Sées

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Sées
Sées (Frankreich)
Sées (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Orne (61)
Arrondissement Alençon
Kanton Sées
Gemeindeverband Sources de l’Orne
Koordinaten 48° 36′ N, 0° 10′ OKoordinaten: 48° 36′ N, 0° 10′ O
Höhe 170–321 m
Fläche 40,31 km²
Einwohner 4.191 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 104 Einw./km²
Postleitzahl 61500
INSEE-Code
Website Sées

Kathedrale Notre-Dame

Sées (ältere Schreibweise Séez) ist eine nordfranzösische Kleinstadt und eine aus der Stadt selbst sowie mehreren Weilern (hameaux) und Einzelgehöften (fermes) bestehende Gemeinde mit 4.191 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Orne in der Region Normandie. Sées ist eine alte Bischofsstadt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kleinstadt Sées liegt am Fluss Orne in der Basse-Normandie etwa auf halber Strecke zwischen den Städten Caen (ca. 94 Kilometer nordwestlich) und Le Mans (ca. 80 Kilometer südlich) auf einer Höhe von ca. 190 m[1] Das Klima ist in hohem Maße vom Meer, d. h. vom Ärmelkanal, beeinflusst; Regen (ca. 730 mm/Jahr) fällt verteilt übers ganze Jahr.[2] Die Gemeinde gehört zum Regionalen Naturpark Normandie-Maine.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2019
Einwohner 5471 5005 4165 4250 4504 4198

Die Zuwanderung aus der ländlichen Umgebung hat sich in der Bevölkerungsstatistik von Sées kaum ausgewirkt.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sées war im Mittelalter ein regionaler Markt- und Handelsplatz; auch Handwerksberufe und Dienstleister aller Art ließen sich hier nieder.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sées war in der Antike der Hauptort des keltischen Stammes der Esuvier, die mit den Sagii gleichgesetzt werden; diese waren vermutlich die Namensgeber für Sées. Wie Münzfunde etc. beweisen, waren auch die Römer anwesend. Um das Jahr 440 erfolgte die Christianisierung durch den Bischof Latuinus. Im 9. Jahrhundert wurde die Stadt wiederholt von den Normannen angegriffen; nach deren Niederlassung im Herzogtum Normandie beruhigte sich die Lage allmählich und die Stadt entwickelte sich aus drei Siedlungskernen (Bourg-L’Evêque, Bourg-Le-Comte und Bourg-L’Abbé) wieder neu.[3][4]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kanonikerkapelle
Ehemaliger Bischofspalast
  • Die für eine Kleinstadt ungewöhnlich große und architektonisch außergewöhnliche gotische Kathedrale Notre-Dame des Bistums Sées stammt aus dem 13. Jahrhundert; ihre Weihe erfolgte am 27. September 1310. Sie wurde im Verlauf des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) zwischen Frankreich und England wiederholt beschädigt, so dass im Jahr 1494 eine Neuweihe erfolgte. Doch auch in der Zeit der Hugenottenkriege (1562–1598) erlitt sie Schäden und Plünderungen. In den Jahren kurz vor der Französischen Revolution und in der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen. Der Kirchenbau ist seit dem Jahr 1869 als Monument historique eingestuft.[5] Zahlreiche Ausstattungsgegenstände sind ebenfalls denkmalgeschützt.
  • In der Ancienne chapelle canoniale versammelten sich einst die Kanoniker der Kathedrale. Die Kapelle stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im 18. Jahrhundert mit einer auf Holzstützen ruhenden Vorhalle umgeben. Der Bau steht seit 1939 unter Schutz.[6]
  • Der ehemalige Bischofspalast (auch Palais d'Argentré) stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts; er dient heute der Départementsverwaltung. Auch er ist als Monument historique anerkannt.[7]
  • Die Benediktinerabtei Saint-Martin entstand in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts, doch auch sie wurde im Hundertjährigen Krieg geplündert und beschädigt, so dass sie im Jahr 1431 neu geweiht wurde. Im 16. Jahrhundert geriet sie in die allgemeine Krise des Mönchtums dieser Zeit; im 17. Jahrhundert schloss sie sich dem Reformorden der Mauriner an. Im Zuge der Französischen Revolution wurde sie aufgelöst und bis auf das barocke Abtsgebäude abgerissen. Dieses ist seit dem Jahr 1968 als Monument historique anerkannt.[8]
  • Die Basilika der Unbefleckten Empfängnis (Immaculée-Conception) wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil der Neuromanik als Kapelle des kleinen Seminars erbaut. Hier ist heute das Museum für religiöse Kunst des Départements untergebracht. Die Kapelle zählt ebenfalls zu den Monuments historiques.[9]
  • In der in den 1830er Jahren erbauten Getreidehalle (Halle aux Grains) wurden von Seiten der Stadt Getreidevorräte etc. eingelagert. Darüber hinaus diente der Rundbau auch als Markthalle. Auch dieser Bau ist als Monument historique anerkannt.[10]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Sées geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Sées verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sées – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sées – Karte mit Höhenangaben
  2. Sées – Klimatabellen
  3. Sées – Geschichte
  4. Sées – Geschichte
  5. Sées – Kathedrale in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. Sées – Ancienne chapelle canoniale in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  7. Sées – Palais épiscopal in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  8. Sées – Abtei Saint-Martin in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  9. Sées – Chapelle de l'Immaculée Conception in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  10. Sées – Halle aux Grains in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)