St. Donat

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St. Donat (Dorf)
Ortschaft
St. Donat (Österreich)
St. Donat (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Sankt Veit an der Glan  (KG St. Donat)
Koordinaten 46° 44′ 11″ N, 14° 23′ 35″ OKoordinaten: 46° 44′ 11″ N, 14° 23′ 35″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft 461 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 95 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01661
Zählsprengel/ -bezirk St. Donat (20527 030)
Bild
Sankt Donat
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
f0
f0
461

St. Donat ist eine Ortschaft in der Stadtgemeinde Sankt Veit an der Glan im österreichischen Bundesland Kärnten mit 461 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023[1]). Bis zur Eingemeindung im Jahr 1958 war die Ortschaft Hauptort der Gemeinde Sankt Donat.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Sankt Donat, am Nordrand des Zollfelds, vier Kilometer südlich der Stadt St. Veit, an der Zollfeld Straße L71. Im Ort zweigt die Krappfeld Straße L83 nach Launsdorf und zur Burg Hochosterwitz ab.

Ursprung des Ortsnamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heiliger Donatus auf dem Hochaltar in der Pfarrkirche

Namensgeber des Ortes ist der Patron der Pfarrkirche, der Heilige Donat (lateinisch: Sanctus Donatus). Er findet sich auch in der Pfarrkirche wieder als zentrale Hochaltarfigur in Form des römischen Soldaten Donatus, der später heiliggesprochen wurde, und deutlich sichtbar den Blitz als Erkennungszeichen in seiner rechten Hand hält.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Antike befand sich im Gebiet von St. Donat und St. Michael am Zollfeld ein römischer Vicus mit einem Tempelbezirk.

In der Steuergemeinde Sankt Donat liegend, gehörte der Ort in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Osterwitz. Bei Bildung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen nach der Revolution 1848/49 kam St. Donat an die Gemeinde St. Georgen am Längsee, 1895 an die damals neu gegründete Gemeinde Sankt Donat. 1958 kam der Ort an die Gemeinde Sankt Veit an der Glan.[2] Im Dezember 1959 wurde der Gendarmerieposten St. Donat aufgelassen.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Ortschaft zählte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 21 Häuser, 154 Einwohner[4]
  • 1880: 23 Häuser, 153 Einwohner[5]
  • 1890: 19 Häuser, 147 Einwohner[6]
  • 1900: 19 Häuser, 142 Einwohner[7]
  • 1910: 20 Häuser, 119 Einwohner[8]
  • 1923: 21 Häuser, 137 Einwohner[9]
  • 1934: 145 Einwohner[10]
  • 1961: 28 Häuser, 190 Einwohner[11]
  • 2001: 73 Gebäude (davon 67 mit Hauptwohnsitz) mit 102 Wohnungen und 96 Haushalten; 263 Einwohner und 6 Nebenwohnsitzfälle[12]
  • 2011: 95 Gebäude, 306 Einwohner[13]

In der Ortschaft gibt es 17 Arbeitsstätten (Stand 2011;[13] 2001: 7[12]) und 6 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[12].

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Riesin von St. Donat“ an der Außenmauer der Kirche St. Donat
  • Pfarrkirche St. Donat: Der Ort ist bekannt für seine ursprünglich im romanischen Stil erbaute Kirche mit in den Außenwänden eingemauerten vorkeltischen, keltischen und römischen Reliefsteinen mit Personendarstellungen und Skulpturen. Die hier ebenfalls eingemauerte, kopflose überlebensgroße Statue, die „Riesin von St. Donat“, ist eine Männerfigur von einem römerzeitlichen Grabmal. Der Kopf, der früher als Ersatz für das verlorengegangene Original eingemauert war und heute an anderer Stelle eingemauert ist, stammt aus dem Mittelalter.
  • Der Schletterhof ist ein zweigeschoßiges Herrenhaus, das im 17. Jahrhundert über einem älteren Kern errichtet wurde.
  • FunderMax Werk 3 von Coop Himmelblau, 1989, ist ein Beispiel für innovative Industriearchitektur. Die Anlage besteht aus zwei Bauteilen – aus einem Energiezentrum und einer Produktionshalle. Das Energiezentrum hat eine Grundrissfläche von 14 × 31 m und eine Höhe von 8 m mit drei Kaminen zu je 25 m Höhe. Die Produktionshalle misst 42 × 175 m mit einer Höhe von 10,50 m. Verbunden sind diese beiden Teile durch eine Medienbrücke (46 m Länge / 2,50 m Breite). Die Halle hat vier kleine Vordächer und ein großes Flugdach. Das Energiezentrum hat weiters eine Kaskade (13 m hoch) und die drei oben genannten Kamine, die den Namen „tanzende Kamine“ tragen. Ein weiterer räumlicher Eingriff ist die „explodierende Ecke“, in der der Präsentations- und Empfangsraum untergebracht ist. Konstruktion: Halle: Stahl. Wände: vorgehängte Stahlbetonfertigteile, darüber bündige Blechpaneele. Belichtung durch Sheds an der Nordlängsseite.

Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 1924 fand die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr St. Donat statt. Bereits vier Jahre später beschloss die Gemeindevertretung, neben der Kirche ein Gemeindehaus zu errichten. Ein Zubau diente der Freiwilligen Feuerwehr damals als Depot. Im August 1928 wurde das Gebäude seiner Bestimmung übergeben. 1949 wurde mit dem Ankauf eines Kraftfahrzeugs, das für Einsatzzwecke umgebaut wurde, ein entscheidender Schritt in Richtung Mobilität getan. 1974 erhielt die Freiwillige Feuerwehr ein Unimog-Fahrzeug. In der Nacht vom 10. auf den 11. Jänner 1961 setzte ein Brandstifter drei Wirtschaftsgebäude in Brand. Dieser Einsatz stellte die wohl größte Herausforderung in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr St. Donat dar. Der Verursacher des Brandes konnte noch in derselben Nacht gefasst werden. 1990 mussten die Florianijünger eine weitere Bewährungsprobe bestehen. Nach einer Explosion im Funderwerk in Glandorf (Kärnten) wurde über Rundfunk Giftgasalarm ausgerufen. Die Feuerwehr stand mit schwerem Atemschutz stundenlang im Einsatz. Im April 1995 geriet die Trocknungsanlage der Firma Funder in Brand. Die Freiwillige Feuerwehr St. Donat stand 18 Stunden lang im Einsatz. Mit der Erweiterung des Industrie- und Gewerbeparkes bekam die Freiwillige Feuerwehr St. Donat zunehmend mehr Einsätze und gewann an Bedeutung. Ebenso stellt die S37 eine weitere einsatztechnische Herausforderung dar. Im Jahr 2017 wurde Untermühlbach nach einem Unwetter von einem Hochwasser des Ziegelbachs heimgesucht, die Feuerwehr St. Donat stand dabei 2 Tage im Einsatz.

  • Sängerrunde St. Donat
  • Theatergruppe St. Donat, Theateraufführungen und Lesungen
  • Trachtenkapelle St. Donat/Glandorf (Kärnten)

Besonderes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinerner Tisch oberhalb von Sankt Donat

Der Ort liegt auf dem Anmarschweg der Sörger Teilnehmer zum Vierbergelauf am Vortag des Dreinagelfreitags (zweiter Freitag nach Ostern). Nahe dem Aufstieg zum Magdalensberg befindet sich auf einem Felsvorsprung ein steinerner Tisch in Form einer Felsplatte. Von St. Donat führt der markierte Weg Nr. 814, mit einer Zeitangabe von zwei Stunden, auf den Magdalensberg.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Knafl (1927–2005), Politiker
  • Anton Schmid (1915–1996), Dichter, Komponist und Erneuerer des Kärntner Liedes, Pädagoge und Chorleiter

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Donat – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Wilhelm Rausch: Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs. (=Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, Band 2). Linz, 1989. S. 246.
  3. Simone Julia Zluga: Die Kärntner Gendarmerie von 1945 bis 1960 – Organisatorische Veränderungen und Entwicklungen. Diplomarbeit, Graz 2014. S. 66.
  4. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 70.
  5. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 56.
  6. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 57.
  7. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 76.
  8. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 41.
  9. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 17.
  10. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 17.
  11. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 257.
  12. a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 121.
  13. a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.