Saarländischer Fußballverband

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Saarländischer Fußballbund)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Saarländischer Fußballverband
Gegründet 25. Juli 1948
Präsident Heribert Ohlmann (seit 2020)
Adresse Hermann-Neuberger-Sportschule 2
66123 Saarbrücken
Meister Herren Spvgg. Quierschied
Meister Saarlandliga (Herren) 2022/23
Pokalsieger Herren SV 07 Elversberg
Sieger Saarlandpokal (Herren) 2022/23
Meister Frauen 1. FC Saarbrücken II
Meister Verbandsliga (Frauen) 2022/23
Pokalsieger Frauen SV 07 Elversberg
Sieger Saarlandpokal (Frauen) 2022/23
Übergeordneter Verband Fußball-Regional-Verband Südwest
Untergeordnete Verbände Fußballkreis Nordsaar
Fußballkreis Ostsaar
Fußballkreis Südsaar
Fußballkreis Westsaar
Region
Vereine (ca.) 362*
Mitglieder (ca.) 97.240*
Mannschaften (ca.) 2.120*
* Stand 2023
Homepage www.saar-fv.de

Der Saarländische Fußballverband (SFV) ist einer von 21 Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Zusammen mit dem Fußballverband Rheinland und dem Südwestdeutschen Fußballverband (beide in Rheinland-Pfalz) bildet der Saarländische Fußballverband den Fußball-Regional-Verband Südwest.

Dem Fußballverband sind aktuell 362 Vereine angeschlossen, die zusammen 97.240 Mitglieder haben. 2.120 Mannschaften nehmen am Spielbetrieb teil.[1] Der Sitz des SFV befindet sich auf dem Gelände der Hermann-Neuberger-Sportschule in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen des Saarländischen Fußballbundes (1948-1956)

Der Saarländische Fußballverband wurde am 25. Juli 1948 in Sulzbach von Hermann Neuberger als Saarländischer Fußballbund (SFB) des formal selbständigen Saarlandes gegründet. Der SFB wurde dabei die erste selbständige Fachgruppe im Landessportverband für das Saarland (LSVS). Der erste Präsident wurde Willy Koch.[2]

Ab der Saison 1948/49 nahmen die saarländischen Fußballvereine, bedingt durch die außenpolitische Situation, nicht mehr am deutschen Meisterschaftsspielbetrieb teil, sondern spielten in französischen Ligen. Der 1. FC Saarbrücken spielte 1948/49 nach kurzfristigem Rückzug des AS Angoulême, der keine Mannschaft für den Profiligabetrieb zusammenbekam, außer Konkurrenz als FC Sarrebruck in der zweiten französischen Division. Der Verein beendete die Saison als Erster der (inoffiziellen) Tabelle, besaß allerdings keine Aufstiegsberechtigung. Deswegen zeigt die offizielle Abschlusstabelle dieser Spielzeit lediglich 19 Teilnehmer (mit Racing Lens und Girondins-AS du Port Bordeaux auf den ersten beiden Plätzen). Wären die ausgetragenen 37 Begegnungen der Saarbrücker gewertet worden, wären sie in die erste Liga aufgestiegen. Der 1. FC Saarbrücken organisierte anschließend den Internationalen Saarlandpokal, den er 1950 gewann.

Die höchste Spielklasse im Vereinsfußball war die Ehrenliga Saarland (drei Spielzeiten von 1948 bis 1951), allerdings nahm die erste Mannschaft des 1. FC Saarbrücken, die damals sportlich beste Mannschaft, daran nicht teil.

Am 17. Juli 1949 lehnte der Bundestag des SFB einen von der saarländischen Regierung unterstützten Antrag zum Beitritt des SFB zum Französischen Fußball-Verband mit 609 Nein-Stimmen bei 299 Ja-Stimmen und 55 Enthaltungen ab.[2]

Hermann Neuberger wurde am 14. Mai 1950 neuer Präsident des SFB. Der SFB wurde am 22. Juni desselben Jahres eigenständiges Mitglied des Weltfußballverbandes FIFA, noch vor dem DFB, der erst im Herbst wieder aufgenommen wurde.[2] Ebenso war das Saarland Mitglied im europäischen Verband UEFA, als diese 1954 gegründet wurde. Bis 1956 war der SFB in beiden internationalen Verbänden Mitglied und unterhielt eine eigene saarländische Fußballnationalmannschaft.

1951 erreichten der Deutsche Fußball-Bund und der Saarländische Fußballbund bei der FIFA die Genehmigung zur Rückkehr des 1. FC Saarbrücken und der Borussia Neunkirchen in die deutsche Fußball-Oberliga Südwest. Ein Jahr später erreichte der 1. FC Saarbrücken das Finale um die deutsche Meisterschaft.[2]

Das Saarland nahm an der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1954 teil. Dort traf die Nationalmannschaft in der Qualifikationsgruppe 1 auf die Bundesrepublik Deutschland und Norwegen und belegte dank eines Auswärtssieges in Oslo vor Norwegen Platz zwei.

Der SFB hatte in seiner kurzen Geschichte einen Teilnehmer am Europapokal: In der Saison 1955/56 nahm der 1. FC Saarbrücken am Europapokal der Landesmeister teil. Dort gewannen die Saarbrücker im Hinspiel der ersten Runde beim AC Mailand mit 4:3, schieden aber nach einer 1:4-Heimniederlage im Rückspiel aus.

Nachdem der Beitritt des Saarlands zur Bundesrepublik (zum 1. Januar 1957) eingeleitet worden war, trat der SFB aus der FIFA aus. Auf dem Verbandstag am 8. Juli 1956 erfolgte die Umbenennung in Saarländischer Fußballverband (SFV), der den Antrag auf Wiederaufnahme beim DFB stellte. Der DFB-Bundestag beschloss die Aufnahme schließlich am 28. Juli in Duisburg.[2]

1971 wurde der Frauenfußball in den Spielbetrieb aufgenommen.[3]

Seit 1975 wird der Saarlandpokal, der Verbandspokal des SFV, ausgetragen. Der 1. FC Saarbrücken ist mit elf Titelgewinnen der Rekordsieger und war zuletzt 2019 erfolgreich. Der SFV ist mit ca. 100.000 Mitgliedern der größte Verband im Landessportverband des Saarlands.[4]

Präsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Präsidenten[5][6]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verband unterteilt sich in vier Kreise:

  • Kreis Nordsaar
  • Kreis Ostsaar
  • Kreis Südsaar
  • Kreis Westsaar

Ligen-Strukturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab der Saison 2009/10 wurde die Saarlandliga oberhalb der Verbandsliga eingeführt, sodass alle anderen Spielklassen jeweils eine Stufe nach unten versetzt wurden. Es erfolgte zudem eine Reform der Kreisligen A und B. Ab der Saison 2012/2013 wurde das Ligensystem erneut modifiziert, sodass sich aktuell folgende Ligenhierarchie ergibt:[7]

Stufe Ligen-Struktur | Männer
Landesebene
6 Saarlandliga

18 Vereine

↑↓ max. 4 Absteiger, 2 Meister steigen auf;

Zweitplatzierte spielen Relegation um dritten Aufstiegsplatz

7 Verbandsliga Nordost

16 Vereine

Verbandsliga Südwest

16 Vereine

↑↓ max. 2 Absteiger, Meister steigen auf;

Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz

↑↓ max. 2 Absteiger, Meister steigen auf;

Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz

8 Landesliga Nord

16 Vereine

Landesliga Ost

16 Vereine

Landesliga Süd

16 Vereine

Landesliga West

16 Vereine

↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;

Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz

↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;

Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz

↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;

Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz

↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;

Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz

Bezirksebene
9 Bezirksliga St. Wendel

16 Vereine

Bezirksliga Neunkirchen

16 Vereine

Bezirksliga Homburg

16 Vereine

Bezirksliga Merzig-Wadern

16 Vereine

Bezirksliga Saarlouis

16 Vereine

Bezirksliga Saarbrücken

16 Vereine

↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;

2. spielt Relegation

↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;

2. spielt Relegation

↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;

2. spielt Relegation

↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;

2. spielt Relegation

↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;

2. spielt Relegation

↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;

2. spielt Relegation

Kreisebene
10 15 Kreisligen A

je 14-16 Vereine

↑↓1-3 Auf- und Absteiger (nur Nord- und Ostsaar)
11 13 Kreisligen B

je 16 oder wenige Vereine

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationale Ligaebene Ligen-Struktur | Frauen-Fußball
4. Verbandsliga
5. Landesliga
6. Bezirksliga Nordwest (11er Mannschaften) Bezirksliga Südost (11er Mannschaften)
7. Bezirksklasse Nord (7er Mannschaften) Bezirksklasse Südwest (7er Mannschaften)

Vereine in höheren Ligen Saison 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer-Fußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationale Ligaebene Bezeichnung Anzahl Mannschaften
1. 1. Bundesliga 0
2. 2. Bundesliga 1 SV Elversberg SV Elversberg
3. 3. Liga 1 1. FC Saarbrücken 1. FC Saarbrücken
4. Regionalliga Südwest 1 FC 08 Homburg FC 08 Homburg
5. Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar 3 SV Auersmacher SV Auersmacher, FV 07 Diefflen FV 07 Diefflen, Spvgg. Quierschied Spvgg. Quierschied

Frauen-Fußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationale Ligaebene Bezeichnung Anzahl Mannschaften
1. Frauen-Bundesliga 0
2. 2. Frauen-Bundesliga 0
3. Regionalliga Südwest 3 SV Elversberg SV Elversberg, 1. FC Riegelsberg, Vereinslogo 1. FC Saarbrücken

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aktuelle DFB Statistik. Abgerufen am 2. September 2023.
  2. a b c d e Chronik Saarländischer Fußballbund 1945–1956. In: Deutscher Fußball-Bund (Hrsg.): 100 Jahre DFB – Die Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes. Sportverlag Berlin, Berlin 1999, ISBN 3-328-00850-0, S. 88 bis 91.
  3. Saarländischer Fußballverband e.V: Frauen|Meisterschaft. Abgerufen am 2. September 2023 (deutsch).
  4. Verbandsstruktur des SFV
  5. Fußball-Verband feierte 50.: Gelungene Geburtstags-Party in der Neuberger-Halle. In: Saarbrücker Zeitung vom 11. Juni 1998.
  6. Die acht Personen an der Spitze des Saar-Fußballs. In: Saarbrücker Zeitung vom 26. Juli 2019.
  7. Saarländischer Fußballverband. Saarländischer Fußballverband, abgerufen am 6. August 2015.