Santa Fé (Paraná)

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Município de
Capital da Fotografia
Santa Fé
Santa Fé (Brasilien)
Santa Fé (Brasilien)
Santa Fé
Koordinaten 23° 2′ S, 51° 48′ WKoordinaten: 23° 2′ S, 51° 48′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 9. Dezember 1956Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Maringá
Região imediata Maringá
Mesoregion Norte Central Paranaense
Mikroregion Astorga
Höhe 486 m
Klima tropisch (Af)
Fläche 276 km²
Einwohner 12.330 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 44,7 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4123402
Politik
Stadtpräfekt Fernando Brambilla (2021–2024)
Partei MDB
HDI 0,705 (hoch) (2010)
Karte

Santa Fé ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Es hat 12.330 Einwohner (2021), die sich Santa-Feenser nennen. Seine Fläche beträgt 276 km². Es liegt 486 Meter über dem Meeresspiegel.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name hat seinen Ursprung in dem katholischen Glauben, der Religion, zu der sich die Gründer der Stadt bekannten.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besiedlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ländereien des heutigen Munizips Santa Fé wurden zu Beginn der 1920er Jahre von der Staatsregierung an Percy James Allem, James Cady Ferry, Alberto Berndt, Jacob Petry und José Habuer Júnior abgetreten. Am 28. Februar 1921 wurden sie Henrique Hacker & Cia weiterverkauft, die sie 1923 an Dr. Antonio Alves de Almeida abstießen. Dieser begann 1928 mit dem Bau einer Straße von Porto Afonso Camargo am Paranapanema zum Wasserfall Santa Fé im Rio Bandeirante do Norte und stellte noch im selben Jahr 40 der insgesamt 70 Kilometer fertig.

Im Rahmen der Politik der Besetzung demografischer Lücken übereignete 1941 die Regierung von Paraná José César de Melo Sampaio ein Grundstück, das dieser vier Jahre später an Urbano Lunardelli aus Londrina verkaufte. Dieser wiederum trennte eine Fläche von 202 Alqueires (knapp fünf Quadratkilometer) ab und verkaufte sie 1948 an Luiz Zaparoli, der ein Sägewerk errichtete und die Parzellierung begann, die schließlich von der Immobiliengesellschaft Coressato & França umgesetzt wurde.

Die neuen Eigentümer der Immobiliengesellschaft ließen Propagandafilme drehen, die in Kinos in verschiedenen Städten vorgeführt wurden. Mit solchen kinematografischen Bildern konnten sie Investoren anlocken und so das Wachstum des Ortes fördern. So beauftragten sie die ebenfalls in Londrina ansässige Firma Rossi Filmes mit der Aufnahme der Bilder der Stadt ab 1949, ihrer Wachstumspläne, der Verbesserungen und auch der Ereignisse, die bis 1950 stattfanden. Der Schwerpunkt des Films lag jedoch auf der Fruchtbarkeit der Böden und dem auf ihnen liegenden "göttlichen Segen" und dem Versprechen einer erfolgreichen Zukunft.

Die ersten Bewohner der Siedlung Santa Fé kamen aus den Bundesstaaten São Paulo und Minas Gerais. Die fruchtbare Terra Roxa sowie die günstige Lage trugen zum raschen Aufschwung des Ortes bei, der durch den Zuzug neuer Siedler und Landwirte weiter begünstigt wurde, die meist Kaffee und Getreide anbauten.[1][2]

Erhebung zum Munizip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Santa Fé wurde durch das Staatsgesetz Nr. 2486 vom 14. November 1955 aus dem Munizip Astorga ausgegliedert und selbst in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 9. Dezember 1956 als Munizip installiert.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fläche und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Santa Fé liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) 45 km nördlich von Maringá. Seine Fläche beträgt 276 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 486 Metern.[4]

Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Biom von Santa Fé ist Mata Atlântica.[3]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Santa Fé herrscht tropisches Klima. Die meisten Monate im Jahr sind durch Niederschläge gekennzeichnet. Es gibt lediglich eine kurze Trockenzeit. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Am. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 22,4 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 1419 mm Niederschlag.[5]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Santa Fé liegt im Becken des Pirapó am südlichen Ufer von dessen rechtem Nebenfluss Rio Bandeirantes do Norte, der die nördliche Grenze des Munizips bildet.

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Santa Fé ist über die PR-317 mit Maringá im Süden und Santo Inácio am Paranapanema im Norden verbunden.

Nachbarmunizipien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Colorado Nossa Senhora das Graças Guaraci
Lobato und Flórida Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Jaguapitã
Ângulo Iguaraçu und Munhoz de Mello

Stadtverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister: Fernando Brambilla, MDB (2021–2024)

Vizebürgermeister: Valdo Margutti, PSC (2021–2024)[6]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Stadt Land
1960 12.797 14 % 86 %
1970 11.527 26 % 74 %
1980 9.510 52 % 48 %
1991 8.708 74 % 26 %
2000 8.870 82 % 18 %
2010 10.432 88 % 12 %
2021 12.330

Quelle: IBGE (2011)[7]

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe* 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 66,5 % 68,5 % 64,3 % weiß bezeichnet
Schwarze 1,6 % 3,3 % 2,1 % schwarz bezeichnet
Gelbe 1,0 % 0,6 % 0,6 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 30,7 % 27,4 % 33,0 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,0 % 0,1 % 0,0 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,1 % 0,0 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[8]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[9]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind: Milch, Soja, Mais und Vieh.

Die vorherrschenden Industriezweige sind Textilien und Lebensmittel: ein Pferdeschlachthof, der zu 100 % für den Export produziert, Geflügelschlachtbetriebe, eine Teigwarenfabrik, Holzgewinnung einschließlich Sägewerk.

Seit 2013 hat sich die Wirtschaft von Santa Fe auf den Markt von Fotografie und Fotobuch verlagert. Mindestens 50 Unternehmen sind in diesem Sektor tätig. Sie haben sich auf (Schul-)Abschlussfeiern spezialisiert. Etwa 15 % der Erwerbstätigen arbeiten in dieser Branche. Die Stadt trägt deshalb den Ehrentitel Hauptstadt der Fotografie. Im Jahr 2011 erhielt die Gemeinde sogar ein Stadttor zu Ehren dieses Titels. Auf der einen Seite der Straße befindet sich eine Kamera und über die Straße spannt sich ein 35-mm-Zelluloid-Film.[10][11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Santa Fé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c História Santa Fé PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 27. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. O Município / Colonização. In: Offizielle Website. Prefeitura do Município de Santa Fé, abgerufen am 27. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b Panorama Santa Fé. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 26. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 26. Dezember 2021.
  5. Klima Santa Fé: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  6. Conheça o Prefeito e o Vice. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal, abgerufen am 26. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
  8. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  9. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Santa Fé und Cor ou raça).
  10. O Município / Riqueza. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Santa Fé, abgerufen am 27. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  11. Santa Fé: considerada a Capital da Fotografia, cidade possui ao menos 50 empresas ligadas ao setor. Jornal Noroeste, 8. Mai 2020, abgerufen am 27. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).