Säge-Tüpfelfarn
Säge-Tüpfelfarn | ||||||||||||
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Säge-Tüpfelfarn (Polypodium cambricum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Polypodium cambricum | ||||||||||||
L. |
Der Säge-Tüpfelfarn (Polypodium cambricum), auch Gallischer Tüpfelfarn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tüpfelfarne (Polypodium) innerhalb der Familie der Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae).
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Säge-Tüpfelfarn ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 50 Zentimetern. Das Rhizom trägt 5 bis 11 Millimeter lange linealisch-lanzettliche Spreuschuppen.[1] Die Blätter sterben im Sommer ab, neue Blätter werden im Herbst gebildet.[1] Der knorpelige und durchscheinende Blattrand erreicht in den Blattbuchten nicht den Mittelnerv, er ist von diesem durch grünes Gewebe getrennt. Die Blattspreite ist dreieckig-eiförmig oder eiförmig und am Grund bis 15 Zentimeter breit.[1] Die Blattabschnitte sind schmal-lanzettlich, gesägt und oft von der Mitte an oder zwei Dritteln der Länge spitz zulaufend.[1] Das unterste Paar ist oft von der Blattfläche weg nach oben gerichtet.[1]
Die Sori sind länglich-elliptisch. In den Sori und Sporangien gibt es verzweigte, drüsige Fäden, die an Pilzhyphen erinnern. Die Sporangien besitzen vier bis sieben dickwandige Anuluszellen.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 74.[2]
Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Verbreitungsgebiet des Säge-Tüpfelfarn reicht von Makaronesien, Marokko und Algerien bis Irland, dem Vereinigten Königreich und von der Schweiz über den Mittelmeerraum östlich bis zur Türkei, Syrien, Georgien und Armenien.[3] Mitteleuropa erreicht er in Südtirol, wo er vor allem zwischen Salurn und Bozen vorkommt sowie in der südlichen Schweiz am Luganer See und am Lago Maggiore.
Er wächst in Fels- und Mauerspalten, in Südtirol in klimawarmen Lagen. Er besiedelt Silikat- und Karbonatgestein. Er ist vorwiegend auf die colline Höhenstufe beschränkt, selten steigt er bis in die montane Stufe. Er kommt in Gesellschaften des Verbands Polypodion serrati vor.[4]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[5]
Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Erstveröffentlichung von Polypodium cambricum erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, Seite 1086.[6][7]
Je nach Autor gibt es etwa drei Unterarten:[7]
- Polypodium cambricum L. subsp. cambricum (Syn.: Polypodium australe Fée, Polypodium vulgare var. serratum Willd., Polypodium serratum (Willd.) F.Saut., Polypodium cambricum subsp. australe (Fée) Greuter & Burdet, Polypodium cambricum subsp. serrulatum (Arcang.) Pic. Serm., Polypodium vulgare subsp. serratum (Willd.) H.Christ): Sie kommt in Nordafrika, Süd- und Westeuropa, im südlichen Mitteleuropa und in Vorderasien vor.[7]
- Polypodium cambricum subsp. azoricum (Vasc.) E.Nardi (Syn.: Polypodium vulgare subsp. azoricum Vasc., Polypodium azoricum (Vasc.) R.Fern., Polypodium australe subsp. azoricum (Vasc.) E.Nardi): Sie ist immergrün.[1] Sie kommt nur auf den Azoren vor.[7]
- Polypodium cambricum subsp. macaronesicum (A.E.Bobrov) Fraser-Jenk. (Syn.: Polypodium macaronesicum A.E.Bobrov): Sie kommt auf den Kanaren, auf Madeira und in Spanien vor.[7]
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c d e f g Josef Dostál, Tadeus Reichstein: Polypodium. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band I, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1984, ISBN 3-489-50020-2. S. 279–285.
- ↑ Polypodium cambricum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Michael Hassler: Taxon in Suchmaske eintragen bei World Ferns. - Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 19.2 vom März 2024.
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 87.
- ↑ Polypodium cambricum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 4. März 2022.
- ↑ Polypodium cambricum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b c d e M. Christenhusz, E. von Raab-Straube, 2013+: Polypodiopsida. Datenblatt Polypodium cambricum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel (als Polypodium vulgare subsp. serratum) aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran.