet.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bayerische Landesamt nennt 23 amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Im Stadtzentrum auf dem Bürgerplatz vor dem Rathaus steht ein Brunnen, der die 16 von der Stadt definierten Stadtteile aufführt:

Oeslau, Mönchröden und Einberg bilden das Stadtzentrum, welches teilweise bzw. gebietsweise auch Rödental Mitte genannt wird. Im Südosten liegen die Gemeindeteile Rothenhof, Kipfendorf und Blumenrod. Im Süden liegen Spittelstein und Waldsachsen. Im Westen Oberwohlsbach und Unterwohlsbach. Im Norden liegen der Reihe nach Waltersdorf, Mittelberg, Fischbach, Fornbach, Schönstädt und Weißenbrunn vorm Wald. Die letztgenannten Gemeindeteile werden auch heute noch teilweise vom Volksmund (zusammengehörig) als Froschgrund bezeichnet.

Thierach war ein Gemeindeteil von Kipfendorf sowie Theißenstein von Spittelstein. Heute sind es amtlich benannte Gemeindeteile Rödentals,[4] werden aber von der Stadt nicht als Stadtteil geführt, da sie den früheren Gemeinden zugerechnet werden.[5]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn: Schalkau, Frankenblick, Neustadt bei Coburg, Ebersdorf, Coburg, Dörfles-Esbach und Lautertal. Rödental ist nach Einwohnerzahl die zweitgrößte Stadt bzw. Gemeinde des Landkreises Coburg.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima Rödentals ist durch die Lage zwischen dem oberen Maintal im Süden und dem Thüringer Wald im Norden gekennzeichnet. Zusätzlich wird es durch die Tallage beeinflusst. Die Sommer sind verhältnismäßig warm, milde Winter verhindert dagegen die Nähe zum Thüringer Wald.

Die Jahresmitteltemperatur liegt bei etwa 8,9 °C, die mittlere Tagestemperatur beträgt im Januar −1,4 °C und im Juli 17,2 °C. Im Mittel gibt es pro Jahr fünf heiße Tage, 36 Sommertage und 28 Eistage. Pro Jahr fallen, relativ gleichmäßig über die Monate verteilt, durchschnittlich 747 mm Niederschlag. Maxima gibt es im Juni mit 82 mm und im Dezember mit 73 mm. Niederschlag über 1,0 mm gibt es im Schnitt an jedem dritten Tag.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Rödental
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 1 3 8 13 18 21 23 22 19 13 6 2 12,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −4 −3 0 3 7 10 12 12 9 5 1 −2 4,2
Niederschlag (mm) 57 47 54 55 67 82 66 74 58 52 62 73 Σ 747
Sonnenstunden (h/d) 1,3 2,4 3,6 5,1 6,7 6,8 7,1 6,6 5,0 3,5 1,5 1,2 4,2
Regentage (d) 16 15 12 12 13 14 14 13 12 13 14 15 Σ 163
Luftfeuchtigkeit (%) 87 82 78 72 70 71 71 74 80 83 87 87 78,5
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Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Rödental entstand, als am 1. Januar 1971 Einberg, Kipfendorf, Mönchröden, Oeslau, Rothenhof und Unterwohlsbach im Rahmen der Gebietsreform zusammengeschlossen wurden.[6] Rödental ist somit eine noch recht junge Stadt, die 2021 ihr 50-jähriges Bestehen feiert, jedoch können einige Gemeindeteile auf eine bis zu 1000-jährige Geschichte zurückblicken, die die früheren einzelnen Gemeinden und somit auch das heutige Rödental geprägt hat.[7]

In den folgenden Jahrzehnten nach der Gründung entstand das neue Zentrum Rödental-Mitte mit diversen zentralen Einrichtungen der Großgemeinde. So wurden unter anderem 1972 ein Hallenbad (Renovierung 2011), 1973 ein Feuerwehrhaus, 1977 das Rathaus und 1978 die Franz-Goebel-Halle, eine Mehrfachhalle für Schul- und Vereinssport, eingeweiht. Alle diese Gebäude, sowie unter anderem auch die Post, verschiedene Banken oder das Stadtcafé, befinden sich am oder in der Nähe des Bürgerplatzes, dem zentralen Punkt der Stadt. Des Weiteren entwickelte sich die Stadt über die Jahre durch zahlreiche Gewerbeansiedlungen und dem Ausbau zahlreicher Angebote der Grundversorgung.[8]

Teile des Rathauses wurden mittlerweile renoviert und Anfang 2018 eingeweiht.[9]

Am 23. September 1988 erhielt Rödental die Stadtrechte.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der ehemaligen Gemeinden und gemeindefreien Gebiete:

Ehemalige Gemeinde/
Gemeindefreies Gebiet
Einw.
(1970)
Datum
Eingemeindung
Anmerkung
Blumenrod 148 1. Januar 1969[10] Zusammenschluss mit Spittelstein zu Steinrod
Einberg 1569 1. Januar 1971[10]
Fischbach 139 1. Januar 1971[10] Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund
Fornbach 69 1. Januar 1971[10] mit Taimbach, Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund
Froschgrund 1085 1. Mai 1978[11]
Kipfendorf 269 1. Januar 1971[10] mit Thierach
Lauterburg - 1. Januar 1980 gemeindefreies Gebiet (210,13 ha)
Mittelberg 313 1. Januar 1971[10] Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund
Mönchröden 2521 1. Januar 1971[10] mit Alexandrinenthal und Gnailes
Mönchrödener Forst - 1. Januar 1974 gemeindefreies Gebiet
Oberwohlsbach 356 1. Januar 1972[10] mit Lauterburg
Oeslau 4509 1. Januar 1971[10]
Rothenhof 385 1. Januar 1971[10]
Schönstädt 89 1. Januar 1971[10] Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund
Spittelstein 165 1. Januar 1969[10] mit Theißenstein, Zusammenschluss mit Blumenrod zu Steinrod
Steinrod 356 1. Januar 1977[11]
Unterwohlsbach 332 1. Januar 1971[10] mit Rosenau
Waldsachsen 446 1. Juli 1971[10]
Waltersdorf 120 1. Januar 1971[10] mit Gereuth, Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund
Weißenbrunn vorm Wald 355 1. Januar 1971[10] Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund

Der abgegangene Ort Schafhausen lag auf der Gemarkung von Mönchröden.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Stadt von 12.113 auf 13.107 um 994 Einwohner bzw. um 8,2 %. Ein Höchststand wurde am 31. Dezember 1997 mit 13.982 Einwohnern erreicht.

Bevölkerungsentwicklung Rödental
Bevölkerungsentwicklung Rödental
Jahr Einwohner
1950[12] 9.775
1961[11] 10.925
1970[11] 11.868
1991 13.066
1995 13.703
2000 13.884
2005 13.799
2010 13.191
2015 13.068
2018 13.107
2019 13.169

Anmerkung

  • Die Einwohnerzahlen beziehen sich das Gemeindegebiet von 2011.
  • Mönchröden verdoppelte seine Einwohnerzahl im Zeitraum von 1950 bis 2010 von 2200 auf 4400.[12]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlbeteiligung: 52,7 %
 %
50
40
30
20
10
0
22 %
15,3 %
5,1 %
17,3 %
40,3 %

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Parteien sind für die Periode 2020–2026 im Stadtrat vertreten:

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Januar 1971 wurde Ferdinand Fischer, zuvor Bürgermeister von Oeslau, zum ersten Bürgermeister der Gemeinde Rödental gewählt. Ihm folgte 1984 Gerhard Preß (CSU), der 30 Jahre lang im Amt war. 2014 wurde Marco Steiner (Freie Wähler) gewählt und bei der Kommunalwahl in Bayern 2020 deutlich im Amt bestätigt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Gde. Rödental
Wappen Gde. Rödental
Blasonierung:Gespalten von Silber und Gold durch eine eingeschweifte blaue Spitze, darin drei (2,1) silberne Mondsicheln, zu-, abnehmend und schwebend, vorne pfahlweise drei schwarzbebutzte, silberbespitzte, rote Rosen, hinten ein erniedrigter, roter Wellenbalken, überdeckt von einem wachsenden, schwarzen Abtstab.“[15]
Wappenbegründung: Das Wappen der Stadt Rödental vereint die Wappen der drei Gemeinden Oeslau, Mönchröden und Einberg, die jetzt das Zentrum Rödentals bilden. Die drei roten Rosen in Silber entstammen dem Wappen der Ritter von Rosenau, zu deren Besitz Oeslau einst gehörte, der schwarze Abtstab dem Wappen des Klosters Mönchröden. Der rote Wellenbalken symbolisiert den durch das Gebiet fließenden Fluss Röden. In der eingeschweiften blauen Spitze wird durch die drei silbernen Mondsicheln an die Herren von Hanstein erinnert, in deren Besitz Einberg einst lag.[16]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertretungen auf höheren Ebenen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt gehört zum Bundestagswahlkreis Coburg[18] und zum Stimmkreis Coburg (Stimmkreis 404) bei den Wahlen zum Bayerischen Landtag und zu den bayerischen Bezirkstagen.

Bildungs-, Sozial und Gesundheitseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In Rödental gibt es eine Mittelschule in Oeslau, sowie je eine Grundschule in Einberg, Mönchröden und Oeslau.[19]
  • Im Stadtgebiet sind insgesamt acht Kindergärten (davon ein Kinderhort) verteilt.[20]

Sozialeinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die örtliche Jugendpflege ist in der Domäne Oeslau ansässig, im sogenannten Jugendhaus Domäne.
  • Am Mönchrödener Weinberg gibt es ein Jugendfreizeitzentrum des Kreisjugendring Coburg zum Übernachten von kleineren Gruppen. Außerdem gibt es ein Jugendheim der SG Rödental in Weißenbrunn vorm Wald, die sogenannte SG-Hütte.[21]
  • Es gibt u. a. ein Seniorenzentrum der AWO und eine Seniorenresidenz, welche beide im Stadtzentrum gelegen sind.[22]

Gesundheitseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mehrere Hausarzt- und Facharztpraxen sind am und in der Nähe des Bürgerplatzes, aber auch im weiteren Stadtgebiet, verteilt.[23] Des Weiteren gibt es drei Apotheken in relativ zentraler Lage.[24]
  • Die nächstgelegenen Krankenhäuser befinden sich in Neustadt bei Coburg und in Coburg mit dem Klinikum Coburg.[25] Beide Krankenhäuser gehören zu den Regiomed-Kliniken. Außerdem gibt es in Rödental an verschiedenen Standorten Defibrillatoren von ASB und BRK.[26]
  • Die Integrierte Leitstelle Coburg, mit Sitz in Ebersdorf bei Coburg ist zuständig für sämtliche Rettungseinsätze, insbesondere den Notarztdienst, Vermittlung des Krankenwagens sowie Alarmierung der Feuerwehr.

Kultur, Sport und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christuskirche in Mönchröden
Lauterburg
Die Talbrücke Froschgrundsee, August 2009

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schloss Rosenau, die frühere Sommerresidenz der Coburger Herzöge, wurde 1439 erstmals urkundlich erwähnt. Dort wurde Prinz Albert, der spätere Gemahl der britischen Königin Victoria, geboren. Der Schlosspark Rosenau hat mehrere Rad- und Wanderwege rund um das Schloss, welches als Wahrzeichen der Stadt gilt. Das monatlich erscheinende Stadtmagazin ist nach Prinz Albert benannt. Das Cover des Magazins ändert sich nach einem Fotowettbewerb mit jeder Ausgabe.[27] Am Rand des Schlossparks, gegenüber der Orangerie, wurde 2008 das Europäische Museum für Modernes Glas eröffnet.
  • Die Lauterburg ist eine Burgruine im Gemeindeteil Oberwohlsbach, die in den 1990er Jahren wieder hergerichtet und für den Publikumsverkehr begehbar gemacht wurde.[28]
  • Die Domäne Oeslau, 1162 erstmals urkundlich erwähnt, liegt an der früheren Furt durch die Röden. Ihre Restaurierung erfolgte als bundesweites Pilotprojekt im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms. Heute (Stand: 2022) befindet sich dort u. a. ein Biergarten. Außerdem findet dort der jährliche Weihnachtsmarkt statt, nachdem dieser zuvor am Bürgerplatz veranstaltet wurde.
  • Der Froschgrundsee, ein 1986 eingerichteter und von Franz Josef Strauß eingeweihter, 23 Hektar großer Stausee dient der Hochwasserregulierung der Itz und ist ein Naherholungsgebiet. Vor der Deutschen Einheit erstreckte er sich bei Vollstau auch auf das Gebiet der DDR.
  • Die Talbrücke Froschgrundsee, eine 2011 fertiggestellte Stahlbetonbogenbrücke, überspannt den Hochwasserspeicher auf fast 800 Meter Länge und in 60 Meter Höhe. Sie ist mit 270 Meter Bogenspannweite eine der größten Brücken dieser Art in Deutschland und gehört zur Bahnstrecke Nürnberg–Erfurt.
  • Die spätgotische St.-Johannis-Kirche im heutigen Oeslau mit dem einzigen Zellengewölbe im Coburger Land wurde 1517 erbaut. 1601 erfolgte unter Herzog Johann Casimir die Stuckierung von Decke, Kanzel und Emporen in Formen der Spätrenaissance. Queen Victoria ließ ihre Hofkirche 1863 mit eigenen Mitteln gründlich renovieren, 1975 war die letzte Restaurierung.
  • Burggraf Hermann von Meißen stiftete 1149 das Benediktinerkloster Mönchröden auf der Höhe des Lindenrangens über dem Tal der Röden. Davon sind noch das ehemalige Abtshaus, das ehemalige Refektorium (heutiges Gemeindehaus) und die ehemalige Klosterkirche, die heutige Christuskirche Mönchröden, erhalten.[29]
  • Die Kirche St. Marien im Gemeindeteil Einberg stammt in ihrem Kern wohl aus dem 13. Jahrhundert.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der größte Sportverein ist die Sport-Gemeinschaft Rödental mit mehr als 1100 Mitgliedern in vielen verschiedenen Abteilungen. Die erste Herren-Mannschaft im Handball bildet aktuell eine Spielgemeinschaft und tritt in der Saison 2023/24 als HSG Rödental/Neustadt in der Landesliga Nord an.[30] Die Heimspiele finden in der Franz-Goebel-Halle statt.

Zweitgrößter Verein ist der TSV Mönchröden mit zeitweise etwa 700 Mitgliedern in mehreren Abteilungen.[31] Der TSV stellt die höchstklassige Fußballmannschaft der Stadt, die aktuell in der Landesliga Nordwest spielt (Stand: Saison 2022/2023).[32] Die Heimspiele werden im Wildpark-Stadion ausgetragen. Von 1924 bis in die 1980er-Jahre betrieb der TSV Mönchröden mit der Schanze am Kulm und der Weinbergschanze zwei Skisprungschanzen, die heute nicht mehr bestehen.

Der Jugendfußball der Stadt ist in der JFG Rödental organisiert. Innerhalb dieser Fußballgemeinschaft haben die Vereine VfB Einberg, TSV Mönchröden, 1. FC Oberwohlsbach und die SG Rödental jeweils die A-, B-, C- und D-, Jugend zusammengelegt.[33]

Insgesamt gibt es in Rödental 18 verschiedene Sportvereine mit teils langer Tradition.[34]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europäisches Museum für Modernes Glas – errichtet durch die Otto Waldrich Stiftung

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft, Tourismus und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zentrum (Oeslau, Einberg, Mönchröden) ist überwiegend industriell geprägt (Porzellan/Keramik, Spielwaren/Puppen, Kunststoffverarbeitung), aber auch der Handel ist stark vertreten. So gibt es neben verschiedenen Einzelhändlern im Stadtgebiet, das Gewerbegebiet Oeslau-West, welches u. a. das Admira-Center für den Einzelhandel und die Möbelstadt Schulze für Möbel und Einrichtung beheimatet. Auf Teilen des Geländes des ehemaligen Annawerks entstand ab 2017 der sogenannte Anna-Park mit verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten.[35]

Etwa 7000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gab es 2011 in der Stadt, die unter anderem in rund 140 Gewerbe- und Handwerksbetrieben sowie 170 Handelsgeschäften angesiedelt waren.[36]

Der Gemeindeteil Blumenrod hat sich in den letzten Jahren mit der Deponie des Müllzweckverbandes, Wertstoffhof und -sortieranlage, Kunststoffwiederaufbereitungsanlage und weiteren Betrieben zum Zentrum für Abfallwirtschaft in West-Oberfranken entwickelt. Der städtische Wertstoffhof befindet sich jedoch aktuell vorübergehend im Gemeindeteil Oeslau.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überregional bekannte Wirtschaftsunternehmen mit Sitz in Rödental sind die Porzellanfabrik Goebel, die Puppenhersteller Zapf Creation AG und Götz Puppenmanufaktur International GmbH sowie das Elektrotechnikunternehmen Wöhner mit 400 Mitarbeitern[37]. Die Goebel-Porzellanmanufaktur produziert inzwischen nicht mehr in Rödental. Die Herstellung der weltbekannten Hummelfiguren erfolgt durch die neu gegründete Gesellschaft Manufaktur Rödental.

Das 1857 errichtete Annawerk, das seit 1998 zur Saint Gobain-Gruppe gehört, stellt feuerfeste Keramik und seit 2005 Dieselrußpartikelfilter her. Dafür wurden ehemals stillgelegte Fabrikgebäude instand gesetzt. Saint Gobain war im Jahr 2007 mit 720 Mitarbeitern größter Arbeitgeber der Stadt. Ein großer Arbeitgeber ist auch die K S Raumpflegeservice GmbH. Sie beschäftigte im Jahre 2009 über 600 Mitarbeiter.

Die Stadtwerke Rödental versorgen die Bürger u. a. mit Internet, Strom, Fernwärme etc. und betreiben auch das städtische Hallenbad, genannt Rödenbad.[38]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt gibt drei Hotels bzw. Gasthöfe und zahlreiche Ferienwohnungen (u. a. in Thierach), sowie mehrere Restaurants.[39][40]

  • Das traditionsreiche Hotel, und zugleich Brauerei-Gasthof, Grosch braut mehrere Biere, die in der Region Coburg und teils auch darüber hinaus bekannt sind.
  • Das Hotel Alte Mühle in Oberwohlsbach (direkt an der Itz) wurde 1995 komplett renoviert und zum Hotel (inkl. Restaurant) umfunktioniert. Das vorherige Gebäude wurde 1902 auf den Fundamenten einer ehemaligen Mehl- und Sägemühle errichtet.[41]

Außerdem gibt es verschiedene Zeltplätze oder Stellplätze für Wohnmobile.[42]

  • Es gibt unter anderem den (Jugend-)Zeltplatz Sauloch in Spittelstein/Blumenrod, am Einberger Wald gelegen. Dieser lädt zur Wanderung in diesem ein mit zahlreichen Wanderwegen und kleineren Zielen oder „Sehenswürdigkeiten“ im Wald, wie etwa einem kleinen Wasserfall in der sogenannten „Sauloch-Klamm“ oder der sogenannten Teufelskanzel. Ein weiterer Zeltplatz ist in Fornbach.
  • Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwägen gibt es bei der ehemaligen Schweizerei, auf dem Festplatz Oeslau und am Froschgrundsee.

Rödental zählt zur Tourismusregion Coburg-Rennsteig auf dessen Internetseite auch einige Sehenswürdigkeiten der Stadt beworben werden.[43] Durch die ansässigen Unternehmen gilt Rödental auch als Stadt der Keramik und der Puppen und wird u. a. auch so vermarktet.[44]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Neubau der A 73 wurde am 31. Oktober 2006 bis zur Stadtgrenze von Rödental für den Verkehr freigegeben und sorgt zusammen mit der Bundesstraße 4, der neuen Umgehungsstraße in Richtung Neustadt bei Coburg, für bessere Verkehrsverhältnisse in der Innenstadt.

Außerdem halten tagsüber stündlich Züge der Linie Nürnberg–Sonneberg in Rödental an drei Bahnhöfen bzw. Haltepunkten der Bahnstrecke Coburg–Ernstthal am Rennsteig: Rödental, Rödental Mitte und Mönchröden. In der Nacht gibt es in der Regel ein bis zwei Busverbindungen, die vom Coburger ZOB über Rödental nach Sonneberg fahren und so nachts den Nahverkehr abdecken.

Des Weiteren hat die Stadt Rödental zwei eigene Buslinien, die tagsüber innerhalb des Stadtgebiets die Gemeindeteile miteinander verbinden.[45]

2005 wurde Rödental bekannt durch den Bau einer Eisenbahnbrücke, der Itztalbrücke, als Teil der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt, die bis Ende 2017 keinen planmäßigen Zugverkehr hatte und daher von der Bevölkerung auch als Soda-Brücke bezeichnet wurde.

Dialekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Rödental wird Itzgründisch gesprochen, ein mainfränkischer Dialekt.

Söhne und Töchter bzw. Persönlichkeiten der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ICE T „Rödental“
  • Der Wochenmarkt auf dem Bürgerplatz findet in der Regel jeden Mittwoch statt. Der jährliche Rödentaler Weihnachtsmarkt und der Ostermarkt finden in der Domäne Oeslau statt.[46]
  • Am Kulm (bzw. am Weinberg) in Mönchröden wurde 1924 die sogenannte Kulmschanze oder Schanze am Kulm, eine für heutige Verhältnisse eher kleine, aber damals recht beachtliche Schanze, eingeweiht, auf der bis zum Abriss der Schanze 1973 zahlreiche Wettbewerbe mit teilweise mehreren tausend Zuschauern (Spitzenwert: 12.000) und teils bekannten (z. B. Helmut Recknagel) oder bekannteren Sportlern durchgeführt wurden.[47] Zeitweise gab es auch eine zusätzliche, etwas kleinere Trainingsschanze, die Weinbergschanze. Eine Tafel mit ausführlichem Text in der Nähe der vormaligen Schanze erinnert an das Skispringen in Mönchröden.
  • In den letzten Jahren wurden drei neue Kreisverkehre mit markanten Statuen/Figuren in der Mitte errichtet: In Mönchröden steht ein Benediktiner-Mönch in Bezug auf das ehemalige Kloster, in Einberg eine große Kugel mit einem Logo einer ortsansässigen Firma und in Oeslau der Wanderbub, eine bekannte Figur der Firma Goebel und eines der Wahrzeichen der Stadt.
  • Die jährlichen Sonnwendfeuer finden auf dem Horeb (Hügel in Mönchröden/Rothenhof; östlicher Weinberg) sowie dem Höhn (Hügel in Waldsachsen) statt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rödental – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Rödental – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Rödental in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 16. Juni 2021.
  3. Gemeinde Rödental, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  4. Ortsdatenbank
  5. Zahlen – Daten – Fakten – Stadt Rödental. Abgerufen am 25. März 2020.
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 442.
  7. Rödental - COBURG Der Landkreis. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  8. Rödental - COBURG Der Landkreis. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  9. Rödntals Rathaus gerüstet für die Zukunft. Abgerufen am 25. März 2020.
  10. a b c d e f g h i j k l m n o p Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 441 f.
  11. a b c d Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 679 f.
  12. a b Festschrift 40 Jahre Rödental, S. 33 (PDF; 12,3 MB)
  13. wahl.roedental.de
  14. https://www.roedental.de/rathaus-buergerservice/verwaltung-politik/stadtrat.html
  15. Eintrag zum Wappen von Rödental in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  16. Zahlen / Daten – Fakten – Stadt Rödental. Abgerufen am 27. März 2020.
  17. Zahlen / Daten – Fakten – Stadt Rödental. Abgerufen am 27. März 2020.
  18. Bundeswahlleiter: Karte der Wahlkreise für die Wahl zum 19. deutschen Bundestag. (PDF) Abgerufen am 1. Mai 2020.
  19. Schulen, Bildung – Stadt Rödental. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  20. Kindertagesstätten, Hort – Stadt Rödental. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  21. Kindertagesstätten, Hort – Stadt Rödental. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  22. Senioreneinrichtungen – Stadt Rödental. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  23. Ärzte – Stadt Rödental. Abgerufen am 27. März 2020.
  24. Apotheken – Stadt Rödental. Abgerufen am 27. März 2020.
  25. Krankenhäuser – Stadt Rödental. Abgerufen am 27. März 2020.
  26. Standorte der Defibrillatoren in Stadt und Landkreis Coburg. Abgerufen am 27. März 2020.
  27. Albert – Amtsblatt der Stadt Rödental – Stadt Rödental. Abgerufen am 27. März 2020.
  28. Burg Lauterburg – Stadt Rödental. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  29. Kloster Mönchröden – Stadt Rödental. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  30. nuLiga Handball – Staffel. Abgerufen am 9. Februar 2022.
  31. TSV. Abgerufen am 27. März 2020.
  32. TSV Mönchröden. Abgerufen am 9. Februar 2022.
  33. TSV. Abgerufen am 27. März 2020.
  34. Freizeitmöglichkeiten – Stadt Rödental. Abgerufen am 27. März 2020.
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Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Die Ortstypenbezeichnung ist historisch und wird in der Ortsdatenbank nicht immer aktualisiert.