Saarländischer Fußballverband
Saarländischer Fußballverband | |
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Gegründet | 25. Juli 1948 |
Präsident | Heribert Ohlmann (seit 2020) |
Adresse | Hermann-Neuberger-Sportschule 2 66123 Saarbrücken |
Meister Herren | SV Elversberg II (2019) |
Pokalsieger Herren | SV Elversberg (2020) |
Meister Frauen | SV Göttelborn (2019) |
Pokalsieger Frauen | SV Göttelborn (2019) |
Übergeordneter Verband | Fußball-Regional-Verband Südwest |
Untergeordnete Verbände | Fußballkreis Nordsaar Fußballkreis Ostsaar Fußballkreis Südsaar Fußballkreis Westsaar |
Region | ![]() |
Vereine (ca.) | 370* |
Mitglieder (ca.) | 97.250* |
Mannschaften (ca.) | 2.164* *Stand: 5. Juni 2019[1] |
Homepage | www.saar-fv.de |
Der Saarländische Fußballverband (SFV) ist einer von 21 Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Zusammen mit dem Fußballverband Rheinland und dem Südwestdeutschen Fußballverband (beide in Rheinland-Pfalz) bildet der Saarländische Fußballverband den Fußball-Regional-Verband Südwest.
Dem Fußballverband sind 370 Vereine aus dem Saarland angeschlossen, die zusammen 97.250 Mitglieder haben. 2164 Mannschaften nehmen am Spielbetrieb teil.[1] Der Sitz des SFV befindet sich auf dem Gelände der Hermann-Neuberger-Sportschule in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Saarländische Fußballverband wurde am 25. Juli 1948 in Sulzbach von Hermann Neuberger als Saarländischer Fußballbund (SFB) des formal selbständigen Saarlandes gegründet. Der SFB wurde dabei die erste selbständige Fachgruppe im Landessportverband für das Saarland (LSVS). Der erste Präsident wurde Willy Koch.[2]
Ab der Saison 1948/49 nahmen die saarländischen Fußballvereine, bedingt durch die außenpolitische Situation, nicht mehr am deutschen Meisterschaftsspielbetrieb teil, sondern spielten in französischen Ligen. Der 1. FC Saarbrücken spielte 1948/49 nach kurzfristigem Rückzug des AS Angoulême, der keine Mannschaft für den Profiligabetrieb zusammenbekam, außer Konkurrenz als FC Sarrebruck in der zweiten französischen Division. Der Verein beendete die Saison als Erster der (inoffiziellen) Tabelle, besaß allerdings keine Aufstiegsberechtigung. Deswegen zeigt die offizielle Abschlusstabelle dieser Spielzeit lediglich 19 Teilnehmer (mit Racing Lens und Girondins-AS du Port Bordeaux auf den ersten beiden Plätzen). Wären die ausgetragenen 37 Begegnungen der Saarbrücker gewertet worden, wären sie in die erste Liga aufgestiegen. Der 1. FC Saarbrücken organisierte anschließend den Internationalen Saarlandpokal, den er 1950 gewann.
Die höchste Spielklasse im Vereinsfußball war die Ehrenliga Saarland (drei Spielzeiten von 1948 bis 1951), allerdings nahm die erste Mannschaft des 1. FC Saarbrücken, die damals sportlich beste Mannschaft, daran nicht teil.
Am 17. Juli 1949 lehnte der Bundestag des SFB einen von der saarländischen Regierung unterstützten Antrag zum Beitritt des SFB zum Französischen Fußball-Verband mit 609 Nein-Stimmen bei 299 Ja-Stimmen und 55 Enthaltungen ab.[2]
Hermann Neuberger wurde am 14. Mai 1950 neuer Präsident des SFB. Der SFB wurde am 22. Juni desselben Jahres eigenständiges Mitglied des Weltfußballverbandes FIFA, noch vor dem DFB, der erst im Herbst wieder aufgenommen wurde.[2] Ebenso war das Saarland Mitglied im europäischen Verband UEFA, als diese 1954 gegründet wurde. Bis 1956 war der SFB in beiden internationalen Verbänden Mitglied und unterhielt eine eigene saarländische Fußballnationalmannschaft.
1951 erreichten der Deutsche Fußball-Bund und der Saarländische Fußballbund bei der FIFA die Genehmigung zur Rückkehr des 1. FC Saarbrücken und der Borussia Neunkirchen in die deutsche Fußball-Oberliga Südwest. Ein Jahr später erreichte der 1. FC Saarbrücken das Finale um die deutsche Meisterschaft.[2]
Das Saarland nahm an der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1954 teil. Dort traf die Nationalmannschaft in der Qualifikationsgruppe 1 auf die Bundesrepublik Deutschland und Norwegen und belegte dank eines Auswärtssieges in Oslo vor Norwegen Platz zwei.
Der SFB hatte in seiner kurzen Geschichte einen Teilnehmer am Europapokal: In der Saison 1955/56 nahm der 1. FC Saarbrücken am Europapokal der Landesmeister teil. Dort gewannen die Saarbrücker im Hinspiel der ersten Runde beim AC Mailand mit 4:3, schieden aber nach einer 1:4-Heimniederlage im Rückspiel aus.
Nachdem der Beitritt des Saarlands zur Bundesrepublik (zum 1. Januar 1957) eingeleitet worden war, trat der SFB aus der FIFA aus. Auf dem Verbandstag am 8. Juli 1956 erfolgte die Umbenennung in Saarländischer Fußballverband (SFV), der den Antrag auf Wiederaufnahme beim DFB stellte. Der DFB-Bundestag beschloss die Aufnahme schließlich am 28. Juli in Duisburg.[2]
Seit 1975 wird der Saarlandpokal, der Verbandspokal des SFV, ausgetragen. Der 1. FC Saarbrücken ist mit elf Titelgewinnen der Rekordsieger und war zuletzt 2019 erfolgreich.
Präsidium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Präsidium des SFV besteht aus dem Präsidenten, seinen beiden Stellvertretern und dem Schatzmeister.[3]
Präsidenten des Saarländischen Fußballbundes (1948–1956) bzw. des Saarländischen Fußballverbands (seit 1956) waren bisher:
- Willy Koch – 1948 bis 1950
- Hermann Neuberger – 1950 bis 1969[4]
- Kurt Ott – 1969 bis 1971
- Franz Josef Ollmann – 1971 bis 1982
- Kurt Gluding – 1982 bis 1993[5]
- Albert Wagner – 1993 bis 2002
- Günter Müller – 2002 bis 2008[6]
- Franz Josef Schumann – 2008 bis 2019
- Adrian Zöhler und Bernhard Bauer (Interimsweise 2019 bis 2020)
- Heribert Ohlmann – seit 19. September 2020
Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Verband unterteilt sich in vier Kreise:
- Kreis Nordsaar
- Kreis Ostsaar
- Kreis Südsaar
- Kreis Westsaar
Liga-System im Männerfußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ab der Saison 2009/10 wurde die Saarlandliga oberhalb der Verbandsliga eingeführt, sodass alle anderen Spielklassen jeweils eine Stufe nach unten versetzt wurden. Es erfolgte zudem eine Reform der Kreisligen A und B. Ab der Saison 2012/2013 wurde das Ligensystem erneut modifiziert, sodass sich aktuell folgende Ligenhierarchie ergibt:[7]
Stufe | Liga | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Landesebene | ||||||||
6 | Saarlandliga
18 Vereine | |||||||
↑↓ max. 4 Absteiger, 2 Meister steigen auf;
Zweitplatzierte spielen Relegation um dritten Aufstiegsplatz | ||||||||
7 | Verbandsliga Nordost
16 Vereine |
Verbandsliga Südwest
16 Vereine | ||||||
↑↓ max. 2 Absteiger, Meister steigen auf;
Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz |
↑↓ max. 2 Absteiger, Meister steigen auf;
Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz | |||||||
8 | Landesliga Nord
16 Vereine |
Landesliga Ost
16 Vereine |
Landesliga Süd
16 Vereine |
Landesliga West
16 Vereine | ||||
↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;
Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz |
↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;
Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz |
↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;
Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz |
↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;
Zweitplatzierte spielen Relegation um vierten Aufstiegsplatz |
Bezirksebene | |||||||||
9 | Bezirksliga St. Wendel
16 Vereine |
Bezirksliga Neunkirchen
16 Vereine |
Bezirksliga Homburg
16 Vereine |
Bezirksliga Merzig-Wadern
16 Vereine |
Bezirksliga Saarlouis
16 Vereine |
Bezirksliga Saarbrücken
16 Vereine | |||
↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;
2. spielt Relegation |
↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;
2. spielt Relegation |
↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;
2. spielt Relegation |
↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;
2. spielt Relegation |
↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;
2. spielt Relegation |
↑↓ min. 1 Absteiger, Meister steigen auf;
2. spielt Relegation | ||||
Kreisebene | |||||||||
10 | 15 Kreisligen A
je 14-16 Vereine | ||||||||
↑↓1-3 Auf- und Absteiger (nur Nord- und Ostsaar) | |||||||||
11 | 13 Kreisligen B
je 16 oder wenige Vereine |
Vereine oberhalb der Verbandsliga (Saison 2019/20)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stufe | Bezeichnung | Anzahl | Mannschaften |
---|---|---|---|
1. | Bundesliga | 0 | – |
2. | 2. Bundesliga | 0 | – |
3. | 3. Liga | 1 | 1. FC Saarbrücken |
4. | Regionalliga Südwest | 2 | ![]() ![]() |
5. | Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar | 4 | ![]() ![]() ![]() ![]() |
6. | Saarlandliga mit 18 Mannschaften |
Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stufe | Bezeichnung | Anzahl | Mannschaften |
---|---|---|---|
1. | Bundesliga | 0 | – |
2. | 2. Bundesliga | 1 | ![]() |
3. | Regionalliga Südwest | 3 | ![]() ![]() ![]() |
4. | Verbandsliga Saar mit 12 Mannschaften |
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b Mitglieder-Statistik des DFB 2019, aufgerufen am 8. August 2019.
- ↑ a b c d e Chronik Saarländischer Fußballbund 1945 – 1956. In: Deutscher Fußball-Bund (Hrsg.): 100 Jahre DFB – Die Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes. Sportverlag Berlin, Berlin 1999, ISBN 3-328-00850-0, S. 88 bis 91.
- ↑ Präsidium. Saarländischer Fußballverband, abgerufen am 6. August 2015.
- ↑ Neuberger Hermann in der Datenbank Saarland Biografien
- ↑ Gluding Kurt in der Datenbank Saarland Biografien
- ↑ Empfang für Ehrenpräsident Günter Müller. Saarländischer Fußballverband, 29. Oktober 2013, abgerufen am 6. August 2015.
- ↑ Saarländischer Fußballverband. Saarländischer Fußballverband, abgerufen am 6. August 2015.