Sülzfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 31′ N, 10° 22′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Schmalkalden-Meiningen | |
Erfüllende Gemeinde: | Meiningen | |
Höhe: | 316 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,39 km2 | |
Einwohner: | 837 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 48 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 98617 | |
Vorwahl: | 036945 | |
Kfz-Kennzeichen: | SM, MGN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 66 073 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rainstr. 25 98617 Sülzfeld | |
Bürgermeisterin: | Eva Seeberg (FW-DA) | |
Lage der Gemeinde Sülzfeld im Landkreis Schmalkalden-Meiningen | ||
Sülzfeld ist eine Gemeinde im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen.
Geografie
Sülzfeld liegt rund 6 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Meiningen an der Landesstraße 3019 Meiningen - Mellrichstadt und an der Sülze, einem linken Nebenfluss der Werra. Hier befindet sich auch das barocke Lustschloss „Amalienruh“.
Geschichte
Sülzfeld wurde bereits am 25. März 784 erstmals urkundlich erwähnt.[2]
Mit Schutzmauern und Türmen war die Kirche des Ortes im Mittelalter befestigt. Große Teile dieser Verteidigungsmaßnahme der Vergangenheit sind noch erhalten.[3]
Sülzfeld war 1626–1663 von Hexenverfolgungen betroffen: 14 Personen, elf Frauen und drei Männer, gerieten in Hexenprozesse. Zehn Frauen und ein Mann wurden hingerichtet, eine Frau starb unter der Folter. Von zwei Prozessen ist der Ausgang unbekannt. Das erste Opfer war 1626 Margaretha, Daniel Schöners Frau.[4]
Fälle von Hexenverfolgung in Sülzfeld (sortiert nach Jahr/Name/Schicksal) :
1 1626 Margaretha, Daniel Schöners Frau verbrannt
2 1626 Ursula, Hans Zeis Frau verbrannt
3 1626/28 Hans Vogt unbekannt
4 1629 N.N. verbrannt
5 1629 N.N. verbrannt
6 1629 N.N. verbrannt
7 1656 Catharina, Hans Vogts Frau verbrannt
8 1658 deren Mann Hans Vogt verbrannt
9 1663 Magdalena, Jörg Spieß Frau verbrannt
10 1663 Elisabeth, Hans Ehrsams Frau Tod unter der Folter
11 1663 Margaretha, Andreas Kießlings Frau enthauptet, dann verbrannt
12 1663 Je Kleen (Frau) verbrannt
Information: Dr. Lehmann aus der Sonderausstellung im Museum Schloss Wilhelmsburg, Schmalkalden 2012, über Luther und die Hexen
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Sülzfeld setzt sich aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
- CDU 1 Sitz
- FW-DA 5 Sitze
- WV/FW 2 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014 [1])
Bürgermeister
Eva Seeberg wurde am 27. Juni 2004, am 6. Juni 2010 und erneut am 5. Juni 2016 [2] zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin gewählt.
Verwaltung
Erfüllende Gemeinde für Sülzfeld ist die Stadt Meiningen.
Persönlichkeiten
- Josua Stegmann (* 14. September 1588 in Sülzfeld; † 3. August 1632), Dichter der Barockzeit
- Ernst Seifert (* 9. Mai 1855 in Sülzfeld; † 27. April 1928), Orgelbaumeister in Köln und Kevelaer, Gründer der Firma Orgelbau Romanus Seifert & Sohn
- Johann Caspar Hartung (* 18. Juni 1622 in Queienfeld; † 9. Januar 1725), Baumeister, Erbauer des Schlosses Amalienruhe
- Michael Roting (* 1494 in Sülzfeld; † 22. Mai 1588), einer der ersten Lehrer des Melanchthon-Gymnasiums Nürnberg
- Marcel Oster (* 5. April 1989 in Suhl), Rennrodler
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 242.
- ↑ Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 242.
- ↑ Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 357 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Sülzfeld, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
Weblinks