Saint-Quirin
Saint-Quirin | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarrebourg-Château-Salins | |
Kanton | Phalsbourg | |
Gemeindeverband | Sarrebourg Moselle Sud | |
Koordinaten | 48° 37′ N, 7° 4′ O | |
Höhe | 282–897 m | |
Fläche | 53,34 km² | |
Einwohner | 705 (1. Januar 2020) | |
Bevölkerungsdichte | 13 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57560 | |
INSEE-Code | 57623 | |
Website | Saint-Quirin | |
Ortsansicht von der Kapelle St. Claire aus |
Saint-Quirin (deutsch Sankt Quirin) ist eine französische Gemeinde mit 705 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
Der Ort wurde von der Vereinigung Les Plus Beaux Villages de France zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs erklärt.[1]
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Saint-Quirin liegt in den Vogesen zwischen Weißer und Roter Saar, neun Kilometer südöstlich von Lorquin (Lörchingen) und 17 Kilometer südlich von Sarrebourg (Saarburg).
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahr 966. Der Ortsname geht auf den römischen Namen Quirinus zurück, einen römischen Tribun. Das Dorf gehörte früher zum Bistum Metz.[2]
Das Dorf entstand auf dem Territorium der Grafschaft Dagsburg, deren Besitzer 966 eine Priorei stifteten, der Geppa, die Nichte des Bischofs Leo, die Reliquien brachte. Die Priorei mit Kapelle wurde 1052 mit der Abtei Marmoutier verbunden und stand zuerst auf einer Anhöhe und dann im Tal.[2]
Das Priorat in Sankt Quirin wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und im 18. Jahrhundert teilweise wieder aufgebaut. Bereits im 15. Jahrhundert siedelte sich eine Glasfabrik an, die vor allem Spiegel und Gläser für den Herzogspalast von Nancy fertigte. Bis zur Französischen Revolution gehörten auch die Gemeinden Métairies-Saint-Quirin (Métairies) und Vasperviller (Wasperweiler) zu Sankt Quirin. Während der Revolutionsjahre hieß die Stadt vorübergehend Cœur-Francs.
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Saarburg im Bezirk Lothringen zugeordnet.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle.
Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
Einwohner | 919 | 847 | 903 | 912 | 904 | 873 | 821 | 711 |
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Umgebung von Saint-Quirin fanden sich Relikte aus prähistorischer Zeit. An der nahe gelegenen archäologischen Fundstätte Croix Guillaume wurden Relikte aus der Gallisch-Römischen Epoche entdeckt: eine Nekropole, Skulpturen, Stelen, Tongefäße und Schmuck.
Weltliche Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- mittelalterliche Häuser
- Presbyterium, ehemaliges Priorat aus dem Jahr 1711 mit geschnitztem Giebel, Erker, Kapitelsaal und einer Statue der Hl. Johann von Nepomuk aus dem 18. Jahrhundert.
Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Barockkirche St. Quirin, 1722 wiederaufgebaut, ist die ehemalige Kirche des Priorats: drei Zwiebeltürme, ein einzigartiges Kirchenschiff und die besondere Einrichtung machen sie sehenswert. Altäre und ein Chorgestühl aus dem 18. Jahrhundert, das sich über drei Ebenen erstreckt. In ihr befindet sich eine Orgel von Johann Andreas Silbermann aus dem Jahre 1746, die 1969 restauriert wurde.[3]
- Die Bergkapelle St. Claire wurde 1818 restauriert.
Kapelle St. Quirin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Saint Quirin, Kreis Saarburg, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Saint Quirin (meyersgaz.org).
- Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 454–455 (google.books.de).
- C. Stockert, Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 68 (books.google.de).
- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 166 (books.google.de).
- Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 854–856 (books.google.de).
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Saint-Quirin. auf: Les plus Beaux Villages de France. (französisch)
- ↑ a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 454–455 (google.books.de).
- ↑ Accueil. Abgerufen am 16. November 2020 (französisch).