SGS Essen

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SGS Essen
Vereinswappen der SGS Essen
Basisdaten
Name Sportgemeinschaft Essen-
Schönebeck 19/68 e. V.
Sitz Essen-Schönebeck,
Nordrhein-Westfalen
Gründung 2000
Vorstandsvorsitzende Helga Sander
Website sgs-essen.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Markus Högner
Spielstätte Stadion an der Hafenstraße
Plätze 20.352
Liga Bundesliga
2022/23 7. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Die SGS Essen (offiziell: Sportgemeinschaft Essen-Schönebeck 19/68 e. V.) ist ein Sportverein aus Essen. Er ist entstanden aus dem Zusammenschluss des 1919 gegründeten Vereins VfB Borbeck und des 1968 gegründeten SC Grün-Weiß Schönebeck im Jahr 2000[1]. Aushängeschild der SG Essen-Schönebeck ist die Frauenfußballmannschaft, die seit 2004 in der Bundesliga spielt. Seit der Saison 2012/13 treten alle Frauen- und Mädchenmannschaften unter dem Namen SGS Essen an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. März 1973 wurde beim SC Grün-Weiß Schönebeck eine Frauenfußball-Abteilung gegründet. 1976 gelang der Aufstieg in die Verbandsliga Niederrhein, damals die höchste Spielklasse. Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg wurde 1992 der Wiederaufstieg gefeiert. Fünf Jahre später schaffte man erstmals den Sprung in die Regionalliga, aus der man jedoch sofort wieder abstieg. Mit einer stark verjüngten Mannschaft schaffte man den direkten Wiederaufstieg und wurde auf Anhieb Vizemeister. Nach einem weiteren zweiten Platz rutschte man ins Mittelfeld zurück und musste 2003 lange um den Klassenerhalt zittern.

Logo der SG Essen-Schönebeck bis zum Sommer 2012

Ein Jahr später wurde die Mannschaft völlig überraschend Meister der Regionalliga West. Die mittlerweile von Ralf Agolli trainierte Mannschaft konnte sich durch eine Reihe von ehemaligen Spielerinnen des FCR 2001 Duisburg verstärken und ging mit dem Ziel, sich für die neue 2. Bundesliga zu qualifizieren, in die Saison. Nach einer erfolgreichen Aufstiegsrunde schaffte der Verein den Sprung in die Bundesliga. Dort konnte man sich in den ersten zwei Jahren etablieren. Hinter den Spitzenclubs aus Frankfurt und Potsdam hatte man den dritthöchsten Zuschauerschnitt der Liga.

2007 erreichte die SGS erstmals das Halbfinale im DFB-Pokal. Gegner war der Lokalrivale FCR 2001 Duisburg. Vor 3.750 Zuschauern hielten die Essenerinnen lange mit, mussten sich aber nach Verlängerung mit 5:1 geschlagen geben. Die Partie wurde live vom WDR übertragen. In der Bundesligasaison konnte sich der Verein wegen vieler Verletzungen nicht verbessern.

Nachdem die Mannschaft in der Saison 2008/09 mit dem fünften Rang die beste Platzierung der Vereinsgeschichte erlangt hatte, mussten die Essenerinnen ein Jahr später bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern. Ein 1:1 beim direkten Konkurrenten SC Freiburg sicherte den weiteren Verbleib in der Bundesliga. Der Vertrag mit Trainer Agolli wurde nach Saisonende einvernehmlich aufgelöst.[2] Die Saison 2010/11 bescherte der SGS eine weitere Spielzeit im Abstiegskampf unter ihrem neuen Trainer Markus Högner, die mit dem 9. Platz um einen Platz besser beendet werden konnte als die Vorsaison. Ein Jahr später führte Högner seine Mannschaft auf Rang fünf. Zu Beginn der Spielzeit 2017/2018 wechselte Philipp Symanzik vom 1. FFC Frankfurt als neuer Geschäftsführer zur SGS, da der bisherige Manager Willi Wißing nach 14 Jahren als hauptamtlicher Bundesliga-Manager in den Ruhestand verabschiedet wurde.[3] Wißing war zu diesem Zeitpunkt insgesamt rund 50 Jahre im Club tätig[4] und in dieser Zeit maßgeblich an der Weiterentwicklung des Gesamtvereins sowie insbesondere der Frauenfußballabteilung beteiligt.[5] In der Saison 2017/18 wurde unter dem neuen Cheftrainer Daniel Kraus, der im Sommer 2016 zur SGS Essen stieß, ein deutlicher vereinsinterner Bundesliga-Punkterekord erzielt. Im November 2018 gab der Verein bekannt, dass Kraus den Club nach drei Jahren zum Saisonende in Richtung SC Freiburg verlassen werde.[6] Als Nachfolger wurde erneut Markus Högner (seit 07/2019) präsentiert.[7]

Ein Höhepunkt war das Erreichen des DFB-Pokal-Finales 2014, das aber mit 0:3 gegen den 1. FFC Frankfurt verloren ging. Nach weiteren sechs Jahren gelang es der SGS Essen wieder, das DFB-Pokal-Endspiel der Saison 2019/20 in Köln nach dem 3:1-Halbfinalerfolg bei Bayer 04 Leverkusen zu erreichen. Das Finale verlor die SGS Essen im Elfmeterschießen gegen den VfL Wolfsburg mit 5:7 (1:2, 3:3).

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Spielerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kader Saison 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 3. Februar 2024[8]

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
27 Aline Allmann Deutschland
24 Pia Lucassen Deutschland
01 Kim Sindermann Deutschland
12 Sophia Winkler Deutschland
31 Carlotta Sesjak* Kroatien Deutschland

0000* U20-Mannschaftsangehörige

05 Lena Göppel Liechtenstein Schweiz
04 Valentina Kröll OsterreichÖsterreich
16 Jacqueline Meißner (C)ein weißes C in blauem Kreis Deutschland
18 Lena Ostermeier Deutschland
15 Laura Pucks Deutschland
19 Beke Sterner Deutschland
02 Sandra Walbeck Deutschland
30 Melina Walheim Deutschland
23 Julia Debitzki Deutschland
14 Emely Joester Deutschland
10 Natasha Kowalski Deutschland
21 Anja Pfluger Deutschland
06 Katharina Piljić Kroatien Deutschland
07 Lilli Purtscheller OsterreichÖsterreich
08 Lily Reimöller Deutschland
17 Annalena Rieke Deutschland
26 Anna-Latifa Uebing* Deutschland

0000* U17-Mannschaftsangehörige

13 Maike Berentzen Deutschland
11 Laureta Elmazi Deutschland
29 Annika Enderle Deutschland
22 Felicitas Kockmann Deutschland
09 Ramona Maier Deutschland
28 Kassandra Potsi Deutschland

Zu- und Abgänge zur Saison 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zugänge Abgänge
Sommerpause 2023
Winterpause 2023 / 2024

Ehemalige Spielerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1. Frauenmannschaft trug ihre Heimspiele seit dem Bundesligaaufstieg 2004 im Sportpark Am Hallo aus. Als Trainingsgelände der Bundesligaspielerinnen dient die Helmut-Rahn-Sportanlage in Essen-Frohnhausen. Die restlichen Mannschaften spielen und trainieren in der Bezirkssportanlage Essen-Schönebeck auf zwei Kunstrasenplätzen. Da der Fußballplatz der Bezirkssportanlage nicht den Anforderungen der Frauen-Bundesliga entspricht, wurden die Bundesligaspiele im Sportpark Am Hallo ausgetragen. Seit der Saison 2012/13 finden die Heimspiele der SGS im neu gebauten Stadion an der Hafenstraße in Essen-Bergeborbeck statt.

Zweite Mannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zweite Frauenmannschaft schaffte im Jahre 2006 den Aufstieg in die Regionalliga West. Nach dem Abstieg im Jahre 2011 gelang der sofortige Wiederaufstieg. Da die SGS Essen verstärkt als Ausbildungsverein fungiert, ist zur Saison 2017/18 die U-20 als Regionalligateam eingerichtet worden und schaffte nach einem dritten Platz in dieser Spielzeit und einer erfolgreichen Relegation den Aufstieg in die neu eingerichtete eingleisige 2. Bundesliga. Die Zweitligasaison 2018/19 wurde als Tabellenletzter beendet, sodass die 2. Frauenmannschaft in der Saison 2019/20 wiederum in der Regionalliga West antritt.

Dritte Mannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die dritte Frauenmannschaft spielt in der Saison 2022/23 in der Niederrheinliga. Ein Aufstieg in die Regionalliga wäre nur möglich, wenn die zweite Mannschaft in die 2. Bundesliga aufsteigt.

Nachwuchsarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus finanziellen Gründen legt der Verein großen Wert auf die Nachwuchsarbeit. Seit der Saison 2007/08 besteht eine Kooperation zwischen der SGS Essen und der Gesamtschule Bockmühle. An der Schule wurden zwei Eingangsklassen mit talentierten Spielerinnen eingerichtet. Die U-17-Juniorinnen spielen seit der Saison 2012/13 in der B-Juniorinnen-Bundesliga West/Südwest. In den Spielzeiten 2013/14 und 2018/19 wurden die Essenerinnen jeweils Staffelmeister, scheiterten aber bei den deutschen Meisterschaften im Halbfinale am 1. FFC Turbine Potsdam bzw. dem VfL Wolfsburg. In der wegen der COVID-19-Pandemie abgebrochenen Saison 2019/20 wurde die SGS Essen zum Meister erklärt, eine deutsche Meisterschaft wurde allerdings nicht ausgespielt. Die U-16-Juniorinnen spielen in der Regionalliga West. Die U-15-Juniorinnen, die U-13-Juniorinnen und die U-11-Juniorinnen spielen in der Kreisklasse bei den Junioren mit.

Nationalspielerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saisonbilanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grün unterlegte Platzierungen kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal Beste Torschützin Zuschauerschnitt
1990/91 Landesliga 07. nicht bekannt 30:35 18:22 nicht qualifiziert
1991/92 Landesliga 02. nicht bekannt 48:17 32:12 nicht qualifiziert
1992/93 Verbandsliga Niederrhein 05. nicht bekannt 36:36 22:18 nicht qualifiziert
1993/94 Verbandsliga Niederrhein 08. nicht bekannt 32:34 18:26 nicht qualifiziert
1994/95 Verbandsliga Niederrhein 06. nicht bekannt 54:43 24:20 nicht qualifiziert
1995/96 Verbandsliga Niederrhein 01. nicht bekannt 70:24 50 nicht qualifiziert
1996/97 Regionalliga West 13. 01 03 20 18:81 06 nicht qualifiziert
1997/98 Verbandsliga Niederrhein 03. nicht bekannt 72:24 58 nicht qualifiziert
1998/99 Verbandsliga Niederrhein 01. nicht bekannt 77:20 54 nicht qualifiziert
1999/00 Regionalliga West 02. 15 02 05 68:32 47 nicht qualifiziert
2000/01 Regionalliga West 02. 17 01 02 82:23 52 Achtelfinale
2001/02 Regionalliga West 06. 11 05 08 51:37 38 nicht qualifiziert
2002/03 Regionalliga West 10. 10 01 13 43:49 31 nicht qualifiziert
2003/04 Regionalliga West 01. 18 04 02 68:14 58 nicht qualifiziert
2004/05 Bundesliga 10. 06 02 14 28:63 20 Viertelfinale Charline Hartmann (12) .0786
2005/06 Bundesliga 06. 09 03 10 44:49 30 2. Runde Charline Hartmann (16) .0804
2006/07 Bundesliga 06. 10 02 10 55:42 32 Halbfinale Charline Hartmann (18) 1.198
2007/08 Bundesliga 07. 09 06 07 43:40 33 2. Runde Melanie Hoffmann
Stefanie Weichelt (je 10)
1.186
2008/09 Bundesliga 05. 09 03 10 46:39 30 Viertelfinale Melanie Hoffmann (12) .0829
2009/10 Bundesliga 10. 03 07 12 25:58 16 Halbfinale Kyra Malinowski (5) .0806
2010/11 Bundesliga 09. 05 05 12 27:50 20 Viertelfinale Melanie Hoffmann (8) .0759
2011/12 Bundesliga 05. 09 04 09 30:28 31 2. Runde Charline Hartmann (6) 1.016
2012/13 Bundesliga 06. 08 06 08 26:30 30 2. Runde Sabrina Dörpinghaus (5) .0901
2013/14 Bundesliga 06. 08 03 11 37:42 27 Finale Charline Hartmann (13) .0940
2014/15 Bundesliga 05. 08 04 10 32:36 28 Achtelfinale Lea Schüller (7) 1.038
2015/16 Bundesliga 05. 10 02 10 39:37 32 Achtelfinale Charline Hartmann (11) 1.134
2016/17 Bundesliga 06. 09 05 08 38:30 32 Achtelfinale Lea Schüller (8) 1.260
2017/18 Bundesliga 05. 12 03 07 43:30 39 Halbfinale Linda Dallmann (12) 1.095
2018/19 Bundesliga 04. 11 08 03 50:28 41 Achtelfinale Lea Schüller (14) 1.037
2019/20 Bundesliga 05. 11 02 09 41:39 35 Finale Lea Schüller (16) -----
2020/21 Bundesliga 08. 07 04 11 30:37 25 2. Runde Carlotta Wamser (5) -----
2021/22 Bundesliga 10. 04 05 13 23:41 17 Viertelfinale Vivien Endemann (7) 835
2022/23 Bundesliga 07. 06 05 11 26:42 23 Viertelfinale Ramona Maier (8) 1.973

Rekordspielerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielerinnen mit den meisten Einsätzen für die SGS Essen in der Frauen-Bundesliga (Stand: 19. März 2024)

Name Anzahl Spiele Zeitraum
Jacqueline Meißner 248 seit 2011
Charline Hartmann 206 2004–2008, 2011–2017
Lisa Weiß 187 2007–2018
Melanie Hoffmann 167 2004–2013
Lena Ostermeier 167 seit 2013
Sarah Freutel 158 2008–2019
Linda Dallmann 157 2011–2019
Ina Mester 155 2009–2020
Irini Ioannidou 153 2010–2021
Vanessa Martini 153 2009–2017

Männerfußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SG Essen-Schönebeck
Name SG Essen-Schönebeck
Spielstätte BSA Ardelhütte
Plätze 1500
Cheftrainer Olaf Rehmann
Liga Landesliga Niederrhein 2
2022/23 1. Platz   (Bezirksliga 7)

Die erste Herrenmannschaft tritt unter dem Namen SG Essen-Schönebeck an und startete in der Kreisliga A. Im Jahre 2006 stiegen die Schönebecker in die Bezirksliga auf und wurden dort in der Saison 2007/08 mit einem Punkt Rückstand auf den TuS Helene Essen Vizemeister. Ein Jahr später gelang der Aufstieg in die Landesliga Niederrhein, die zwei Jahre lang gehalten werden konnte. Zwei Abstiege in Folge ließen die Schönebecker im Jahre 2012 bis in die Kreisliga A abrutschen. Im Jahre 2020 gelang der Aufstieg in die Bezirksliga, wo die Schönebecker zwei Jahre später Vizemeister hinter TUSEM Essen wurden. In der folgenden Saison 2022/23 wurde die Mannschaft dann Meister und kehrte in die Landesliga zurück.

Mit Sascha Mölders brachten die Schönebecker einen späteren Profispieler hervor. Umgekehrt wirkten die Ex-Profis Jörg Lipinski und Alassane Ouédraogo als Trainer bei der SG Essen-Schönebeck. Heimspielstätte ist die Bezirkssportanlage Ardelhütte, die 1500 Zuschauern Platz bietet und wo auf Kunstrasen gespielt wird.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: SGS Essen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.sg-schoenebeck.de/satzung.html
  2. dfb.de: Essen-Schönebeck und Agolli gehen getrennte Wege
  3. Staffelstab-Übergabe bei der SGS Essen: Auf Willi Wißing folgt Philipp Symanzik. Sportgemeinschaft Essen-Schönebeck 19/68 e. V., 29. März 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2019; abgerufen am 13. März 2019.
  4. 50 Jahre SGS Essen - essen.de. Abgerufen am 13. März 2019.
  5. Wißing zum Abschied: "Frauenfußball ist explodiert". Abgerufen am 13. März 2019.
  6. Daniel Kraus verlässt SGS Essen am Saisonende. Abgerufen am 8. Oktober 2023.
  7. AB SOMMER: HÖGNER WIRD TRAINER IN ESSEN. Abgerufen am 8. Oktober 2023.
  8. Kader - Der Frauenfussball-Bundesligist aus Essen. Abgerufen am 3. Februar 2024.
  9. Instagram. Abgerufen am 11. November 2023.
  10. SGS Essen - FC Bayern München Ergebnis: Frauen Bundesliga - Frauen - 08.10.2023. Abgerufen am 8. Oktober 2023.