Samaschki

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Dorf
Samaschki
Самашки (russisch)
СаьмаІашка (tschetschenisch)
Föderationskreis Nordkaukasus
Republik Tschetschenien
Rajon Atschchoi-Martanowski
Gegründet 1851
Frühere Namen Samaschkinskaja (bis 1924)
Bevölkerung 11.275 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 230 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 87142
Postleitzahl 366602
Kfz-Kennzeichen 20, 95
OKATO 96 202 825 001
Geographische Lage
Koordinaten 43° 18′ N, 45° 18′ OKoordinaten: 43° 17′ 30″ N, 45° 18′ 15″ O
Samaschki (Europäisches Russland)
Samaschki (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Samaschki (Republik Tschetschenien)
Samaschki (Republik Tschetschenien)
Lage in Tschetschenien
Liste großer Siedlungen in Russland

Samaschki (russisch Самашки; tschetschenisch СаьмаІашка) ist ein Dorf (selo) in der Republik Tschetschenien in Russland mit 11.275 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt am Nordrand des Großen Kaukasus gut 30 km Luftlinie westlich der Republikhauptstadt Grosny am linken Ufer der Sunscha.

Samaschki gehört zum Rajon Atschchoi-Martanowski und befindet sich gut 10 km nördlich von dessen Verwaltungszentrum Atschchoi-Martan. Das Dorf ist Sitz und einzige Ortschaft der Landgemeinde Samaschkinskoje selskoje posselenije.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort entstand 1851 während des Kaukasuskrieges von 1817 und 1864 als kosakische Staniza Samaschkinskaja (nach einem tschetschenischen Toponym) im Verlauf der russischen Sunscha-Verteidigungslinie. Ab 1924, nach der Umsiedlung der kosakischen Bevölkerung und Neubesiedlung mit Tschetschenen, ist die heutige Namensform offiziell. Sie wurde – im Unterschied zu den meisten anderen Ortsnamen der Region – in der Periode der Deportation der tschetschenischen Bevölkerung von 1944 bis 1957 nicht geändert.

Während des Ersten Tschetschenienkriegs kam es in und um Samaschki, wo sich auch bis zu 10.000 Flüchtlinge aufhielten, am 7. und 8. April 1995 zu einer Aktion der russischen Armee gegen tschetschenische Separatisten, in deren Verlauf auch über 100 Zivilisten getötet wurden.[2] Die russischen Einheiten standen unter dem Kommando von Anatoli Sergejewitsch Kulikow.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1970 6.796
1979 9.185
2002 10.824
2010 11.275

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gut 5 km südlich von Samaschki verläuft die föderale Fernstraße R217 Kawkas (ehemals M29) vorbei, die von Pawlowskaja in der Region Krasnodar entlang dem Kaukasusnordrand zur aserbaidschanischen Grenze verläuft, und durch den nördlichen Teil des Ortes die Regionalstraße, die von Grosny über Alchan-Kala kommend weiter nach Sernowodskoje führt. Durch Alchan-Kala verläuft eine Querverbindung zwischen den beiden Straßen, die beim Dorf die Sunscha kreuzt und sich südlich der R217 in Richtung Atschchoi-Martan fortsetzt.

Am nördlichen Ortsrand befand sich bei Streckenkilometer 2094 (ab Moskau) die Bahnstation Samaschkinskaja an der 1894 eröffneten und seit 1986 elektrifizierten Eisenbahnstrecke Beslan – Grosny – Gudermes. Deren Abschnitt Slepzowskaja (bei Sunscha in Inguschetien) – Grosny wurde jedoch während der Tschetschenienkriege in den 1990er-Jahren zerstört und abgebaut.

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda po Čečenskoj respublike. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010 für die Tschetschenische Republik. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Grosny 2012. (Download von der Website des Territorialorgans Tschetschenische Republik des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik)
  2. Sinnlose Zerstörung (Memento des Originals vom 2. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amnesty.de in AI-Journal, März 1996
  3. Foreign Military Studies Office